So berichtet es jedenfalls die Firmenchronik des Softwarehauses, mit dem der Autor dieser Zeilen seit mehr als einem Vierteljahrhundert freundschaftlich verbunden ist. Den Gründer, Udo Strehl, lernte ich damals auf Vermittlung von Joachim Langmack, damals IBM-Manager, kennen. Udo rief damals bei mir an mit der Anfrage, dass er Hilfe bei der Öffentlichkeitsarbeit benötige. Meine Frage "Sind Sie erfolgreich" beantwortete er mit einem klaren "Ja". Darauf entgegnete ich ihm: "Dann brauchen Sie auch keine Öffentlichkeitsarbeit."
Aus dieser Abfuhr entwickelte sich eine wunderbare Freundschaft, die - wie jede echte Freundschaft - ihre Höhen und Tiefen hatte. Wir entwickelten gemeinsam die Untergrund-Zeitschrift "Gigasteps", die so etwas wie das Feuilleton der Branche wurde. Als die USU dann wieder einmal so richtig erfolgreich war, ihren eigenen Börsengang souverän überlebte, wurde Gigasteps eingestellt. Die USU wanderte in eine andere Richtung.
Vor drei Jahren griff die USU die Idee der Journalyse (wieder) auf. Manche sagen, es sei die letzte kritische Stimme in einer journalistisch ziemlich auf Pressemitteilungen-Niveau heruntergekommenen Branche. Jetzt ist die USU wieder so erfolgreich, dass sie sich aus der Journalyse zurückzieht. Ab 1. Januar sind wir ohne Sponsor.
Auch diese Absage werden wir verkraften, zumal der finanzielle Beitrag ohnehin nicht den Aufwand deckte. Vielleicht wirkt hierzualnde in einer Branche, die längst auf niederschmetternde Weise alles nach Geld misst (weil sie sonst nicht viel hat und ihre Ideen aus USA importieren muss), so etwas wie journalistischer Idealismus als Anachronismus. Man muss da viel Frust aushalten können. Mit unseren rund 7.000 Seitenaufrufe pro Monat sind wir nicht der große Renner. Aber wir laufen weiter. Auch in 2013. Ohne USU. Diese Entscheidung fiel übrigens ohne Udo.
Ihr Raimund Vollmer
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