Montag, 14. Mai 2012

Yahoo: Das Ende der Blender...

(Kommentar) ... so möchte man hoffen, nachdem am gestrigen Sonntag Yahoo-Chef Scott Thompson seinen Posten verlassen durfte. Er hatte sich mit einem Universitätsabschluss schmücken lassen, der ihm gar nicht zustand. Wir in Deutschland kenne diese Vortäuschungs-Stories vor allem aus dem politischen Umfeld. Was an diesen Beispielen so erbärmlich ist, ist der Glaube, dass man nur dann Erfolg hat, wenn man sich auf formale Autoritäten berufen kann. Natürliche Autoritäten zählen in unserer von Anpassungsleistung beherrschten Karrierewelt nur sehr, sehr wenig. Dies ist erbärmlich, weil es die falschen Typen an die Macht lässt. In dieser Welt spielen Beziehungen eine wichtigere Rolle als Qualifikation. Das ist nicht nur in der Welt der Großen und der Global Player so, das bestimmt - mit zeitlichem Verzug - inzwischen auch Mittelstandsunternehmen. Hier wird es nur schneller erkannt, weshalb zu hoffen ist, dass dem Sturz von Scott Thompson bald auch andere Blender folgen werden. Die Mitarbeiter in den Unternehmen haben besseres verdient. Und wer ihnen zuhört, ist mitunter bestürzt, mit wieviel Dummheit etliche Unternehmen geführt werden. Wenn dann der neue Flughafen in Berlin zu einer Lachnummer verkommt, ist das nur die Spitze eines Eisberges.
Übrigens: Was das Versagen anbelangt, unsere Taurus-Serie im Extrablog zeigt in ihrem heutigen Beitrag, wie man sich durch das Scheitern eines Superprojektes so richtig lächerlich machen kann, welche Kräfte dahinter wirken und dass man die Bürokratie in ihrer Boshaftigkeit niemals unterschätzen darf. Vielleicht sind sie sogar der Grund, warum natürliche Autoritäten sich nur selten durchsetzen und an die Spitze eines Projektes stellen können.
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