... meint heute die Neue Züricher Zeitung, und auch die anderen Medien spielen das Freitagsdesaster der elektronischen Handelsplattform herunter. Peinlich ist die durch einen Softwarefehler verursachte Panne nur für den Betreiber selbst, der damit nicht nur sein eigenes Initial Public Offering verpatzte, sondern auch seinen bereits im Namen ausgedrücktes Image beschädigte, gegenüber den traditionellen Börsen eine "Better Alternative" zu sein.
Nichtsdestotrotz liefern sich die elektronischen Handelsplattformen, über die inzwischen die Hälfte aller Wertpapiertransaktionen abgewickelt werden, ein erbittertes Rennen um das Geschäft mit dem High Speed Trading, bei dem Bruchteile von Sekunden über Gewinn und Verlust entscheiden. Eine neue Glasfaserleitung, die die Börsen von London und New York miteinander verbinden soll, bringt sechs Millisekunden Zeitvorteil, ein Anstieg um zehn Prozent. Das reicht aus, um das Investment zu rechtfertigen. Aber nicht nur die Übertragungsgeschwindigkeit zwischen Handelssystemen ist entscheidend, nicht nur die Zykluszeit der Rechner und die Verarbeitungsleistung der Software, sondern auch die Entwicklungszeit für die Anwendungen, die die Deals berechnen und ausführen. Es kann sogar sein, dass sie in dem Wettstreit um die besten Systeme letztlich den Ausschlag geben. Die Software ist systemrelevant. Und der Bug, der BATS alles verpatzte, hat hier einen sehr, sehr deutlichen Hinweis gegeben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen