Mittwoch, 25. Januar 2012

Apple: Eine Firma räumt ab (und auf)

Das hat es noch nie in der Geschichte der IT gegeben: Ein einziges Unternehmen erwirtschaftet einen Umsatz von 46,3 Milliarden Dollar Umsatz innerhalb eines einzigen Quartals. Das ist ein Anstieg um 73 Prozent gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres. Der Nettogewinn von 13 Milliarden Dollar verdoppelte sich.
- 37 Millionen iPhones wurden verkauft und übertraf die bisherige Rekordmarke von 20,3 Millionen um 82 Prozent. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal stieg der Absatz gar um 128 Prozent.
- 15,1 Millionen iPads brachten einen Anstieg von 111 Prozent gegenüber Vergleichsquartal 2010.
- Immerhin wurden auch 5,2 Millionen iMacs verkauft, womit die bisherige Rekordmarke aus dem dritten Quartal 2011 (4,9 Millionen Exemplare) ebenfalls geschlagen wurde.
Kommentar. Der Erfolg von Apple muss alle IT-Unternehmen beschämen. Gerade die Big Names wie IBM, Hewlett-Packard oder Microsoft, die alle zu Beginn dieses Jahrhunderts über dasselbe Potenzial verfügten, es mit Apple gleichzutun, haben im Vergleich zu diesen Rekordergebnissen bewiesen, wie schlecht ihr Management ist. Die Manager waren von vorne bis hinten nicht in der Lage, die Möglichkeiten, die ihre Entwickler geschaffen haben, umzusetzen. Stattdessen haben sich diese Firmen sogar - wie zum Beispiel IBM aus dem PC-Geschäft - feige zurückgezogen. Und viele Journalisten haben das auch noch als eine Großtat gefeiert. Wenn das Management Charakter hätte, müsste es sich selbst rausschmeißen. Apple macht aus alten Märkten neue Märkte, Weltmärkte. Vor allem besetzt sie in zunehmendem Maße die Kreativabteilungen der Welt und nicht die Buchhaltungen. IBM & Co. müssen endlich erkennen, dass die von ihnen in den letzten 30 Jahren umworbenen Buchhaltertypen nicht die Mover & Shaker sind, die den Weg in die Zukunft weisen.
Apples Verdienst ist es, dass sie ihre Kunden als Individuen sieht und behandelt. Das war ein epochaler Paradigmenwechsel. IBM & Co. aber haben ihre Kunden immer nur als Institutionen gesehen. Institutionen, die verquastet sind in umständliche Hierarchien und Management-Narzissmen. Apple hingegen sucht die Eins-Zu-Eins-Herausforderung. Und sie bedient den Narzissmus ihrer Kunden mit dem Firmenlogo, dem Apfel. Es schmückt die Rückseite jedes Produktes, und wer von uns kann der Versuchung widerstehen, diesen Apfel nicht an sein Ohr zu halten, damit alle es sehen. Und auch beim iPad ist die wichtigste Seite die Rückseite.
Um mit diesem Statussymbol anzugeben, brauchen wir keinen Golfplatz, da genügt jeder Ort, auf dem Menschen sind...

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