Montag, 23. Januar 2012

Chronik 2012: Vor sechzig Jahren - deutsche IBM entdeckt die Bedeutung des Transistors...


(Walter Scharr ist auf diesem Foto aus der Sammlung von Karl Ganzhorn der 2. von links, Ganzhorn selbst ist 6. von links)

... noch lange vor den Amerikanern, die sich erst 1956 (als endlich der alte Watson zurückgetreten war) zum Weihnachten 1947 erfundenen Transistor bekannten. Dazu schreibt Karl Ganzhorn, viele Jahre Entwicklungschef der IBM Deutschland.
"... im Jahre 1952 fassten zwei schwäbische Ingenieure, die damals die Konstruktion in der IBM Deutschland leiteten, einen weitreichenden Entschluss: es waren die Herren Walter Scharr und Walter Scherer. Sie starteten mit großem Weitblick eine frühe elektronische Entwicklung auf zwei Gebieten: optische Zeichenerkennung und Halbleitertechnik. Es war der Anfang der deutschen IBM Laboratorien.
Dies geschah zu einem Zeitpunkt, als in der deutschen Produktion noch nicht einmal der Bau von elektronischen Röhrenmaschinen begonnen hatte. Sehr wohl erinnert man sich an Walter Scheerers damalige Überzeugung, dass die Röhrentechnik langfristig gegen den Transistor keine Chance haben werde. Er vertrat dies zu einer Zeit, als es noch nicht möglich war, auch nur einen einzigen funktionierenden Transistor in Europa aufzutreiben. (Noch 1955 wurden brauchbare Transistoren persönlich per Flugzeug aus Amerika geholt.)
Aus "Datentechnik im Wandel", 1984

Keine Kommentare: