Dienstag, 14. Januar 2014

"Die digitale Kränkung" eines Lobodys

Ja, es ist schon schlimm, wie sehr wir der NSA und ihren Spähcoups ausgesetzt sind. Ja, wir fühlen uns in unseren Grundrechten verletzt. Ja, wir können deswegen auch gekränkt sein. Wie aber da am Sonntag dieser Sascha Lobo, der oberste Blogmeister Deutschlands, seine eigene verletzte Eitelkeit in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Szene setzte, war schon peinlich. "Das Internet ist kaputt", sagt er uns, seitdem die NSA ihm sein Spielzeug weggenommen hat. Das lobodinös besetzte Internet verdient es offensichtlich noch nicht einmal mehr, nun mit aller Macht verteidigt zu werden. Denn dazu müsste er, dieser Lobody des Cyberspace, sich mit jenen Leuten anlegen, die ihn anhimmeln: die Politiker. Wenn er nämlich tatsächlich dieser Superstar wäre, für den er sich aushalten lässt, müsste er dieser Klientel klipp und klar die Meinung sagen. Er müsste ihnen erklären, dass sie endlich die Gesetze (und bitte keine Referentenentwürfe) machen sollten, die sie in die Lage versetzen, die Geheimdienste zu kontrollieren und die handelnden Personen in die persönliche Verantwortung zu nehmen. Momentan haben wir, die Bürger, niemandem, absolut niemandem, dem wir vertrauen können. Das ist der eigentliche Skandal - und das ist viel, viel schlimmer als nur eine Kränkung. Raimund Vollmer

Nachtrag: Dass es kein "No-Spy-Abkommen" mit den USA geben soll, wie jetzt Medien melden, ist natürlich ein unglaublicher Afront. Aber letztlich zeigt uns die Haltung der USA gegenüber unseren Politikern, was sie von ihnen halten. Letztlich ist dies eine weitere Bestätigung dafür, auf welch verlorenem Posten wir Bürger bei der Verteidigung unserer Grundrechte stehen. 

1 Kommentar:

Besserwisser hat gesagt…

Die Geheimdienste sollten endlich wieder geheim arbeiten. Dann regt sich auch niemand mehr künstlich auf. Alles scheinheilig...