Donnerstag, 7. Februar 2013

Wie geht es weiter mit Fujtsu Deutschland (Siemens-Nixdorf)?

Eine knapp gehaltene Pressemitteilung ohne großen Inhalt lässt heute Schlimmes befürchten. Die Rede ist von einer Restrukturierung bei Fujitsu Technology Solutions (FTS, ehemals Siemens-Nixdorf), die jährlich Einsparungen in Höhe von 150 Mio. Euro bringen soll. Dazu will man "das Produktportfolio straffen und ausbalancieren". Zudem ist geplant, die Bereiche Forschung und Entwicklung sowie die Produktions- und Lieferketten "noch nahtloser mit denen der japanischen Muttergesellschaft zu verzahnen".
Allerdings wird "die Nähe des Augsburger Werkes zu den Kunden in Europa" als "erheblicher Wettbewerbsvorteil gegenüber den Mitbewerbern" erwähnt - was immer das für die Beschäftigen heißen soll. Jedenfalls werde bereits mit den "Arbeitnehmervertretern über eine Anpassung der Mitarbeiteranzahl in der Region" verhandelt. Wie bei HP und auch Dell ist die gewünschte Serviceorientierung dieses klassischen Hardware-Herstellers offenbar nicht problemlos zu erreichen. Mutter Fujitsu macht sich auf jedenfalls auf einen Milliardenverlust gefasst und hat bereits den Abbau von rund 5.000 Stellen angekündigt. Im aktuellen Geschäftsbericht steht auch, dass FTS bis 2011 operativ immer gewinnbringend gearbeitet habe, 2012 aber ein Verlust zu erwarten sei. Ein Grund sei der riesige Preisdruck im Hardwaregeschäft. Das klingt bedrohlich.
Noch beschäftigt FTS als Teil des japanischen Konzerns (übrigens selbst ein Siemens-Spinoff) über 13.000 Mitarbeiter. "Wie viele der etwa 5.500 Stellen in Deutschland betroffen sind, ist noch offen. Wir sprechen jetzt mit den Arbeitnehmervertretern", wird FTS-Vorstandschef Rod Vawdrey bei dpa zitiert. "Wir können nicht ausschließen, dass die Restrukturierung auch das Werk in Augsburg betreffen wird, wo wir Server, Laptops und PCs bauen." In Augsburg arbeiten übrigens 1.700 Personen in der letzten Computerfabrik Europas.
UPDATE: Die beiden krisengeschüttelten japanischen Konzerne Fujitsu und Panasonic wollen ihre Halbleiteraktivitäten in einem neuen Unternehmen zusammenlegen und haben dazu bereits ein Memorandum of Understanding unterzeichnet.

1 Kommentar:

Besserwisser hat gesagt…

wenn man auf hp und fts schaut, braucht man den Fachkräftemangel in der deutschen IT-Branche nicht mehr zu fürchten. Die Banken und andere Große wie IBM bauen ja auch Stellen en masse ab. IT-Experten sind Commodity made in China oder India