Freitag, 19. Oktober 2012

Google - oder das andere Ende der IBM


Kommentar. Google bleibt eine Wachstumsstory - selbst in schwierigen Zeiten. Auch wenn der Erwerb von Motorola der Grund dafür war, dass der Umsatz um 45 Prozent stieg, selbst ohne dieses Segment stieg der Umsatz um 19 Prozent. Aber den verwöhnten Anlegern ist das nicht gut genug. Sie erwarten dann zumindest einen Anstieg des Gewinns, was zumeist auf Kosten der Zukunft geht. Wir sehen es ja an IBM, die von einem Quartal zum anderen ihre Zukunft verkauft - durch steigende Gewinne bei sinkenden oder zumindest schwankenden Umsätzen. Übrigens beide Unternehmen sind sich vielleicht ähnlicher als man auf den ersten Blick meinen könnte. IBM und Google setzen auf Big Data. IBM verkauft die Werkzeuge, der andere die Ergebnisse. Für den einen ist es ein Produkt, für den anderen ein Geschäftsmodell. Wenn man die Werkzeuge von IBM einsetzt, ist die Folge, dass der Profit rauf und der Umsatz runter geht. Wenn man Big Data als Geschäftsmodell versteht, dann ist es genau anders herum. Big Blue wäre möglicherweise heute jene beispielhafte Unternehmung, das Vorbild des 21. Jahrhunderts, wenn sie beides miteinander kombiniert hätte. In den siebziger Jahren haben Auguren genau dies in IBM mit Blick auf das Jahr 2000 gesehen. Doch IBM hat sich lange vor Akers, Gerstner, Palmisano und Romnetty entschieden, einen anderen Weg zu gehen. Der Weg, der irgendwann im Namenlosen enden wird. Aber könnte ja heißen, dass zuvor der Konzern aufgespalten wird - zur Sicherung des Profits. Und Google könnte dann im Wettstreit mit Apple schauen, welche Teile man übernehmen wird.
Es kann indes auch sein, dass eines Tages ein Unternehmer, ein richtiger Unternehmer, an die Spitze des Unternehmens tritt und den Giganten endlich entfesselt. Angst muss man davor nicht haben. Denn mit Google und Apple hat IBM Mitbewerber, die sehr wohl eine weitere, mächtige Konkurrenz vertragen könnten.
Es ist bereits jetzt gut, dass Google einen Gegner wie Apple hat. Das hält beide Unternehmen in Atem. Und Wettbewerb ist immer noch besser als jede Kartellklage, sollte übrigens auch nicht durch irgendwelche blödsinnigen Patentklagen gestört werden. Aber die Justiz braucht ja auch ihre Bühne...
Raimund Vollmer

5 Kommentare:

Analüst hat gesagt…

wie hübsch: RomNETTy :-)

Die bezaubernde Ginnie konnte ja in ihrem früheren Leben schon dem guten Larry Hagman jeden Wunsch erfüllen - vielleicht jetzt auch den Traum des Bloggers zur Verschmelzung der Big-Data-Geschäftsmodelle?

Nach dem Motto: IBM und der Geist aus der Flasche !

Neuen Geist bräuchte Big Blue eigentlich dringend...

Anonym hat gesagt…

Warum sollte man IBM noch aufspalten?
Vielleicht sollte das Orakel von Omaha sein Aktienpaket aufstocken, den Schamott übernehmen, dann den Unternehmer geben und IBM entfesseln??

Analüst hat gesagt…

IBM ist heute schon schizophren im Sinne von aufgespalten - die vielen Riesenübernahmen sind nicht verdaut.

Außerdem spaltet IBM immer wieder Teile von sich ab, um den Gewinn wie im 3. Quartal mit dem Verkauf der Kassensysteme an Toshiba Tec zu retten.

Irgendwann ist mit einem solchen Profitstreben alles verscherbelt und IBM weg - immer viel Gewinn, aber auch immer weniger Umsatz ist die logische Folge einer solchen Strategie

Anonym hat gesagt…

Zum Kommentar von 20.Oktober 2012 14:11 von Analüst

Ich weiss ist ja paar Monate her,aber vielleicht guckst Du ja mal rein.

Was für Riesenübernhamen tätigt IBM denn bitteschön?

PWC war vielleicht noch eine grössere.

in der Regel kauft IBM doch kleine Klitschen.Gut der Preis ist dafür manchmal schon richtung Riesig.
Aber es sind Klitschen wofür da Geld verbrannt wird.Man siehts ja am Wachstum bzw.am nichtwachsen oder Langsammen Wachstum von IBM,was diese "Riesenübernahmen" Wert sind.vieleicht kommt ja mal wieder der Wechselkurs zum tragen.Der euro könnt ja mal steigen.Da wächst IBM dann auch.wie 2011. 7,1 % davon ganze 3,4 % Wechselkursbereinigtes Wachstum.Rest,über die hälfte,wechselkurs.Also viel Geld für Übernahmen wird ausgegeben,die wenig bringen.Dazu geld verbrennen in aktienrückkaufprogramme.Quasy Firmenvermögen verbrennen.Das ist die IBM von Heute.
MFG Karsten

Anonym hat gesagt…

Zum Kommentar von 20.Oktober 2012 14:11 von Analüst

Ich weiss ist ja paar Monate her,aber vielleicht guckst Du ja mal rein.

Was für Riesenübernhamen tätigt IBM denn bitteschön?

PWC war vielleicht noch eine Grössere.

in der Regel kauft IBM doch kleine Klitschen.Gut der Preis ist dafür manchmal schon richtung Riesig.
Aber es sind Klitschen wofür da Geld verbrannt wird.Man siehts ja am Wachstum bzw.am nichtWachsen oder Langsammen Wachstum von IBM,was diese "Riesenübernahmen" Wert sind.Vieleicht kommt ja mal wieder der Wechselkurs zum tragen.Das Verdeckt dann immer schön,wie träge IBM wächst.bzw. nicht Wächst.Der Euro könnt ja mal steigen.Da wächst IBM dann auch.wie 2011. 7,1 % davon ganze 3,4 % Wechselkursbereinigtes Wachstum.Rest,über die hälfte,Wechselkurs.Also viel Geld für Übernahmen wird ausgegeben,die wenig bringen.Dazu Geld verbrennen in Aktienrückkaufprogramme.Quasy Firmenvermögen verbrennen.Das ist die IBM von Heute.
MFG Karsten

Sorry.Ich habs nochmal Korrigiert und auch noch was Ergänzt.
die Gross und kleinschreibung steht mit mir auf Kriegsfuss.
Ich bitte um Nachsicht.

MFG Karsten