Freitag, 11. Mai 2012

Trotz Computer & Controlling: Ist J.P. Morgan der nächste Lehman?

Das fragen sich jedenfalls einige der Kommentatoren, die als Leser den Bericht des Wall Street Journals über die massiven Verluste bei der Investmentbank J.P. Morgan begleiten. Es ist ein Geschäft, in dem 700 Billionen Dollar an Derivaten gepflegt und gemanagt werden wollen. Es ist ein Geschäft, das aus dem Computer kommt, weil diese Summen nur noch von ihm gemanagt werden können (und auch aus ihm heraus geboren wurde). Es ist ein Geschäft, das niemand durchschaut - am wenigsten die Bürokratie, die es eigentlich kontrollieren soll und nach der Lehman-Pleite 2008 auch kontrollieren muss. Nun gut, was sind da schon ein Verlust von zwei Milliarden Dollar, wie sie jetzt offensichtlich die amerikanische Investmentbank bei Derivaten einfuhr. Sie hatte auf eine prosperierende US-Wirtschaft gesetzt, aber der Wachstumsmotor war nicht in dem Maße angesprungen, wie die Zocker kalkuliert hatten. Unter den Augen der Controller, die vielleicht manches überblickten, aber nichts durchschauten.
Gewisse Parallelen entdeckt man hier zu unserer Journalyse-Serie "Projekt Taurus". Auch da scheiterte die Bürokratie - man muss es leider so sagen - vor allem an sich selbst. Gönnen Sie sich am Wochenende das Vergnügen und tauchen Sie ein in eine Geschichte, die sich vor zwei Jahrzehnte ereignete und irgendwie immer noch aktuell ist. Aber das verstehen Sie nur, wenn Sie eins nicht sind: ein Bürokrat.
Das Projekt Taurus
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