Donnerstag, 23. Februar 2012

ACTA - Das Gesetz, das unser Recht verletzt...

... zumindest unser Rechtsempfinden, meinen heute in einem Gastbeitrag für die FAZ die beiden Ökonomen Volker Grossmann und Guy Kirsch. Sie schreiben:
"Wenn von Urheberrechten die Rede ist, so wird gängig das Bild des einzelnen Musikschaffenden, Buchautors oder Filmemachers heraufbeschworen, der durch das freie Herunterladen oder Kopieren um den Lohn seiner Mühen gebracht wird und - so bestohlen und entmutigt - das Dichten, Filmen und Komponieren lässt: Die Verödung des Kulturlebens als Folge der Verletzung von Eigentumsrechten. Es ist allerdings eher anzunehmen, dass der einzelne Künstler im Regelfall seine Urheberrechte an die Unterhaltungsindustrie abgetreten nichts oder wenig bekommen hat."
FAZ, 23.2.2012: Acta oder der Schutz der Raubritter

Kommentar. Die beiden Verfassen beschreiber exakt die Situation. Es geht bei ACTA (oder wie die Gesetze gerade heißen) einzig und allein um die Rechte der Distributoren, nicht der Autoren. Schlimmer noch: Mit ihren Argumenten verstecken sich diese Verteiler geradezu feige hinter den Rechten, die sie selbst in der großen Vergangenheit der satten Profite mit den Füßen getreten haben. Wer selbst als Urheber tätig ist, hat nur allzu oft erfahren, wie Kreativität von genau den Typen, die sich jetzt als deren große Beschützer gebärden, in oftmals erniedrigender und beleidigender Form behandelt wurde. Und deshalb werden sich die Kreativen, so sie denn auch nur noch ein Quentchen Selbstbewusstsein besitzen, niemals mit den ACTAvisten solidarisch erklären. Sie sind in der Regel nicht an fette Saläre gewöhnt, haben nichts zu verlieren und wissen, dass es Organisationen wie GEMA oder die Verwertungsgesellschaften für Wort und Bild in erster Linie darum geht, sich selbst zu erhalten. Allerdings scheinen diese ganz allmählich zu ahnen, dass sie sich mal wirklich um die Quelle ihrer Einnahmen kümmnern sollten - um die Autoren. Doch sie wissen nicht wie. Ihnen und allen anderen Managern der "Unterhaltungsindustrie" und der Medien fehlt dabei genau das, was sie angeblich zu verteidigen suchen: Kreativität.

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