... beim Kampf um den Vorsitz im Aufsichtsrat des Siemens-Halbleiterablegers Infineon. Der Ex-IBMer, der momentan Finanzvorstand bei ZF Friedrichshafen ist, bekam nur 27 Prozent der Stimmen. Klaus Wucherer hingegen konnte auch nur gewinnen, weil seine Amtszeit auf ein Jahr begrenzt wurde - und nun von außen ein neuer Bewerber um den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden gesucht werden soll.
Hinter Berchtold standen vor allem ausländische Investoren - der Fall gilt als das bisher spektakulärste Beispiel für Aktionärs-Aktivismus in Deutschland.
Kommentar: Egal, ob Berchtold oder Wucherer, Infineon ist jetzt wieder dort, wo sich schon zu Siemens-Zeiten dieser Halbleiter-Hersteller am liebsten befindet - in einem halbgaren Zustand. Man weiß nie, ob diese Firma tatsächlich international wettbewerbsfähig ist oder nicht. Vielleicht aber sehen wir momentan - der Blick nach SAP bietet sich da ebenfalls an - in manchem deutschen Anbieter im IT-Sektor die Stunde der Wahrheit. Es geht um die seit den sechziger Jahren immer wieder gestellte Frage: Sind wir wirklich so gut, wie wir (oder die Manager) glauben? Antwort: Wenn wir vielerorts nicht so schlechte Manager hätten, wären wir wirklich gut - und gut heißt nicht als Abklatsch einer amerikanischen Idee, sondern aus eigener Innovationskraft heraus.
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