Mittwoch, 3. Februar 2010

»Das iPad ist nur eine Fernbedienung«...

... heißt es heute im Feuilleton der Frankfurter Allgemeine Zeitung. Hier äußert sich Jörg Kantel, altmodisch im Vorspann als "EDV-Chef am Max-Planck-Institut" für Wissenschaftsgeschichte vorgestellt. Er befürchtet, dass mit dem iPad auch die Offenheit verschwindet, die bislang das Geschehen im Netz bestimmte. Obwohl ein Mac-Bewunderer setzt er nun auf Google, dem er - das gehört zum guten Ton in Deutschland - kritisch gegenüber steht. Denn Google stünde im Vergleich zu Apple für Offenheit. Der Artikel ist durchaus lesenswert und intelligent. Leider schimmert dort wieder dieser unbewusste Dünkel durch, der gerade in der deutschen Wissenschaftsszene immer wieder auftritt. Er besagt: Weil unser Beitrag am technischen Fortschritt in der IT so gering ist, haben wir die höchste Legitimation, darüber zur urteilen, was gut und böse ist. Zu dieser Atitüde gehört leider auch, dass man meint, immer zuerst auf Distanz zu den Akteuren gehen zu müssen, um seine eigene Unabhängigkeit zu demonstrieren - und die Wissenschaftlichkeit. Weil solche Meinungen weder Google noch Apple interessieren, wird es nie einen Sturm auf diesen Elfenbeinturm geben.

»Aber das Internet ist schon eine seltsame Welt:
In ihr muss man Apple mit Google austreiben.«


Journalyse-Quelle: FAZ, 3.2.2010, Jörg Kantel: "Das iPad ist nur eine Fernbedienung"

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