Donnerstag, 13. November 2008

FAZ titelt: »Banker weg, wir brauchen eine Revolution!«

In einem Interview mit Nassim Nicholas Taleb geht der Autor des Buches "Der Schwarze Schwan" hart mit der Finanzwelt ins Gericht. Da heißt es: "Überdies weiß immer noch niemand, was die Banken eigentlich in ihren Portefolios haben. Sie haben so viel komplexe Wertpapiere, die sie einfach nicht verstehen. Schauen Sie sich nur die Deutsche Bank an, die, da bin ich sicher, Wertpapiere besitzt, die nicht einmal die Leute von der Deutschen Bank verstehen."
In dem Interview fordert Taleb den Rauswurf aller Beteiligten inklusive des FED-Chefs Bernanke. Schon 2002 hatte der Philosoph, der selbst durch Finanzgeschäfte Millionen verdiente, die Krise vorher gesehen, nachdem ihn ein Banker in die Geheimbilanzen seines Instituts hatte blicken lassen und Taleb die ungeheuren Risiken entdeckte, die sich hinter den Zahlen verbargen. In dem Interview verlangt er nicht nur den Rauswurf der Manager, sondern eine komplette Auswechselung des Systems.
Er hat aber auch eine Lektion an die IT-Branche mitgebracht. Er warnt davor, dass die Computerbrache viel zu sehr abhängig ist von den IT-Services aus dem indischen Bengaluru. Dies sei nicht sehr intelligent. "Ein winziges Problem, das wir nicht verstehen, könnte das Internet lahmlegen", warnt er weiterhin.
Dass das Interview im Feuilleton erscheint und nicht im Wirtschafts- oder Finanzteil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist ein Hinweis darauf, dass man nur außerhalb der betroffenen Ressorts (Systeme) fundamentale Systemkritik betreiben kann. Wie sagte bereits der Philosph Hegel: "Die Angst zu irren ist bereits der Irrtum."

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