Hoffnung
Von Friedrich Schiller
Es reden und träumen die
Menschen viel
Von besseren künftigen Tagen,
Nach einem glücklichen goldenen Ziel
Sieht man sie rennen und jagen;
Die Welt wird alt und wieder jung,
Doch der Mensch hofft immer Verbesserung.
Die
Hoffnung führt ihn ins Leben ein;
Sie umflattert den fröhlichen Knaben,
Den Jüngling lockt ihr Zauberschein,
Sie wird mit dem Greis nicht begraben.
Denn beschließt er im Grab den müden Lauf,
Noch am Grabe pflanzt er – die Hoffnung auf.
Es ist
kein leerer schmeichelnder Wahn,
Erzeugt im Gehirne der Toren,
Im Herzen kündigt sich laut es an:
Zu was Besserm sind wir geboren!
Und was die innere Stimme spricht,
Das täuscht die hoffende Seel nicht.
Friedrich Schiller (1759-1805), deutscher Dichter und Dramatiker
2 Kommentare:
„Die Hoffnung stirbt zuletzt!“
Marcus Tullius Cicero (106-43 v. Chr.)
Wenn Seufzer die Welt verbessern könnten, sie wäre längst keiner Verbesserung mehr fähig.
Matthias Corvinus (1443 - 1490), eigentlich Hunyadi, österreichisch-ungarischer König
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