Kannte Frau Turkle nicht - danke für den Hinweis. Habe kurz gegoogelt und diese Geschichte einer Patientin aus ihrem Buch mit dem vielsagenden Titel "Alone Together" gefunden: «Mein erster Blick am Morgen gilt den Mails. Auch vor dem Ein- schlafen schaue ich in die Mailbox. Daran halte ich fest, obwohl mir schon lange bewusst ist, wie ungeeignet die Auseinandersetzung mit neuen Informationen zum Einstieg und Ausklang eines Tages ist. Ich erzählte einer Freundin davon. Da gesteht mir die über Siebzig- jährige, sie habe zwar zeitlebens den Tag mit einer Bibelmeditation begonnen, doch heute sei der Verzicht auf ein ‹vorzeitiges› Öffnen ihrer Mailbox jener Teil der Andacht, für den sie immer mehr Disziplin benötige – und, ja, auch ihr letzter Blick am Abend gelte dem Mailverkehr.»
Alone Together ist ein Buch über neue Formen der Vereinsamung, die Einzug halten, wenn Kinder Zhu-Zhu-Roboter-Meerschweinchen für genauso liebenswert halten wie Erwachsene ihre Facebook-Freundschaften. Für Turkle geht die überhandnehmende Simulation von Beziehungsangeboten – sei es in sozialen Netzwerken wie Facebook oder in Form von Pflege- Robotern für alte Menschen – auf Kosten der vertrauensvollen persönlichen Kommunikation. Alone Together handelt davon, warum wir immer weniger von unseren Gegenübern und immer mehr von der Technik erwarten.
2 Kommentare:
Wirtschaft ist eine Veranstaltung von Menschen, nicht von Computern. - Alfred Herrhausen
Kannte Frau Turkle nicht - danke für den Hinweis. Habe kurz gegoogelt und diese Geschichte einer Patientin aus ihrem Buch mit dem vielsagenden Titel "Alone Together" gefunden:
«Mein erster Blick am Morgen gilt den Mails. Auch vor dem Ein- schlafen schaue ich in die Mailbox. Daran halte ich fest, obwohl mir schon lange bewusst ist, wie ungeeignet die Auseinandersetzung mit neuen Informationen zum Einstieg und Ausklang eines Tages ist. Ich erzählte einer Freundin davon. Da gesteht mir die über Siebzig- jährige, sie habe zwar zeitlebens den Tag mit einer Bibelmeditation begonnen, doch heute sei der Verzicht auf ein ‹vorzeitiges› Öffnen ihrer Mailbox jener Teil der Andacht, für den sie immer mehr Disziplin benötige – und, ja, auch ihr letzter Blick am Abend gelte dem Mailverkehr.»
Alone Together ist ein Buch über neue Formen der Vereinsamung, die Einzug halten, wenn Kinder Zhu-Zhu-Roboter-Meerschweinchen für genauso liebenswert halten wie Erwachsene ihre Facebook-Freundschaften. Für Turkle geht die überhandnehmende Simulation von Beziehungsangeboten – sei es in sozialen Netzwerken wie Facebook oder in Form von Pflege- Robotern für alte Menschen – auf Kosten der vertrauensvollen persönlichen Kommunikation. Alone Together handelt davon, warum wir immer weniger von unseren Gegenübern und immer mehr von der Technik erwarten.
SIC! Muss ich lesen...
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