... und damit hätten wir denn auch schon das Geschäftsmodell, nach dem der einstige Weltmeister aller Computer-, Service- und Software-Klassen wohl auch künftig operieren wird. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres fiel der Umsatz im zweiten Quartal um 3 Prozent auf 25,8 Milliarden Dollar. Die Analysten hatten einen Schwund von nur 1,5 Prozent erwartet. Dafür stieg der Gewinn von 3,7 auf 3,9 Milliarden Dollar. Pro Aktie machte dieser an sich magere Anstieg dann doch eine erhebliche Verbesserung aus: hier stieg der Profit um elf Prozent auf 3,34 Dollar.
"IBMs Geschäftsmodell kräftigte unsere starke Gewinnleistung im derzeitigen Umfeld", meint Finanzchef Mark Loughridge, womit er andeutete, um was es ihm und dem Management bei IBM ausschließlich geht: Profit, Profit, Profit. Die Branche an sich nimmt man so wie sie gerader ist. Mal gut, mal schlecht, wen interessiert's. In den USA sank der Umsatz um ein Prozent auf 11,1 Milliarden Dollar, in Europa, Middle East & Africa (EMEA) um neun Prozent auf 7,9 Milliarden Dollar. Das Service-Geschäft brachte drei Prozent weniger ein, wobei Global Technology Services sich mit zehn Milliarden Dollar (minus zwei Prozent) begnügte und Global Business Services um vier Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar absackte. Stagnation bei Software-Umsätzen: 6,2 Milliarden Dollar, wobei Lotus acht Prozent Umsatz einbüßte und Rational sieben Prozent. Noch nicht einmal die Töchter helfen Mother Blue aus dem Tief. Und wenn die Hardware-Umsätze gar um neun Prozent auf 4,3 Milliarden Dollar abstürzten, dann fragt man sich: Wo gibt es hier eigentlich noch Erfolgsstories? Selbst bei Mainframes gab es ein Minus von elf Prozent.
Es gibt indes auch Lichtblicke: Bei Business Analytics verzeichnete der Konzern ein Plus von 13 Prozent, ohne allerdings zu sagen, wieviel hier umgesetzt werden. Im Cloud habe sich der Umsatz verdoppelt (ohne Nennung des Umsatzes), die Smarter Planet-Initiative brachte ein Mehr von 20 Prozent (ohne weitere Angaben).
In der Tat - man muss zu der Erkenntnis kommen, dass die BA-Werkzeuge der IBM von tadelloser Qualität sein müssen. IBM scheint sich selbst einer schonungslosen Business Analytic ihres Geschäftsmodells unterzogen zu haben. Sie muss dabei zu der Erkenntnis gekommen sein, dass es auf der Basis des bestehenden Managemets keinen Sinn macht, Wachstumsstrategien zu entwickeln. Mitmischen in der zweiten Liga genügt vollauf, um den Gewinn auch weiterhin steigern zu können. Zu mehr reicht es qua Management ohnehin nicht. Hauptsache man kommt nicht ins Gehege von Firmen der ersten Liga wie etwa Apple, dem heimlichen Angstgegner des einstigen Giga-Giganten.
POST MANIFESTUM: Per Email erreichte mich die Nachricht, folgenden CRINGLEY-BLOG-Eintrag zu lesen. Ich empfehle ihn weiter.
1 Kommentar:
Profit machen kann man auch durch Einsparungen bei den Mitarbeitern. Aber: Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht (würg)...
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