... wenn man den Wert ansetzt, den SAP hätte bezahlen müssen, um Lizenzen für die Software zu erwerben, die sie illegal heruntergeladen hat. Diese Anischt vertritt jedenfalls Oracle-Gründer Larry Ellison vor Gericht. Und dann drückte er, befragt von seinem Staranwalt David Bowie, mächtig auf Tränendrüse: "Wenn sie diese Software für nicht hätten bekommen können, dann hätte wir es schwer gehabt, 100.000 Leute zu bezahlen." Er sei bestürzt gewesen, als er im Januar 2005 erfahren hatte, dass SAP die Firma TomorrowNow erworben hätte. Als die Gegenseite in dem Prozess, der gestern in die zweite Woche ging, fragte, warum es dazu keine schriftliche Anmerkungen gäbe, sondern nur Emails von Mitarbeiter, die in dem Deal keine Bedrohung sahen, erklärte Ellison, dass er diese Art von Dingen nicht niederschreiben werde.
Angegriffen wurde SAP auch von der Co-Präsidentin Safra Catz: "Sie stahlen die Software, nun wollen sie nichts dafür bezahlen. Sie nahmen sich eine 2000-Dollar-Uhr und verscherbelten sie für 20 Dollar. Und nun wollen sie uns nicht mehr als 20 Dollar bezahlen."
Damit münzte Catz gegen jene 40 Millionen Dollar, die SAP freiwillig für den unlauteren Erwerb der Software bezahlen will. Catz gehört zu den Mitarbeitern, die 2005 die Bedeutung von TomorrowNow heruntergespielt hatte.
Ellison äußerte sich nicht zur Rolle von Leo Apotheker, dem neuen Chef von Hewlett-Packard. Bislang ist es Oracle nicht gelungen, dem früheren Topmanager von SAP eine Vorladung zuzustellen, da er sich nicht in den USA befindet. Man habe Mitarbeiter darauf angesetzt, Apotheker ausfinding zu machen.
Kommentar: Das wird mehr und mehr eine ekelhafte Schmierenkomödie.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 8.11.2010: Ellison Puts Price on SAP Acts
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