... und will, dass ein Gericht in Kalifornien die von Oracle gegen Google ins Feld geführten Patente für ungültig erklärt werden. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung steht das Mobil-Betriebssystem Android, das sich der Open-Source-Bewegung zugeordnet sieht, aber dabei Urheberrechte von Sun-Oracle im Zusammenhang mit der Java-Umgebung verletzt haben soll.
Kommentar: Wer ein bißchen Ahnung hat von der Geschichte der Computerei, weiß, dass solche Patentkriege zumeist das Ende eines Imperiums einläuten. Xerox verklagte in den frühen achtziger Jahren reihenweise Firmen wie IBM und Apple - mit dem Ergebnis, dass zwar die grafische Benutzeroberfläche zur Weltkarriere auftrumpfte, aber Xerox endgültig in die Bedeutungslosigkeit abglitt. Noch schlimmer erging es IBM, die zwar alle Prozesse gegen die sogenannte PCM-Industrie (steckerkompatible Anbieter) gewann, aber nicht verhindern konnte, dass die Serverlandschaft heute von ganz anderen Systemen beherrscht wird. Und aus dem PC-Geshäft, das sie mit dem Microchannel ab 1987 proprietär zu beherrschen suchte, stieg sie schlussendlich aus. Es ist schon ein Zeichen dafür, dass man die intellektuelle Hegemonie verloren hat, wenn man Rechtsanwälte bemühen muss. Anwälte, die sehr viel Geld mit der Dummheit ihrer Klienten verdienen. Denn hinter den Prozessen steht doch immer eigenes Marktversagen...
Journalyse-Quelle: WSJ, 6.10.2010: Google Fires Back at Oracle Over Android Suit
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