... wurden jetzt von ihrem Chef, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der IBM Deutschland Martin Jetter, kräftig gerügt. Denn das zweite Quartal schloss das einstige Wunderkind im Global Blueland mit einem Umsatzrückgang von sieben Prozent ab, während weltweit wenigstens noch ein Plus von zwei Prozent herauskam. Was immer die Gründe sein mögen, dass IBM ihre "Ziele verfehlt" und ihr "Potential nicht ausgeschöpft" hatte sowie "zu wenig Neugeschäft" generiert hatte, wie Jetter in einem Brief an die 21.500 Mitarbeiter rügte, er kommt schon der Wahrheit ziemlich nahe, wenn er als Ursache die Unzufriedenheit der Kunden nennt: "Unzureichender Service, lange Lösungszeiten, schlechte Transparenz". So berichtet heute die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung.
Kommentar: Jetter muss sich dabei an die eigene Nase packen. Denn wer zwei Jahre hintereinander sich zur Hauptversammlung der Großkundenvereinigung GSE als Eröffnungsredner ankündigt, um dann doch kurzerhand abzusagen, darf sich nicht wundern, wenn die Herren und Damen der IT-Budgets sich bei Projekten und Produkten auch anders entscheiden. Und wenn dann - wie in diesem Jahr - die Ersatzrednerin auch noch verschnupft darüber ist, dass sie und IBM nicht so gut wegkommen, dann ist dies ein doppeltes Indiz dafür, dass Jetter nicht unbedingt die besten Leute um sich geschart hat. Dass Big Blue, die nun 100 Jahre hier in Deutschland ist, dieses Jubiläum nicht feiert und stattdessen auf das Jubiläum der Mutter in 2011 setzt, ist ein weiteres Armuts-Zeugnis für die deutsche IBM, die dereinst so stolz auf sich und ihre Kunden war. Das galt übrigens auch umgekehrt.
Journalyse-Quelle: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 8.8.2010: "Der IBM Chef tadelt"
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