Mark Fischer, Geschäftsführung der IBM, behauptete heute in seiner Keynote vor rund 100 Mitgliedern der GSE Deutschland, dass die Geldwirtschaft vor erheblichen Erneuerungsaufwand bei ihrer Software stünde. Mit der Finanzkrise seien „die Risiken an das Licht des Tages gekommen“. Die heutigen Systeme wurden vor „zehn bis 15 Jahren entwickelt und waren ursprünglich für eine ganz andere Welt konzipiert.“ Sie müssen nun von Grund auf erneuert werden. Dies war eine seiner Aussagen, mit der Fischer auf die IBM-Kampagne A Smarter Planet hinweisen will, die vor allem Regierungen und anderen großen Institutionen überall in der Welt helfen soll, die Ressourcen besser zu nutzen.
Dass IT mit dem stetig steigenden Preis-/Leistungsverhältnis massiv Aktionen unterstützen könne, machte er an einem einzigen Beispiel drastisch klar. Zu Beginn des Jahrzehnts kamen auf einen Menschen rund 50 Millionen Transistorfunktionen , im nächsten Jahr werden es eine Milliarde sein.
Heute seien 1,4 Milliarden Menschen mit dem Internet verbunden, 2011 werden es zwei Milliarden sein.
Thomas Wolf, ein erfahrener ITler, der aus dem IBM Labor Schönaich kam, berichtete, dass die CMOS-Technologie im Sinne der klassischen Prozessor-Entwicklung an ihr Ende komme. Nun ginge es darum, ganz andere Konzepte zu verfolgen, nämlich die der Spezialprozessoren, der Akzeleratoren, der Beschleuniger, die den Mainframe entlasten. In dem rund 300 Milliarden Dollar schweren Server-Markt haben sich die Gewichte in den letzten zehn Jahren eindeutig verschoben. Waren früher die Beschaffungs- und Softwarekosten entscheidend, dominiert heute der Aufwand für den Betrieb und das Management der Systeme.
Bei den reinen Energiekosten würde heute die Kühlung einen Anteil von 55 Prozent und der Hardwarebetrieb von 45 Prozent ausweisen. Bei der Hardware gingen 30 Prozent der Energiekosten zulasten des Prozessors, die anderen 70 Prozent teilen sich in den Rest der Geräte.
IBM selbst habe eine Rechnerkonsolidierung vor, bei der 3900 Unix-Systeme und 29 Z9-Maschinen auf 30 Z10-Mainframes zusammengefasst werden sollen.
Die Festansprache von Dr. Michael Weiß, Präsident der GSE Deutschland, werden wir am Wochenende in vollem Wortlaut hier als Extrablog veröffentlichen. Die GSE wird dieses Jahr 50 Jahre alt.
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