Dienstag, 12. August 2025

Zum Thema Antifaschismus und Völkermord

Dieser Anzeigentext erzeugte damals einen Aufschrei in der Bundesrepublik. Eine Expertenkommission hatte empfohlen, dass neben der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Sachsenhausen auch des Internierungslager gedacht werden sollte, das die Sowjets hier 1945 von Weesow nach Sachsenhausen verlegt hatten. Hier waren etwas 60.000 Menschen inhaftiert, 12000 starben an Hunger und Elend. Das Auschwitz-Komitee verwahrte sich dagegen, dass Konzentrationslager und Internierungslager in eine gemeinsame Erinnerung vermengt werden. Gerade mit Blick auf die Debatten um den Antifaschismus fand ich diese Separierung sehr informativ. Nationalsozialismus und Faschismus sind zweierlei. R.Vollmer

„Die deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager waren Orte, in denen die Ideologie des Nationalsozialismus Wirklichkeit wurde. Sie sind Orte der Shoah. Der propagierte, ministeriell und bürokratisch durchgeführte Völkermord unterscheiden den Nationalsozialismus von jedem anderen faschistischen Regime, von jedem totalitären Regime.

In Israel, Europa und den Vereinigten Staaten, weltweit wird darüber nachgedacht, wie der Shoah zu gedenken sei, ohne sie zur musealen Geschichte gerinnen zu lassen.

In der Bundesrepublik Deutschland hingegen wird – wissend, dass eine deutsche Nation ohne Vergangenheit nicht zu haben ist – der Versuch unternommen, den Nationalsozialismus seiner spezifischen Verbrechen zu entkleiden.“

30. Oktober 1992, Erklärung zu den Empfehlungen der Expertenkommission zur Neukonzeption der brandenburgischen Gedenkstätten

Urheber: Ausschwitz Komitee in der BRD e.V., Hamburg

15 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Der letzte Absatz war damals daneben und ist es heute noch - in seiner generalistischen Aussage.
Ausserdem: nicht nur die Shoa ist ein spezifisches Verbrechen des Nationalsozialismus.
Wie immer: Jede betroffene Gruppe maximiert ihr Leid, fühlt sich zu wenig berücksichtigt, entschädigt, erinnert.
Ob 3. Reich, Ruanda, Cambodia, Südafrika, die systematischen Morde und Schlachterein

Anonym hat gesagt…

..... werden nie aufgearbeitet.
Sie werden verdrängt, kultiviert, zelebriert - je nach eigener oder organisierter Sichtweise.
Dann vergeht die Zeit. Und aus dem Kriegstreiber und Ländervernichter wird ein gefeierter Napoleon. So geht Geschichte.

auch noch! hat gesagt…

Vergessen Sie nicht den 30-jährigen Krieg.
Nach den Brandschatzern, Bürgerschlächtern

Anonym hat gesagt…

Wallenstein und Gustav Adolf sind heute Straßen, Schulen, Kirchen, Museen benannt.

Es bleibt wie es bleibt hat gesagt…

"Manchmal hört man auf, Fragen zu stellen, weil man aufgehört hat, den Antworten zu glauben."

Anonym hat gesagt…

Ionesco hat gesagt:
Wer sich an das Absurde gewöhnt hat, findet sich in unserer Zeit gut zurecht.

Anonym hat gesagt…

"Weltweit" wird darüber nachgedacht, wie der Shoa zu gedenken sei.
🤔

Anonym hat gesagt…

.... findet sich in j e d e r Zeit ..... ?

Anonym hat gesagt…

Oder Palästina

Analüst hat gesagt…

Was bleibt, wenn der Nationalsozialismus seiner spezifischen Verbrechen entkleidet wird?

Analüst hat gesagt…

Ein absoluter Schwachsinn in Satzform!

Anonym hat gesagt…

"Der propagierte, ministeriell und bürokratisch durchgeführte Völkermord unterscheiden den Nationalsozialismus von jedem anderen faschistischen Regime, von jedem totalitären Regime."
Was in Gaza und den Westbaks passiert, ist genaso ministeriell, bürokratisch und propagiert.

Anonym hat gesagt…

👍

Anonym hat gesagt…

Falls von den Foristen eine/einer/eines an der Demo heute teilnehmen will:
. „Eine Tisch Debatte zu den Themen Abschieben und Politik im allgemeinen“: sechs Menschen, Alexanderplatz (11-15 Uhr)

Besserwisser hat gesagt…

Ausschwitz Komitee in der BRD e.V., Hamburg - dieser Witz ist super, oder? Aus-Schwitz statt Auschwitz...