Dienstag, 27. August 2019

Ferdinand Piëch: Der Mann, der VW sanierte

Es war bei einer Veranstaltung der kleinen Gesellschaft für Qualität und Produktivität in den frühen neunziger Jahren, da kam ich mit einem Herrn ins Gespräch, der als Assistent Zugang zu den Vorstandssitzungen des VW-Konzerns hatte. Ferdinand Piëch hatte gerade den Vorsitz übernommen und für uns, die Journalisten war dies ein Mensch, der uns überhaupt nicht lag. So fragte ich meinen Gesprächspartner ganz unschuldig, was er denn von dem neuen Superboss hielt. Seine Antwort machte mich sprachlos: "Endlich wird im Vorstand wieder hart gearbeitet", sagte er und war darob froh. Wenn wir nun daran denken, was allein in den letzten 25 Jahren den VW-Konzern an Skandalen durchgeschüttelt hat, dann fragt man sich schon, was ist das eigentlich für eine Firma, die gerne von sich behauptet der größte Automobilproduzent der Welt zu sein. Dass VW überhaupt so weit gekommen ist, hat diese Gesellschaft, die uns mal als Volksaktie verkauft wurde, wohl vor allem ihren ganz normalen Mitarbeitern zu verdanken. Die müssen verdammt gut sein, um mit einem derart skandalumwitterten Management fertig zu werden. Vielleicht auch deshalb, weil sie genau das tun können, was auch dem nun verstorbenen Ferdinand Piëch nachgesagt wird: hart arbeiten und nicht Schummelsoftware für sich arbeiten zu lassen. 

Raimund Vollmer

7 Kommentare:

Besserwisser hat gesagt…

Wegen Ferdinand Piëch gibt es die Schummelsoftware überhaupt, wage ich mal zu behaupten!

Anonym hat gesagt…

Er starb, wie er lebte: Fuhr mit dem kleinen SUV der VW-Billigmarke Lamborghini zum Essen in die Pommes-Bude des Starkochs Heinz Winkler in Aschau, sah die Preise auf der Speisekarte und hyperventilierte. Danach war er nicht mehr zu retten...

https://www.focus.de/finanzen/boerse/ehemaliger-vw-chef-ferdinand-piech-ist-tot_id_11072870.html

Er hinterlässt eine große Familie mit dreizehn Kindern und über doppelt so vielen Enkelkindern, denn sein Leben war geprägt von Leidenschaft...

Anonym hat gesagt…

Wikipedia weiß über seine Familie:
Ferdinand Piëch hatte nach eigenen Angaben zwölf[21] Kinder aus vier Beziehungen, davon drei aus der im September 1984 geschlossenen (letzten) Ehe mit Ursula Piëch.[22] Fünf Kinder stammen aus der ersten Ehe mit Corina Piëch, geb. von Planta. Zwei Kinder stammen aus einer zwölf Jahre langen Verbindung mit Marlene Porsche, der später geschiedenen Frau seines Vetters Gerhard Porsche.[23] Zwei weitere Kinder entstammen einer weiteren Beziehung. Laut ORF hinterließ Ferdinand Piëch seine Frau Ursula Piëch und – abweichend – 13 Kinder.[24]
Laut einem Zeitungsartikel vom Februar 2019 hatte Ferdinand Piëch nur mit dem jüngsten seiner Kinder, dem Sohn Gregor, eine engere Beziehung.[26]

Analüst hat gesagt…

„Wie beim Denver-Clan“: Piëchs größtes Problem war, dass er nicht Porsche hieß
https://www.focus.de/finanzen/boerse/nach-dem-weltkrieg-begann-die-fehde-wie-beim-denver-clan-piechs-groesstes-problem-war-dass-er-nicht-porsche-hiess_id_4611005.html

Anonym hat gesagt…

Man kann auch sagen: Ein Arsch mit Ohren. Oder um es mit den Puhdys zu sagen: Es war Zeit, dass er geht...

Analüst hat gesagt…

Im Angesicht des Todes sollte man Milde walten lassen – er ist bereits vor seinen Richter getreten!

Anonym hat gesagt…

Man kann es auch so sagen: Die Tragik des Ferdinand Piëch
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ferdinand-piech-die-tragik-des-genialen-entwicklers-a-1283900.html