Wenn offenbar keine der Wahlprognosen einen Sieg von Donald Trump für möglich hielt, dann muss man sich fragen, fallen wir zurück in die Steinzeit der Datenverarbeitung? Denn sogar die Röhren der 50er Jahre waren besser als die Superchips des 21. Jahrhunderts. 1952 hatte der Sender CBS erstmals eine Univac I eingesetzt, um eine Wahlprognose abzugeben. Und die Journalisten trauten ihren Augen nicht, als der Rechner - entgegen allen Umfrageergebnissen - einen erdrutschartigen Sieg für den republikanischen Kandidaten General Dwight D. Eisenhower berechnete. 438 Wahlmännerstimmen würde er bekommen, sein demopkratischer Gegenspieler nur 93. Das Ergebnis war so sensationell, dass der Sender erst gar nicht mit dieser Prognose des "Elektronengehirn" herausrücken wollte. Am Ende der Wahlnacht waren es dann im amtlichen Endergebnis 442 zu 89. Die Abweichung zur Prognose war geringer als ein Prozent.
Computer halfen auch 1960 dem katholischen Kandidaten John F. Kennedy im protestantischen Amerika zum Wahlsieg. Sie hatten dem Underdog Kennedy genau gesagt, mit welchen Aussagen und in welcher Form er die Wähler hinter sich bekommen würde. So empfahlen sie ihm, ganz offen mit seiner katholischen Herkunft umzugehen. Kennedy machte genau das, was der neue Präsident der Vereinigten Staaten in seinem Wahlkampf getan hatte: er kalkulierte die Gefühle der Menschen - und er hatte mit Abstand die intelligenteren Spin-Doktoren auf seiner Seite. Das muss man neidlos anerkennen. Big Data allein ist keine Lösung, vielleicht sogar das Problem. Am Ende muss über allem die richtige, die kreative Strategie stehen. Wer die nicht besitzt, läuft in seine eigenen Datenfallen. Oder?
6 Kommentare:
Es gilt immer noch das Naturgesetz: Garbage in, Garbage out!
Auch für Watson&Co
Clintons dickes Investment in Big Data hat sich jedenfalls nicht gelohnt, oder?
:-))))))))))
Ich dachte, lieber Analüst, das heißt jetzt: Trump in, Hillary out... Funktioniert aber auch irgendwie umgekehrt. Ach, mir fehlen einfach die Daten...
Hillary in, Clinton out!
War einfach eine denkbar schlechte Kandidatin...
Wobei Trump auch nicht wirklich präsidial wirkt - eher wie ein Horror-Clown
Watson ein Wahlhelfer??
http://www.nj.com/times-opinion/index.ssf/2016/11/how_to_fix_our_broken_election.html
Nepper, Schlepper, Bauernfänger:
There's only one tech CEO on Trump's economic advisory team — and she's not from Silicon Valley
http://www.businessinsider.de/the-only-tech-ceo-on-trumps-advisory-team-is-not-from-silicon-valley-2016-12?r=US&IR=T
IBM CEO Joins Trump Business-Policy Advisers
http://www.wsj.com/articles/ibm-ceo-joins-trump-business-policy-advisers-1480915018
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