Dienstag, 16. Dezember 2014

Watson oder die Antwort auf die Frage: So dumm kann IBM gar nicht sein?

(Kommentar): Es war schon seit einiger Zeit mein Verdacht, dass IBM ihre eigene Dummheit nicht ewig durchhalten kann. Irgendwann muss doch die alte Intelligenz und Kreativität wieder durchschimmern und durchbrechen. Und mein Verdacht richtete sich auf die Gründermaschine namens Watson. Unabhängig davon, ob man an Künstliche Intelligenz glaubt oder nicht, war an der Art und Weise, wie die Wissenschaftler und Systemkünstler dieses Projekt realisierten, etwas dran, das mich an die Geschichte der /360 erinnerte. Der ganz große Wurf. Nun hat CIO ein Interview mit Mike Rhodin, Chef der Watson-Gruppe, geführt, das mich über weite Strecken faszinierte.
Da schimmert endlich wieder jene IBM durch, die Märkte machen kann, in der es vor Intelligenz (und zwar natürlicher) blitzt und funkelt. Wüsste jetzt gerne, wenn dieses Start-up an die Börse gehen würde, was es wohl wert wäre. Denn da schmeckt man eine Zukunft heraus, die weiter reicht als die von Google, Amazon, Facebook und Apple - es ist eine Zukunft, die tatsächlich das 21. Jahrhundert bestimmen wird. Hier geht es wirklich mal um Wissen und Weisheit - und nicht um Daten und Information. Da entsteht eine neue Welt. Ich finde, dass sich die Lektüre lohnt, auch wenn es mit Marketing-Blahblah durchmischt ist. HIER IST DER LINK

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

So dumm kann IBM nicht sein ist eine Feststellung.

Warum das Fragezeichen?

Ironie im Unterholz???

Besserwisser hat gesagt…

Ich glaube nicht an Watson. Was ist der Nutzen?
IBM sollte Watson an die Börse bringen. Jetzt glauben die Spekulanten vielleicht noch daran. Bald wird das IBM-Management auch den Jeopardy-Nimbus zerstört haben.

Raimund Vollmer hat gesagt…

Ja, lieber Anonym. Ironie im Unterholz. Denn ich glaube - im Unterschied zu unserem lieben Besserwisser - dass Watson der einzige ist, der die IBM "da oben", wo die Dummheit und die Feigheit, wohnt, endlich zum Teufel jagen kann. Das sind die nächsten zwanzig Jahre der IBM. Thomas J. Watson jr., das war damals aus seinen Äußerungen zu spüren, hätte 1993 am liebsten selbst noch einmal die IBM-Führung übernommen. Und so unglücklich er schon über Cary und Opel gewesen war, so sehr muss es ihn wütend gemacht haben, was dann Gerstner aus seiner IBM gemacht hat. Jetzt, wo John Akers neben ihm im Himmel ist, hat er alle Mannen zusammen, um die Rache der Götter zu inszenieren. Auf der Erde gaben ihr die IBMer einen Namen: Watson.

Besserwisser hat gesagt…

Vielleicht ist Künstliche Intelligenz ja schon besser als Manager-Intelligenz. Dann könnte Watson ja die Entscheidungen des IBM-Managements "vorbereiten". Außerdem hätte das ja dann einen Sündenbock, falls es schief geht:-)

Raimund Vollmer hat gesagt…

Wir kommen uns immer näher, lieber Besserwisser.

dingodog hat gesagt…

Eine Watson-AI, die das IBM-Management ersetzt? Selbst wenn das technisch denkbar wäre (was es heute noch nicht ist), würde das Management sich aus finanziellen Gründen nicht selbst beseitigen wollen. Und das Einbetten einer AI in 100 Jahre alte bestehende IT Strukturen scheint mir eine Herausforderung, bei der die beste AI aufgeben muss. Abgesehen davon verheizt der IBM-Zug inzwischen schon seine Waggons, da bleibt bald nicht mehr viel übrig ausser dem Namen.

Ich kann nur Cringely's ebook "Decline and Fall of IBM" empfehlen, für diejenigen, die noch an Big Blue glauben.