Donnerstag, 21. August 2014

Rück-Click 1984: Als IBM noch 200 Milliarden Dollar Umsatz plante - für 1993...

... da war das eine eher deprimierende Nachricht. Denn die Auguren, die sich vor 30 Jahren zu einer Konferenz über den Giganten bei der Gartner Group trafen, sahen hinter dieser Prognose, die IBM Chairman John R. Opel in die Welt gesetzt hatte, einen Schwund der Marktanteile. Selbst bei einem unterstellten jährlichen Umsatzwachstum von 17 Prozent würde IBM eine Erosion ihrer Marktanteile von 35 Prozent auf 29 Prozent hinnehmen müssen. Bei der Konferenz war auch John Akers anwesend, der Mann, der ein Jahr später der Nachfolger von Opel werden sollte. Und er hatte die Prognose von Opel bereits relativiert. "In zehn Jahren, so nehmen wir jedenfalls an, wird die IT-Branche eine Billion Dollar umsetzen. Zu diesem Zeitpunkt werden wir 185 bis 200 Milliarden Dollar umsetzen", erklärte der Mann, der wohl kaum ahnte, dass auf ihn sieben magere Jahre warteten, sieben Jahre, die IBM in die Nähe des Bankrotts führen sollten (so behauptete es jedenfalls sein an Eitelkeit bislang unübertroffene Nachfolger Lou Gerstner) und dem Mann, der alles versuchte, das drohende Schicksal abzuwenden, den Job kostete.
Drei Jahrzehnte ist das her. Damals veröffentlichte ich das Buch "Das blaue Wunder - Die IBM und ihre Mitbewerber". Wie all die Analysten war ich damals überzeugt, dass dieses Unternehmen unbesiegbar sei. Und es gab genügend Empfehlungen, wie sich Big Blue diese Größe erhalten und steigern konnte. Doch IBM fand - wie alle Großen vor ihr und nach ihr - den allein richtigen Weg: ins Scheitern. und in die Bedeutungslosigkeit.
Raimund Vollmer

3 Kommentare:

Analüst hat gesagt…

Unbesiegbar ist nur der Highlander !!!
:-)

Raimund Vollmer hat gesagt…

Das weiß ich auch inzwischen, bin ja 30 Jahre älter geworden - wie Du, mein lieber Analüst.

Analüst hat gesagt…

Leider bin ich nicht 30 Jahre weiser geworden - nur weisser!