Als Folge des NSA-Ausspähskandals empfiehlt die Gesellschaft
für Informatik e.V. (GI) als größte Vertretung von Informatikern im deutschsprachigen Raum mit rund 20.000 Mitgliedern, die E-Mails grundsätzlich per Zertifikat zu signieren und
gegebenenfalls auch zu verschlüsseln. Über zertifikatbasierte Signaturen lässt
sich der Absender einer E-Mail zuverlässig identifizieren. Außerdem ließe sich
über signierte E-Mails das Problem der unerwünschten Massenmails (Spam)
eindämmen.
Als Serviceleistung - auch für Nichtmitglieder - wird die
GI auch Anleitungen für das Signieren und Verschlüsseln
bereitstellen. „Sowohl die Beschaffung von Zertifikaten als auch die Ver- und
Entschlüsselung von Nachrichten sind derzeit für die meisten Bürgerinnen und
Bürger noch viel zu kompliziert“, heißt es in einer Pressemitteilung. „Außerdem
schaffen die verschiedenen, untereinander nicht verträglichen
Verschlüsselungsmethoden Probleme.“
Als weiteren Schritt für eine sichere Kommunikation im
Internet prüft die GI als gemeinnützige Fachgesellschaft zur Förderung der
Informatik daher, inwieweit sie eine einfache und komfortable Lösung zur
Erlangung eines vertrauenswürdigen Zertifikats anbieten kann, sei es durch die
Etablierung einer eigenen Zertifizierungsstelle oder in Kooperation mit
externen Partnern.
„Der NSA-Skandal hat uns gezeigt, wie verletzlich unsere
elektronische Kommunikation tatsächlich ist“, sagt GI-Präsident Oliver Günther.
„Mit diesen Maßnahmen nimmt die GI ihre Verantwortung wahr und gibt Hinweise zu
ersten Schritten, um die elektronische Kommunikation besser gegen Ausspähung
und Manipulation zu schützen.“
Dabei sind nicht in erster Linie die Fachinformatiker als
Zielgruppe angesprochen - die sollten eigentlich wissen, wie Signatur und
Verschlüsselung funktionieren - sondern alle E-Mail nutzende Bürger –
inzwischen die Mehrheit der Bevölkerung. „Mittelfristig sollte die signierte
Mail, die den Absender eindeutig erkennen lässt, zum Regelfall werden“, so
Günther weiter. „Außerdem muss über eine sichere Standardisierung der
Verschlüsselungsmechanismen nachgedacht werden.“
2 Kommentare:
Der Aufwand, Emails zu schützen, ist allmählich höher als der, sie zu schreiben. Das Ganze ist doch allmählich pervers.
Das will die GI ja ändern – das soll so einfach werden wie den Brief einzutüten. Vertrauliches verschickt man ja auch nicht per Postkarte...
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