(Kommentar) ... meint das Wall Street Journal, das so mancher Besserwisser für eine gute, alte Tante hält, aber immer noch besser informiert ist als manches deutsche Blatt, das sich - wie dieses Blog-Blatt - daraus bedient. In den achtziger Jahren, als es keine Analysten-Szene in Deutschland gab, waren das Wall Street Journal und die Financial Times die einzigen Tageszeitungen, die einen hintergründig über das Wirtschaftsgeschehen in der Welt informierte. Dann kam der Neue Markt und der Börsenboom, es kam die Zeit der IPOs in Deutschland und eine Analysten-Szene wurde aus dem Boden gestampft, die bis heute bei weitem nicht an das herankommt, was in den USA nach wie vor geboten wird. Vielleicht war die alte Wall-Street-Szene sogar noch ein Quantum besser, weil sie sich noch nicht auf Big Data, sondern auf eigene Erkenntnis und Phantasie berief.
Doch nun zur Meldung:
In den USA gab es bislang 64 Börsengänge, die insgesamt 16,8 Milliarden Dollar in die Kassen der Firmen und Alteigentümer spülten. 2012 waren es insgesamt 73 IPOs, die nur 13,1 Milliarden Dollar hereinspielten. Allein letzte Woche seien elf Firmen an die Börse gegangen. Doch die Liste zeigt auch, dass es nicht gerade das Börsenumfeld für Start-ups ist. Es ist mehr die Zeit der reiferen Unternehmen.
In den neunziger Jahren sind jährlich 400 Firmen an die Börse gegangen - viele brauchten nicht mehr als einen Prospectus, um ihre Aktien zu plazieren, heißt es in dem Blatt. Übrigens sieht es wohl so aus, dass sowohl die Phase der niedrigen Zinsen als auch der Erfolg der Neulinge an den Börsen den IPO-Boom weiter anregen wird. Vielleicht kommen jetzt auch bald wieder die Start-ups...
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 12.5.2013: IPOs Set to Raise Most Cash Since Crisis
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen