Kommentar: Zu diesem Urteil muss man wohl kommen, wenn man den jüngsten Schlagabtausch verfolgt, den Larry Ellison mal wieder gegen jemanden führt, der etwas tut, was ihm nicht ins Konzept passt. Diesmal ist es Mike Lynch, CEO des britischen Softwarehauses Autonomy, das sich derzeit an Hewlett-Packard verkauft. Bereits im April hätten sich Mark Hurd, Präsident von Oracle, und deren Mergermeister Dough Kehring mit Lynch getroffen. Das Gespräch eingefädelt hätte Frank Quattrone, ebenso berühmter wie auch berüchtigter Investmentbanker. Thema: Der Kauf von Autonomy, das Oracle bei einem Wert von damals sechs Milliarden Dollar zu teuer war. Sagt Larry. Lynch entgegnet, dass seiner Kenntnis nach der Verkauf an Oracle niemals anstand. Und so wird es denn auch gewesen sein. Denn die Folien, die Quatrone dem Oracle-Management zur Verfügung stellte und die Autonomy vorstellten, seien per Email übersandt worden und waren nicht Gegenstand des Treffens. Und irgendwie bekommt man bei der Lektüre des Artikels im Wall Street Journal den Eindruck, dass da Larry nur mal wieder seinen Erzrivalen und Lieblingsgegner Hewlett-Packard ärgern will, denn HP will Autonomy für zehn Milliarden Dollar kaufen. Er will mit seinen Beschuldigungen indirekt sagen: Schaut mal wie dumm HP ist (und Leo Apotheker, der diesen Deal eingefädelt hat). Die sind bereit fast das Doppelte dessen zu bezahlen, was wir bereits abgelehnt haben - will sagen, Autonmy ist komplett überbewertet.
Kurzum: Larry schlägt auf Autonomy ein, um den zu treffen, der daneben steht - Hewlett-Packard.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 30.9.2011: Ellison Stirs the Pot Over H-P Deal
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