Montag, 21. Juli 2014

Arbeitnehmerorganisation IBM Alliance berichtet...

... unter den 88.150 Mitarbeitern bei der IBM USA sind 6853 bei Händlern, 11.097 bei Vertragspartnern, 2959 "Ergänzungsspieler" und nur 66.251 reguläre IBM-Mitarbeiter.
Noch vor wenigen Jahren zählte IBM 125.000 Mitarbeiter in den USA.

IBM & Apple: Der letzte Angriff auf die Welt der Anwendungen

(Kommentar) Vor 25 Jahren entwarf der IBMer Dr. Edwin Vogt die Idee der "Composite Applications". Es war der Versuch, viele kleine Anwendungen so zu konstruieren, dass sie beliebig miteinander vernetzt werden können. Es war damals eine grandiose Idee, und der Deutsche wurde überall bewundert. Doch die Idee kam zu überraschend für ein Unternehmen, das justament eine Niederlage nach der anderen einstecken musste. "OfficeVision" musste aufgegeben werden. Dahinter stand die Idee, die Welt der Büro-Arbeit ebenso zu verändern, wie dies heute IBM und Apple mit ihrer Kooperation vorhaben. AD/Cycle, das die Werkzeuge für die Anwendungsentwickklung liefern sollte, ging ebenso den Bach herunter. Unvergessen in der COPICS-Umgebung war das Projekt Saxon, mit dem IBM einen genialen Nachfolger für die Produktions-Planung und -Steuerung liefern wollte. SAA, die System Anwendungs-Architektur, die über alle Systemgrenzen hinweg die Welt der Anwendungen miteinander verbinden sollte, strebte mehr und mehr dem Sankt Nimmerleinstag entgegen. Von CIM war auch bald keine Rede mehr. Nur die CAE-Welt, die in den siebziger Jahren mit den Flugzeugherstellern Lockheed (CADAM) und Dassault (CATIA) intensivst - übrigens von Deutschland aus - vorgeprüft und vorbereitet worden war, hielt über drei Jahrzehnte wie Pech und Schwefel zusammen.  Doch jetzt ist die CAD-Welt auch aus dem IBM-Imperium verschwunden. Dass IBM nicht die Chancen sah, die die vier SAP-Gründer dann mit der ERP-Welt alleine realisierten, dass ein Erwerb des Softwarehauses in den achtziger Jahren offenbar gründlich verpatzt wurde, macht die Leidensgeschichte der IBM nur noch länger.
Nein, in der Welt der Anwendungen hat sich IBM nie mit Ruhm bekleckert. Schade, denn die Anwendungen, nicht die Systemsoftware, sind der Schlüssel zu allem anderen. Vielleicht wäre es viel, viel klüger gewesen, wenn IBM Kooperationen mit ihren Kunden eingegangen wäre, um die Anwendungen der Zukunft zu bauen oder bauen zu lassen. Klar, der Weg wäre mühsam gewesen. Die Tagesschau würde niemals darüber berichten. Der PR-Effekt wäre minimal. Aber auf Dauer wären wieder die Umsätz gestiegen, das Unternehmen hätte wieder Arbeitsplätze geschaffen, der Aktienkurs hätte sich belebt - und zwar so, dass die Gewinnsteigerungen gar nicht mehr hinterher kämen. Aber das hätte keinen Aktionär gestört.
Nun werden wir erleben, wie Gini & Co. noch versuchen werden, durch Griffe in die PR-Trickkiste immer wieder Aufmerksamkeit zu erzeugen. Aber auf Dauer werden immer weniger drauf reinfallen.
Besser wäre es, wenn die Entwickler noch einmal das Vogt-Papier hervorkramen würden, wie überhaupt die Pläne und Ideen der Chefdenker wie etwa Heisterberg, und dann von grundauf einen Baukasten der Anwendungen errichtet hätten, gemeinsam mit ernsthaften jungen Leuten aus den eigenen Reihen und denen ihrer Kunden. Dann wäre sogar Blue Harmony (gibt's das überhaupt noch?) längst am Markt.
Raimund Vollmer

Übrigens: Wer immer noch der Überzeugung ist, dass hinter IBM ein gesundes Geschäftsmodell steht, der möge diesen Artikel aus dem durchaus anlegerfreundlichen Wirtschaftsblatt Forbes lesen. 

Welt der Apps: In der 30er Zone befindet sich die maximale Anzahl...

... der Apps, die ein User nutzt. Wieviel Stunden er pro Monat in seiner App-Welt verbringt. hängt vom Alter ab. 37 Stunden sind es im Monat bei den 18 bis 24jährigen, 21 Stunden bei den Senioren ab 55. Die meisten Apps im Einsatz haben die im Alter von 25 bis 34 (29,5) und die zwischen 35 und 44 Jahren. Mit 22 Apps begnügen sich die Senioren. So berichtet das Wall Street Journal unter Bezug auf Zahlen von der Nielsen-Marktforschung in den USA.
Kommentar: Bei uns wird's wohl auch nicht viel anders aussehen. Nachdem noch vor zehn Jahren wissen wollte, wielange Menschen im Netz sind, jetzt die Faszination App im Mittelpunkt steht, fragt man sich, was da wohl als nächstes auf unsere Augäpfel zurollt.

Freitag, 18. Juli 2014

Die alte IBM-Leier: Umsatz sinkt, Gewinn steigt

So schreibt das Wall Street Journal: "Wie der Konzern am Donnerstagabend mitteilte, sanken die Erlöse das neunte Quartal in Folge. Allerdings profitierte der Nettogewinn des Unternehmens von den jüngsten Sparmaßnahmen."
Der Gewinn von IBM stieg im zweiten Quartal um 28 Prozent. Hauptgrund: Im Vorjahr hatten Restrukturierungskosten das Ergebnis belastet."

Und dann kommen die Fakten: "Im Jahresvergleich stieg der Zweitquartalsgewinn von 3,23 Milliarden US-Dollar auf 4,14 Milliarden Dollar. Je Aktie verdiente IBM 4,12 Dollar. Das operative Ergebnis - ohne spezielle Einmalkosten - stieg auf 4,32 Dollar je Aktie.
Der Umsatz fiel um 2,2 Prozent auf 24,36 Milliarden Dollar."

Donnerstag, 17. Juli 2014

"Microsoft will 18.000 Stellen streichen"...

... schreibt das Wall Street Journal. Und die Aktie macht einen Sprung nach oben.
Kommentar: Eigentum verpflichtet. Eigentum vernichtet. Arbietsplätze. Angesichts der Hilfs- und Ziellosigkeit des Managements von Unternehmen, die ohne Unternehmer sind, bekommt auch die Zusammenarbeit zwischen IBM und Apple einen ganz neuen Sinn. Vielleicht hat sich Mister Cook bei Gini erkundigt, wie das ist, wenn ein Konzern auf dem Weg nach unten ist. Microsoft will diesen Weg wohl alleine gehen. Oder sucht das Softwarehaus, das einst das Desktop-Schisma betrieb, auch den Rat der IBM? Hewlett-Packard hätte übrigens auch bei IBM nachfragen können. Vielleicht ist das sogar das neue Geschäftsmodell der IBM: Beratung in Sachen Niedergang. Wir haben die Apps dafür. DER APPSTIEG.

Apple & IBM: Ein Brief an meinen CIO

Lieber Chef,
erst werden wir Weltmeister, und nun schenken uns IBM und Apple gemeinsam die Herrschaft über die Endgeräte zurück. Alle I-pples, genauer Pads & Phones, können wir nun über IBM kaufen und, aufgemotzt mit professionellen Anwendungen, in das von uns kontrollierte Bestandsmanagement integrieren. Dann ist endgültig Schluss mit diesem Widlwuchs an I-pples, die wir in der Vergangenenheit zu gegenwärtigen hatten. Wir geben schon jetzt acht Prozent unserer IT-Investitionen für Macs & Pads aus, die Smartphones gar nicht mitgerechnet. Vor fünf Jahren waren es erst ein Prozent. Sagt Forrester. Und die wissen ja alles über uns - wie auch Gartner oder IDC. Jetzt haben wir endlich alles unter Kontrolle. Top-down. So wie wir immer geherrscht haben. Auf IBM ist einfach Verlass. Ich bin so glücklich. Und alle Entscheidungen gehen wieder über unsere Schreibtische. Ich habe übrigens auch einen Vorschlag, wie wir diese Apps nennen werden, die uns IBM demnächst anbieten wird: Integrated Business Mobiles, kurz I-BMs. Heißt IBM nicht überhaupt: "Ich bin mobil?"
Dein
Business Service Manager

PS. Wir müssen uns allerdings darauf einstellen, dass künftig die Apple-Produkte von unseren Usern nicht mehr als ganz so cool angesehen werden.

Siehe auch Wall Street Journal

SAP: Nur die Cloud ist nicht cloudy...

... und wird 2014 einen Umsatz von mehr als einet Milliarde Euro einbringen, nachdem man zuvor das Ergebnis noch eher unterhalb dieser Marke sah. Allein im letzten Quatal seien hier die Einnahmen aus Produkten und Services um 52 Prozent auf 241 Millionen Euro gestiegen. Insgesamt stieg aber der Umsatz nur um 2,2 Prozent auf 4,15 Milliarden Euro im 2. Quartal. So das Wall Street Journal.
Belastet wird der Gewinn, der von 725 Millionen Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 557 Millionen fiel, durch eine Rückstellung wegen einer Patentstreitigkeit mit dem Unternehmen Versata Software Inc. Deren Patent sei zwar für ungültig erklärt worden, trotzdem erwaret SAP da Ungemach.

Mittwoch, 16. Juli 2014

IT-Allianz zweier Marketingmaschinen

Apples Orwell-Spot von 1984 ist vergessen - IBM hängt sich ins Schlepptau des IT-Weltmarktführers...

Im Bild Apples CEO Tim Cook mit IBM-Chefin Ginni Rometty, gestern beim Lustwandeln in Apples Firmenzentrale in Cupertino.

Übrigens: Morgen ist wieder Bilanzpressekonferenz

Dienstag, 15. Juli 2014

Netzneutralität: Heftige und deftige Kritik...

... erzeugen die jüngsten Vorschläge der Federal Communication Commission. Demnach soll die Netzneutralität, also die seit zehn Jahren umkämpfte Gleichbehandlung aller Datenströme, beibehalten werden - mit einer Ausnahme. Anbieter von Inhalten können mit ihrem Provider Konditionen vereinbaren, die letztlich die User bevorzugen, die bereit sind, für schnellere Dienste zu zahlen. Gegen solche und ähnliche Vorschläge hat es im Netz schon in der Vergangenheit Sturmläufe gegeben. Bis zu zwei Millionen Reaktionen hat es auf frühere Vorschläge gegeben. Jetzt seien es nach der Vorlage der neuesten Eingebungen bereits 677.000 Emails bei der FCC eingegangen. Doch das war nur die erste Runde. In der zweiten Runde, die morgen beginnt und dem Meinungsaustausch dient, werden weitaus mehr Beiträge erwartet. Die Rekordmarke von zwei Millionen soll offensichtlich überschritten werden. So berichtet das Wall Street Journal

Rück-Click 2005: Software made in Germany

»Deutsche Programme zur Produktionssteuerung gehören zum ausgezeichneten Ruf deutscher Maschinen- und Anlagenbauer unbedingt hinzu.«
FAZ, 10. März 2005

Sonntag, 13. Juli 2014

Rück-Click 1984: IBM Deutschland, das waren noch Zeiten...

Und da IBM ihre eigenen Pressemitteilungen nicht mehr besitzt, ist es vielleicht sogar etwas für ihr Archiv. Abzulegen unter der Rubrik: Verschämtes...