Freitag, 4. Juli 2025

Zum Tage: Gewalt

 „Was die Gewalt betrifft,
so geht sie nicht vom Volke,
sondern vom Staatsapparat aus.“

Hans Magnus Enzensberger (1929-2022), deutscher Schriftsteller, in „Palaver – Politische Überlegungen  (1967-1973), erschienen in 1974

11 Kommentare:

Analüst hat gesagt…

Hier in Kölle wird vom Volk scharf geschossen. Manchmal fliegen auch die Messer tief 🥴

Anonym hat gesagt…

Aber es gibt in Kölle auch intellektuelle Schwachmaten - bei allen kommunalen Ebenen.
Für die Begründung der Umbenennung von Spielplätzen sollte man den Karl-Valentin-Preis vergeben und den Urheber danach im Stadtarchiv verfluten.

Analüst hat gesagt…

Kölle, die Hauptstadt der Bekloppten

Anonym hat gesagt…

Wobei es in Kölle zugegebenermassen mehr Dealer auf Spielplätzen gibt als in Reutlingen

Wilhelm Busch hat gesagt…

Drum

Wie dunkel ist der Lebenspfad,
Den wir zu wandeln pflegen.
Wie gut ist da ein Apparat
Zum Denken und Erwägen.

Der Menschenkopf ist voller List
Und voll der schönsten Kniffe;
Er weiß, wo was zu kriegen ist,
Und lehrt die rechten Griffe.

Und weil er sich so nützlich macht,
Behält ihn jeder gerne.
Wer stehlen will, und zwar bei Nacht,
Braucht eine Diebslaterne.

Anonym hat gesagt…

Mondmüde

Der Mond, die große grelle Diebslaterne,
Der silberne Totenschädel der Nacht: Der Mond,
Ein abgewetzter Knopf am schwarzen Schlafrock
Des lieben Gottes, dessen Kredit so sank,
Dass er sich keinen neuen leisten kann:
Der Mond, das lächerlichste aller Requisiten
Im lyrischen Kasperletheater, scheint
So niederträchtig hell heut, naseweis,
Aufdringlich und fürwitzig, dass ich ihm
Noch einen Schelmennamen geben muss:
Ohrfeigengesicht des Himmels. –
Dies getan,
Schließ ich die Läden meines Fensters fest,
So fest zu, dass auch nicht der kleinste Spritzer
Von seinem Katzensilber mich erreicht.
Und samtenes Schwarz, die heilige Unfarbe
Der tiefsten Ruhe, senkt sich über mich
Gleich mohnduftdumpfem Staub von Schmetterlingen
Der ewigen Nirwana. – Welt, schlaf wohl!
Bald schnarch ich wie ein alter Dudelsack
Und träum von meinen Feinden, wie sie schwitzend
Am Backherd stehn und Gallpasteten machen:
Fünf Zehntel Neid, drei Zehntel Unverstand,
Zwei Zehntel Bosheit – aber alles hübsch
Mit Cochenille rot gefärbt: Charmant!
– Mischt, färbt, backt, schwitzt nur, Liebliche – ich schenk euch
Zum Lohn den Mond. Und ich bestimme: tragt
Am Hals mir ihn gleich einer Hundemarke!

Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910), auch Martin Möbius, deutscher Lyriker, Romanautor und Herausgeber der Zeitschrift »Pan«

Anonym hat gesagt…

"Fünf Zehntel Neid, drei Zehntel Unverstand,
Zwei Zehntel Bosheit"
Dieses Rezept müsste aktualisiert werden..
Unverstand und Bosheit haben heute das Übergewicht. Wobei nicht immer sofort klar ist, wer von beiden vorne liegt.

Besserwisser hat gesagt…

Haben wir nicht alle Übergewicht - ab einem gewissen Alter

Anonym hat gesagt…

Betrifft
Was Deutschland betrifft, so ist alles hoffnungslos.

Schrieb schon Madame de Pompadour (1721 - 1764), Mätresse Ludwigs XV., Schlüsselfigur der französischen Politik, in ihren Briefen an den Duc de Choiseul, 1762

Anonym hat gesagt…

Da hat sie bis heute recht.
Hoffnungslos aber nicht gnadenlos.

Hans Magnus Enzensberger hat gesagt…

Ein neuer Irrtum ist mir lieber als alle Gewißheiten.