Mittwoch, 2. April 2025

Zum Tage: Ernsthaft?

„Lebensklugheit bedeutet:
Alle Dinge möglichst wichtig,
aber keines völlig ernst zu nehmen.“

Arthur Schnitzler (1862-1931), österreichischer Schriftsteller


Montag, 31. März 2025

Zum Tage: DER SCHOCKER

 „Unsere Zeit ist so aufregend,
dass man die Menschen nur noch
mit Langeweile schockieren kann.“

Samuel Beckett (1906-1989, irischer Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger

Sonntag, 30. März 2025

Zum Tage: Problematisch...

 „Bürokratie ist die Vervielfältigung
von Problemen durch Einstellung weiterer Beamter.“

Cyril Northcote Parkinson (1909-1993), britischer Historiker und Humorist

Samstag, 29. März 2025

Zum Tage: Ist das so?

 „Das Glück der Menschen liegt nicht in der Freiheit,
sondern in der Übernahme einer Pflicht.“

André Gide (1869-1951) französischer Literatur-Nobelpreisträger

Freitag, 28. März 2025

Von gestern: Was heißt MSDOS?

 Microsoft Seeks Domination Over Society

The Economist

Zum Tage: Von hinten durch die Brust ins Auge

 „Historie ist nicht nur verhalten, das Vergangene ins Gegenwärtige zu heben, sie hat zugleich auch die Gegenwart in die Vergangenheit zu senken, auf dass sie in ihr zu vergangenen Zukunft werde.“

Hermann Broch (1886-1951), österreichischer Schriftsteller 

Mittwoch, 26. März 2025

Zum Tage: Natur statt Stadt

 „Die Schwärmerei für die Natur kommt von der Unbewohnbarkeit der Städte.“

Bertolt Brecht (1898-1956), deutscher Dramatiker und Dichter

Dienstag, 25. März 2025

Zum Tage: Geheime Gesellschaft

 1776: „Die geheime Gesellschaft verfolgt den Zweck, selbstdenkende Menschen aus allen Weltteilen, von allen Ständen und allen Regionen und unbeschadet ihrer Denkfreiheit, trotz allen so verschiedenen Meinungen und Leidenschaften dauerhaftzuvereionigen.“

Ingolstädter Illuminatenorden (1776-1785), gegründet von Adam Weishaupt

Montag, 24. März 2025

"Kommt bald das Aus für Trump?"

 Unter dieser Überschrift hatte ich in einer Email an meine Freunde am 5. März auf den dritten Teil meiner Story "Die Macht und die Herrlichkeit" hingewiesen, um zu zeigen, wie man mit plumpen, pseudokritischen Fragen Clicks erzeugt. Nun: es wäre die Überschrift, mit der man Quote machen kann. Und tatsächlich: Am 16. März heißt es auf Youtube:

Trumps Macht Bröckelt! Bedeutet Das Das Ende?

Wer will, kann sich da die Antwort abholen... 

Und da ich nunmal auch eitel bin, sei auf meinen Ursprungsartikel HIER hingewiesen. R.V.
 

1967: Alter Flaschen-Geist

 

Die Einwegflasche - so einfach war mal das Leben...

Zum Tage: Leidenschaften

 Man heilt Leidenschaften nicht durch den Verstand, sondern nur durch andere Leidenschaften.

Ludwig Börne (1786-1837), deutscher Schriftsteller

Sonntag, 23. März 2025

Zum Tage: Der Vater

 „Demokratie darf nicht so weit gehen, dass in der Familie darüber abgestimmt wird, wer der Vater ist.“

Willy Brandt (1912-1992), deutscher Politiker und Bundeskanzler

 

Samstag, 22. März 2025

Zum Tage: Bruderkrieg

 1991: „Wenn jeder Krieg ein Wahnsinn ist, dann ist ein Bruderkrieg ein Bruderkrieg, der schlimmste von allen. Er gleicht einem Menschen, der sich aus Selbsthass zerfleischt, um den Feind in sich zu töten.“

Elie Wiesel (1928-2016), Friedensnobelpreisträger, Schriftsteller und Überlebender des Holocaust

Freitag, 21. März 2025

Zum Tage: Gravitationsloch

 1996: „Wir sitzen in einem Gravitationsloch, das von der Masse der Erde bestimmt ist. Und wir müssen versuchen, daraus herauszufliegen.“

Jean-Francois Lieberherr , französischer Raketenexperte und Enkel von Jean Monnet

Donnerstag, 20. März 2025

1964: Forschung und Forderung

Deutsche Wissenschaftler wollen auch vom großen Schuldenkuchen etwas abhaben. Vor 60 Jahren war das auch ein großes Thema. Hier ein Bericht aus dem Jahre 1964, veröffentlicht in einem Magazin, das es mit dem Spiegel aufnehmen wollte - und scheiterte. Einige Exemplare befinden sich im Besitz der Journalyse. Der Name des Blattes: Die Zeitung. So einfach war das damals...

 





Zum Tage: Spinner

 2007: „Anders als in den USA oder in anderen Ländern, wo Politiker offen über ihre religiösen Überzeugungen sprechen, ist es im britischen Kontext doch so: Rede darüber, und die Leute halten dich, ehrlich gesagt, für einen Spinner.“

Tony Blair (*1953), britischer Politiker, der 2007 zum Katholizismus überwechselte

Mittwoch, 19. März 2025

Zum Tage: Verwirrung

 »Verwirrende Lehre zu verwirrtem Handeln waltet über die Welt«

17. März 1832 Goethe an Wilhelm von Humboldt

Dienstag, 18. März 2025

Zum Tage: Bist Du ein Mensch?

 »Tatsächlich ist es bis jetzt nicht möglich, eine endgültige Aussage darüber zu machen, was ein Mensch ist.«

Erich Fromm (1900-1980), deutsch-amerikanischer Psychoanalytiker

Montag, 17. März 2025

Zum Tage: Maschinenverstand

 1951: »Je komplizierter eine Maschine wird, desto mehr benimmt sie sich, als ob sie einen eigenen Verstand hätte.«

Poul Anderson (1926-2001), amerikanischer Science-fiction-Autor, in seinem Buch "Die fremden Sterne"

Sonntag, 16. März 2025

Zum Tage: Zivilcourage

„Wo die Zivilcourage keine Heimat hat, reicht die Freiheit nicht weit.“

Willy Brandt (1913-1992), deutscher Politiker und Bundeskanzler

 

Samstag, 15. März 2025

Zum Tage: Friede - weder Trump noch Putin

 „Friede ist nicht Abwesenheit von Krieg. Friede ist eine Geisteshaltung, eine Neigung zu Güte, Vertrauen, Gerechtigkeit.“

Baruch de Spinoza (1632-1677), holländischer Philosoph

Freitag, 14. März 2025

Zum Tage: Widerspruch

 „Wer widerspricht ist nicht gefährlich. Gefährlich ist, wer zu feige ist zu widersprechen.“

Napoleon (1769-1821), französischer Kaiser

 

Donnerstag, 13. März 2025

Vor 75 Jahren: Hoover wollte 12.000 US-Bürger verhaften lassen,...

 ... weil sie "potenziell gefährlich" seien. Dazu hatte er als Grundlage einen "Master-Haftbefehl" erwirken wollen, um so die VBereinigten Staaten "vor Landesverrat, Spionage und Sabotage" zu schützen. So forderte der Chef des FBI, J. Edgar Hoover in einem Schreiben an US-Präsidenten Harry S. Truman. Zudem sollte den Gefangenen das "Habeas Corpus"-Recht abgesprochen werden. Demzufolge galt für sie nicht mehr das Recht, dass die Haftbedingungen überprüft werden...

Kommentar: Hoffentlich erzählt niemand dem jetzigen US-Präsidenten von dieser Idee... R.V.

Zum Tage: Weise

 „Weise ist der Mensch, der nicht den Dingen nachtrauert, die er nicht besitzt, sondern sich der Dinge erfreut, die er hat.“

Epiktet (50-138), griechischer Philosoph

Mittwoch, 12. März 2025

Zum Tage: Vergangenheit

"Kein Mensch ist reich genug,
um sich die eigene Vergangenheit
zurückzukaufen."

Oscar Wilde (1854-1900), anglo-irischer Schriftsteller

Dienstag, 11. März 2025

Zum Tage: Bombig

 1994: „Kokain ist die Atombombe Lateinamerikas“

Carlos „Lemon“ Lehder Rivera (*1949),deutsch- kolumbianischer Drogenboss

Montag, 10. März 2025

Zum Tage: Despot

 „Mode: ein Despot, den die Weisen belächeln und dem sie gehorchen.“

Ambrose Bierce (1842-1914), amerikanischer Schriftsteller

Sonntag, 9. März 2025

Zum Tage: Ausgewählt

 „Wähler: einer, der sich des geheiligten Privilegs erfreut, für den Mann stimmen zu dürfen, den ein anderer für ihn ausgewählt hat.“

Ambrose Bierce (1842-1914), amerikanischer Schriftsteller

Samstag, 8. März 2025

Zum Tage: Verderbnis

 „Im verdorbensten Staat gibt es die meisten Gesetze.“

Publius Cornelius Tacitus (50-116), römischer Historiker

Freitag, 7. März 2025

Zum Tage: Kultur

 „Was ist Kultur? Zu wissen, was einen angeht, und zu wissen, was einen zu wissen angeht.“

Hugo von Hofmannsthal (1874-1929), österreichischer Schriftsteller

Donnerstag, 6. März 2025

Zum Tage: Vernunft

 „Von allen Definitionen über den Menschen ist die am schlechtesten, die ihn als vernunftbegabtes Tier bezeichnet.“

Anatole France (1844-1924), französischer Romancier

Mittwoch, 5. März 2025

Die Macht und die Herrlichkeit (Teil III)

»Die Welt soll sein, wie ich will.«

Novalis (1772–1801), deutscher Schriftsteller der Frühromantik

 

 Die Herren der Zeit

Von Raimund Vollmer

Der eine schweigt und genießt. Noch. Der andere schreit und vergibt. Noch. Putin & Trump. So einfach könnte man es sich machen, wenn es denn so einfach wäre. Und genau das ist es nicht - gemessen an dem, was sich in diesen Tagen ereignet.

„Wenige Wochen nach dem Beginn der zweiten Präsidentschaft von Donald Trump gibt es kaum noch einen Zweifel: Das Jahr 2025 dürfte zur tiefsten Zäsur der Weltgeschichte seit dem Untergang des Sowjetimperium in den Jahren 1989 bis 1991, ja vermutlich seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren werden – am 8. Mai in Europa und vier Monate Später, am 2. September, in Ostasien.“

So heißt es am 4. März 2025 in der FAZ. Autor ist niemand anders als Heinrich August Winkler (*1938), einer der renommiertesten Historiker Deutschlands.[1]

Ich gebe voller Eitelkeit zu, dass der Großhistoriker mit diesem Eröffnungssatz das bestätigt, was du selbst bereits am 20. Januar 2025, am Tag der Inauguration des Donald Trump, hier in der Journalyse so formuliert hast: „Heute, am 20. Januar 2025 wird uns endlich das 21. Jahrhundert in seiner ganzen Reinheit und Einheit bereitgestellt. - Alles, was vorher war, ist jetzt einer neuen Weltordnung unterworfen. 50 Jahre lang lebten wir in der Transformation von dem einen Jahrhundert ins andere. Hin und her ging es. Zwischen Fortschritt und Rückschritt.“

Aber leider – so musst du zugeben – gehörte zu dieser Erkenntnis nicht viel. Das hat ja jeder gespürt. Sogar der Mann, der für diese Zäsur steht und sie vor sich her treibt. Am Tag seiner ersten Rede vor dem Kongress, am Dienstag, 4. März 2025, erklärt er: „Unser Land steht vor einem Comeback, wie es die Welt noch nie gesehen hat und vielleicht auch nie wieder sehen wird."

Eine neue Ära hat begonnen. Es wird, es ist „die großartigste und erfolgreichste Ära in der Geschichte unseres Landes“, sagt Trump. „America is back.“ 

Wir stehen jetzt mit beiden Beinen im 21. Jahrhundert. Uns Alteuropäern gefällt es nicht. Überhaupt nicht. Jedenfalls nicht so. Denn wir sind nicht länger Teil des Deals, des NEW MAGA-DEALS. Wir müssen uns mit den Brosamen begnügen, die vom Tisch fallen.

Es ist wohl Zeit, dass wir verschwinden. In die komplette Bedeutungslosigkeit.  Dafür steht die in die ganze Welt hinausgestrahlte und hinausgeprahlte Demütigung des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij. Verlassen. Isoliert. Putin zum Fraß vorgeworfen. Ohne amerikanische Militärhilfe. Das Exempel für ganz West- und Mitteleuropa.

So geschehen am Freitag, 28. Februar 2025. Vor laufenden Kameras.

Seit dem 20. Januar 2025 geht es Schlag auf Schlag. Trump zeigt allen, dass er der unerbittliche Herr ist über Raum und Zeit. Sein Raum weitet sich zu einem neuen nordatlantischen Pakt, von Grönland über Kanada, seine Vereinigten Staaten bis hin zum Golf von America, der nicht mehr Golf von Mexico genannt werden darf. Die Seemacht USA erweitert sich zur größten Landmacht der Erde. Stattlichen 22 Millionen Quadratkilometern der Trumperiums stehen magere 18 Millionen des – möglicherweise – um eine Ukraine erweiterten Putineriums gegenüber.

Das Putinerium

Russland:    17.100.000 km²
Ukraine:         603.628 km²

Das Trumperium

Grönland:    2.166.000 km²
Kanada:       9.985.000 km²
USA:           9.867.000 km²

_______________________

China:         9.597.000 km² 

EU:             4.233.000 km²

 

Aber geht es Trump wirklich um Land? Nein, es geht noch nicht einmal um Leute. Es geht auch nicht um Bodenschätze. Das sind alles nur Deals, wie sie Trump mag. Es geht nicht um ein Reich, das von dieser Welt ist. Es geht um das, was seit 1984 Cyberspace genannt wird – um das Reich, das alles steuert. Denn Cyber ist der altgriechische Begriff für Steuerung. Es ist das Land, in dem die Datenströme fließen. Es ist ein gewaltiges Jetztwerk, das keine Zukunft kennt, keine Vergangenheit, nur den Augenblick, auf den sich alles verkürzt, alles nach Belieben regeln lässt: Zölle, Währungen, Grenzen, Gebiete, Gesetze, Verträge, Freundschaften, Menschenrechte. Alles ist fortan Trumps Entscheidungen unterworfen. Im Stundentakt. Im Nanosekundentakt. Jetzt. Pausenlos. Unsichtbar.

Wir fallen in die Jetzt-Zeit. Es ist nicht meine Zeit. Es ist nicht deine Zeit. Es ist eigentlich niemandes Zeit. Es ist auch nicht Trumps Zeit. Nur weiß er es noch nicht. Es ist noch nicht einmal MAGA-Time. Denn die Macht wandert hinüber zu denjenigen, die der Präsident der Vereinigten Staaten für seine Freunde halten mag. Die Musks dieser Welt sind die wahren Oligarchen des Cyberspace, die alles umdeuten können, was uns einmal etwas bedeutete. Sie haben das Weltgeschehen in der Hand.

Ihr allein gültiger Zeithorizont ist ohnehin das Jetzt, das allgegenwärtige Jetzt. Das World-Wide-Web-Jetzt. Es ordnet die Welt. Und die Herren der Zeit nehmen sich alle Zeit, unsere Zeit. Jetzt.

Es ist nicht meine Welt, es ist nicht deine Welt.

Nein, unsere Welt ist es nicht. Alte Bindungen gelten hier nichts mehr. Dein Jetzt ist nicht mein Jetzt. Und mein Jetzt ist auch immer weniger mein Jetzt.

Es gehört den Herren der Zeit, den Zeitdealern.

Sie haben alle Zeit der Welt. Denn sie herrschen in der Jetzt-Zeit. Im ultimativen Jetzt-Werk.

Dieses neue Jetzt-Werk zerlegt die Welt jederzeit in Abermilliarden von Einzelschritten. In Bits & Bytes. Null und eins. Mit Hilfe von durch und durch rationalen Verfahren. Man nannte es früher Data Processing, Datenverarbeitung. Etwa seit 1950.[2] Heute hat es viele Namen.

Wir können diesen Einzelschritten nur noch hinterherhecheln. Wahrscheinlich fehlt es uns an Phantasie. Bei uns herrschen Buchhalterseelen. Und diese sitzen tief.

Wer ahnte schon vor siebzig Jahren, dass die Bürokratie, die damals den Computer für sich entdeckte, nun in der Digitalisierung aller Lebensverhältnisse ihre Vollendung finden würde! Aber das war nur der administrative Teil. Ätzend. Buchhalterwelten.

Doch sie werden nun zu neuem, triumphalen Leben erweckt, zu imperialer Herrschaft. Der Franziskanermönch Luca Pacioli, der Ende des 15. Jahrhunderts die Bibel der doppelten Buchführung verfasste und damit den Medicis und Fuggers zu imperialer Macht verhalf, ahnte kaum, dass Jahrhunderte später Goethe die Dopik „eine der schönsten Erfindungen des menschlichen Geistes“ nennen würde. Endlich konnten die Superreichen der damaligen Zeit damit ihre über alle Welt verteilten Schätze in den Griff bekommen. Es war der Cyberspace der Renaissance – und Pacioli war sogar der Lehrer von Leonardo da Vinci. Macht und Mathematik, Goldener Schnitt und Schöngeist – alles war damals vereint.

Für uns wäre heute der Cyberspace eine der schönsten Erfindungen, wenn er nicht längst den Medicis und Fuggers des 21. Jahrhunderts gehören würde, die sich kaum für Kunst begeistern werden. Die Giganten der Informatik sind an Kunst nicht interessiert. Wahrscheinlich noch nicht einmal an Politik, sonst hätten sie jemand anderes gewählt als Donald Trump.

Sie wollen den Cyberspace zu ihrem Imperium umformen, zu einem Imperium, in dem einer wie Trump nur die Gallionsfigur spielen darf. Irgendwann wird er sein ureigenes Verdikt hören: „You’re fired.“ Mit ihm wird alles, was wir einmal die historische Zeit nannten und die ihm und Putin doch nur noch als Kulisse dienten, für immer untergehen.

Ja, die Kaiser sind nackt. In Russland ebenso wie in den USA. Sie wissen es nur nicht oder wollen es nicht wahrhaben.

Während Wladimir Putin mit dem brutalen Krieg um die Ukraine sein Russland zurück zu alter Größe führen und sich einen fetten Eintrag ins Geschichtsbuch sichern will, will Trump jeden Tag Geschichte schreiben. Es ist die Geschichte, über die er sich zugleich triumphal erhebt. „Die ganze Welt ist Bühne“, heißt es bei Shakespeare. Im zweiten Akt des Stückes mit dem bezeichnenden Namen „Wie es Euch gefällt“. Und doch ist es nur die „Seifenblase Ruhm“ (Shakespeare). Sie zerplatzt in und mit der historischen Zeit, das ist die eigentliche Zäsur des Jahres 2025. Die Geschichte geht zu Ende. Sie stirbt in jeder Millisekunde einen milliardenfachen Tod. Sie ist nicht mehr als ein ewiger Datenstrom, in den wir uns alle auflösen. 

***

Das, was Trump am meisten schätzt, was er für wichtiger hält als alles andere: das ist Aufmerksamkeit, die ungeteilte Aufmerksamkeit der ganzen Welt. 43 Tage lang durfte er sie genießen. Die Frage ist nur: Wie lange noch? 

Irgendwann wird ihm keiner mehr zuhören. Als Trump am 4. März 2025 den Kongresssaal betritt, blieben die meisten Abgeordneten der Demokratischen Partei sitzen... 

Russland schweigt. China schweigt. Europa schweigt. Und die Tech-Tycoons denken sich ihr Teil.

Aber Selenskij ist allein zuhaus. Er schreibt einen Brief an Trump. Und der Präsident verzeiht dem Präsidenten. Denn er ist der Präsident.

The show must go on.