Donnerstag, 4. September 2025

Zum Tage: Nietzsches Segen

 Wir wollen uns segenen, wenn wir wissen, wo unsere Pflicht ist. 

Friedrich Nietzsche (19444-1900), deutscher  Philosoph

Dienstag, 2. September 2025

Zum Tage: Geister

 1997: „Natürlich gibt es Geister. Sie existieren in den Köpfen der Menschen.“

Walter von Lucadou (*1945), deutscher Physiker und Parapsychologe

Montag, 1. September 2025

Zum Tage: Ist Gott tot?

 „Wenn Gott tot ist, müssen wir der Tatsache ins Auge sehen, dass die Natur moralisch indifferent ist, dass Vernunft nur ein Werkzeug der Macht ist und die Menschenrechte eine Fiktion sind.“

Oswald Guiness (*1941), britischer Soziologe


Sonntag, 31. August 2025

Vor 30 Jahren: Projektpleiten

 

Aus einer Ausgabe von Gigastes / Text: R.V. 

Zum Tage: Nur Ratschläge

 

„Wir wollen nicht ernstlich das Glück derer, denen wir nur Ratschläge geben.“

Luc de Vauvenargues (1715-1747), französischer Moralist

 

Freitag, 29. August 2025

Zum Tage: Summe von Nullen

 „Ich stimme mit der Mathematik nicht überein.
Ich meine, dass die Summe von Nullen eine gefährliche Zahl ist.“

Stanislaw Jerzy Lec (1909-1966), polnischer Autor

Donnerstag, 28. August 2025

Mittwoch, 27. August 2025

Zum Tage: Heiliger Sünder

 „Ein Heiliger ist ein Sünder, sorgfältig überarbeitet und neu herausgegeben.“

Ambrose Bierce (1842-1914), amerikanischer Schriftsteller

 

Dienstag, 26. August 2025

Zum Tage: Musik ist in der Luft

 

„Die Musik ist die Poesie der Luft.“

Jean Paul (1763-1825), deutscher Schriftsteller

Freitag, 22. August 2025

Zum Tage: Faust

 

„Mit einer geballten Faust kann man keinen Händedruck wechseln.“

Indira Gandhi (1917-1984), indische Politikerin

Donnerstag, 21. August 2025

Zum Tage: Blinde Schicht

 1999: „Bombardiert mit Stimuli, Botschaften und Tests, sind die Massen nur noch eine undurchdringliche, blinde Schicht, ähnlich wie die Gasbildungen auf den Sternen, die man nur dank der Analyse ihres Lichtspektrums kennt.“

Jean Baudrillard (1929-2007), französischer Philosoph, über die sich steigernde Unfähigkeit zu wissen, was in den Menschen eigentlich vorgeht

Der letzte Leser (2)


 Dieter Vöhringer

Mittwoch, 20. August 2025

Der letzte Leser (1)

Foto: Dieter Vöhringer (1984)
 

Nachschlagzeile: "Ist die Internet-Zivilisation ein Oxymoron?"

L. Gordon Crovitz, 10. April 2010, Wall Street Journal 

 Er zitiert dann Michael Arrington, Tech Crunch.com, der voller Sarkasmus fordert: "Es ist Zeit für einen zentralisierten, gut organisierten Platz im Internet für anonyme Massen-Defamierung."

Ein phantastisches Geschäftsmodell, das den neuesten Traum aller Start-Upper gerecht werden könnte: das Eine-Person-Einhorn. 

Leider  ist dieses Geschäftsmodell bereits realisiert...

R.V.  

Sonntag, 17. August 2025

Zum Tage: Falsche Hirten

 „Im Lauf der Geschichte folgten nicht wenige ‚Hirten‘ aufeinander – Führer, Chefs, Ideologen oder Macher von Meinungen und Denkrichtungen –, die  versuchten, das Volk zu künstlichen Paradiesen zu führen und zu verheißenen Ländern der Freiheit, des Wohlergehens, der Gerechtigkeit“, warnte 1990 Papst Johannes Paul II. auf seiner Reise durch Mexiko. Aber es seien falsche Hirten, die nicht der Wahrheit dienten, „sondern Einzelinteressen, Ideologien und Systemen, die sich gegen die Menschen gewandt haben.“

Und die Kirche selbst? (R.V.) 

Freitag, 15. August 2025

Zum Tage: Politik lähmt

 

2004: „Die Zukunft wird aus der Glasfaser-Sphäre eines allgegenwärtigen optischen Netzwerks bestehen, das den gesamten Globus umspannt und mit den Kunden auf vielfältigste Weisen verbunden ist, von denen die meisten drahtlos sein werden. In dieser radikal einfacheren und mächtigerem Netzwerk-Architektur wird jede Distanz mit der Schnelligkeit des Lichts überwunden werden und nicht mit der Geschwindigkeit der Politik.“

George Gilder (*1939), amerikanischer Technologie-Visionär  im Wall Street Journal


Donnerstag, 14. August 2025

Maschinen, Markt und Menschenrecht (2)

 1999: „Im Zeitalter der Trance bewegen sich die Menschen mit den Dingen ausgeglichen. Halb Chip, halb Tiefe, bleibt ihnen kein Zwischenraum zu reflektieren. Die Dinge sind ihnen eingegeben wie im ersten Zeitalter der Trance die Götter.“

Botho Strauß (*1944), deutscher Schriftsteller

 

Von Raimund Vollmer 

(Habe ich wahrscheinlich während der Corona-Isolation geschrieben) 

  

„Jede durch Können, Ehrgeiz und Willensstärke erlangte Macht kann letztendlich übertroffen werden von der Macht des Kapitals“, hatte 1992 die amerikanische Journalistin Barbara Ehrenreich in ihrem Buch »Angst vor dem Absturz« formuliert. Lange bevor wir in Europa uns dieses Themas annahmen, hat sie am Beispiel der USA den Untergang der Mittelschicht exemplifiziert. Damals fühlte sie sich durch die Globalisierung bedroht, nun kommt noch die Digitalisierung hinzu. Fast möchte man sagen: die Mittelschicht wird ersetzt durch das „Mittelding“. Dieses Mittelding aber braucht die Mittelschicht, braucht uns nicht mehr – allenfalls noch als Lieferant von Daten, die über alle Grundverordnungen hinweg ihre eigene Realität bilden.

Mit der Mittelschicht verschwindet auch die Gesellschaft. „No Society“ nannte der Franzose und Kritiker Christophe Guilluy sein Buch, in dem er von „einer gigantischen Umwälzung“ spricht, ähnlich Weizenbaums phantastischer Transformation. „Unser Wirtschaftsmodell funktioniert“, sagte er im Gespräch mit der 'FAZ'. Ganz automatisch, möchte man hinzufügen „Wir werden immer reicher.“ Ganz automatisch. „Aber wir schaffen es immer weniger, die Gesellschaft zusammenzuhalten.“Wir sind ganz einfach zu viele, und wir wollen zu viel, während in uns das Gefühl wächst, immer weniger zu bekommen. 

Was aber bringt uns wieder zusammen?

Maschinen, Marktwirtschaft, Menschenrechte – das waren die drei Kräfte, die sich in den vergangenen 250 Jahren immer wieder zusammenrauften und unsere Gesellschaft zumindest nach dem 2. Weltkrieg zusammenzuhalten schienen. Es sind die drei Themen, um die wir seit mehr als einem Vierteljahrtausend kreisen, von denen wir auch in den nächsten Jahrhunderten nicht loskommen werden. Mit diesen drei Themen identifizierte sich vor allem die Mittelschicht. Sie definierte sich durch den technischen Fortschritt, durch den Glauben an die Wirtschaftskraft und durch ihre Selbstbestimmungsechte. Heute stellt sich indes die Frage: Bilden Maschinen, Marktwirtschaft und Menschenrechte noch einen Dreiklang, eine Harmonie, eine „Balance of Power“, oder befinden sie sich inmitten eines dramatisch eskalierenden Wettkampfs um den Oberbefehl? Damit einher geht die bange, die entscheidende, die ewige Frage: Wofür steht der Staat mit all seiner Autorität? Wofür steht unsere Kultur mit all ihren Einrichtungen? Wofür steht unsere Religion mit all ihren Erscheinungsformen? Was passiert mit diesen Institutionen im Verhältnis zueinander und zu uns?

Ganz tief unten stellt sich zudem die bange Frage: Hat es überhaupt je eine heile Welt gegeben, in der sich die drei Urkräfte der Moderne zu einer Einheit vereinten? Sind wir nicht die ganze Zeit einer Illusion aufgesessen?