... bedeutet wohl auch, dass der Intel-Chef jetzt das Handtuch geworfen hat. Seit 1974 war Ottelini, Chef der Chipschmiede seit 2005, Mitarbeiter von Intel. Und so wird er sich noch an die Zeit erinnern, als die Company ein Produkt namens Mikroprozessor besaß, aber nicht wusste, was sie damit machen sollte. Technisch-wissenschaftliche Anwendungen wie die Steuerung von Verkehrsampeln - mehr Phantasie hatte die 1968 gegründete Firma nicht. Es war dann ein Mann namens Bill Gates, der in einem Brief an den Vorstand die Sache ins Rollen brachte. Mit der Ankündigung des IBM PCs 1981 kam dann der Erfolg. Das heißt: zuvor hatte IBM der Firma eine Geldspritze (190 Millionen Dollar oder so) geben müssen, um sie wieder flott zu machen. Gegen Motorola, dem damaligen Hauptkonkurrenten von Intel bei Mikroprozessoren. Motorola war der Lieferant von Apple. Mit dem Wiedereinstieg von Steve Jobs vor 15 Jahren kam dann auch die Entscheidung von Apple für die Mikroprozessoren von Intel. Und über alle Windows-Stufen hinweg wuchs der Erfolg von Intel. Nur mit dem Angriff von unten, von ARM und dessen Lizenzherstellern wie Nvidia, hatte Intel nicht gerechnet. Der Markt für Mobilgeräte ging an den Kaliforniern vorbei. Ottelinis Fehler, sagen die einen. Er erkannte seine Grenzen, meinen die anderen.
Mal sehen, was nun aus Intel wird. Schlägt das Unternehmen nun auch um in eine Oligarchie, wie es gerade in High-Tech-Mode zu kommen scheint?
Raimund Vollmer
Journalyse-Quelle: Computerworld, 19.11.2012: With Intel's Otellini phasing out, new CEO may bring fresh mobile focus
»Dem Datendienst FactSet zufolge hat von 137 nordamerikanischen
Technologiefirmen mit einem Marktwert von über 1 Milliarde US-Dollar nur
der Festplatten-Hersteller Seagate Technology sowohl eine höhere
durchschnittliche Rendite des investierten Kapitals als auch eine
niedrigere Bewertung als Intel.«
The Wall Street Journal
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