... endet bei den Partnergeschäften. Nachdem in den USA die Kaufhauskette Wal-Mart den Kindle-Vertrag mit Amazon gekündigt hat, werden nun Gerüchte laut, dass Apple ebenfalls nicht gerade fair mit seinen Partnern umgeht. Amazon wird vorgeworfen, seine Händler wie Wal-Mart zum reinen "Showrooming" zu missbrauchen. Man schaut sich bei Wal-Mart das an, was man später direkt bei Amazon bestellt. Apple wird nun nachgesagt, dass sie zwar ihre eigenen Läden üppig mit iPhones ausgestattet habe, aber die sonstigen Händler sehr nachlässig versorgte.
Es gibt im Einzelhandel nichts schlimmeres als den Verstoß gegen die Integritätsregeln. Kurzfristig mag das vielleicht Erfolg bringen. Langfristig hingegen endet dieser Vertrauensbruch in der Katastrophe - nicht etwa, weil die Einzelhändler zurückschlagen, sondern weil sich die Verbraucher dies merken. Denn sei werden, auch wenn sie jetzt noch überwältigt sind von dem Wunsch, die Geräte zu besitzen, mit der Zeit auf Liebesentzug setzen. Und moralische Bedenken, die sich in so etwas wie Händlertreue zeigen, werden verschwinden. Schwuppdiwupp ist Apple ein Anbieter unter vielen, dringend angewiesen auf die Unterstützung durch die Händler. Aber diese haben nichts vergessen. Ebenso wenig die Verbraucher.
Derweil wird das Top-Management von Apple und Amazon merken, dass es auf die falschen Leute im eigenen Unternehmen gesetzt hat: auf Manager, die schnell Kohle machen wollen - schon deshalb, weil es ihr Vertrag so voraussetzt. Dass es solche Verträge gibt, ist wiederum die Schuld der Topleute. Selbst zumeist auf langfristigen Erfolg gepolt (jedenfalls gilt dies, solange die Gründer noch an Bord sind, was bei Apple leider nicht mehr der Fall ist), unterschätzen sie den schädlichen Einfluss kurzfristiger und künstlich angeheizter Erfolge der Leute, die glauben, sie würden Monopoly spielen.
1 Kommentar:
Apple und der Handel war noch nie eine Love Story
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