... sehen die einen, die anderen sind skeptischer und glauben, dass Windows gänzlich verschwinden wird. Auf jeden Fall werden Benutzer im Jahr 2020 nur noch zehn Prozent ihrer Zeit mit traditionellen Windows-Anwendungen auf ihrem Desktop verbringen. Es kann sogar sein, dass Microsoft bis dahin die gesamte Erblast der Windows-Welt hinter sich gelassen hat - so wie Windows NT 1993 begann, die DOS-Domänen abzuräumen, die dann schließlich mit der Ankündigung von Windows XP in 2001 endgültig geschleift wurden. Nun steht der nächste "Technologie-Wechsel" bevor, meint eine Gartner-Group aus vier Autoren, die jetzt ihre Studie Windows 8 Changes Windows as We Know It vorlegten. Im Mittepunkt ihrer Betrachtungen steht dabei das Runtime-Betriebssystem Windows RT (Kurz: WinRT) und dessen Benutzeroberfäche Metro. Dieser Wechsel wird nun mit Windows 8 eingeleitet. Die Windows-Oberfläche werde nur noch eine Weile unterstützt, die Umstellung auf das mehr der Mobil-Welt zugehörige Metro-Interface wird sich durchsetzen. Dieser Wandel sei von Microsoft bereits seit 2006 - und damit noch vor Apple, die vor einer ähnlichen Herausforderung steht - eingeleitet worden, würde sich aber durch die Dominanz der klassischen Windows-Anwendungs- und Entwicklerwelt weitaus zäher vollziehen als bei dem inzwischen megagroßen Bruder. Die Transformation zu WinRT erfordert die Entwicklung eines Betriebssystems, das weitaus schlanker und schneller ist als Windows, wenn es tatsächlich auf solchen Kleingeräten wie Tablets oder Smartphones genutzt werden soll. Es ist alles andere als einfach, hier alle Bildschirme und deren Auflösung und Größen über einen Kamm zu scheren, meinen die Gartner-Leute. Die Entwickler entsprechend einzustimmen verlangt viel Geschick.
Kommentar. Mehr und mehr verdichten sich die Indizien, dass das vergangene Jahrzehnt, das nach seinem Dotcom-Crash als verloren angesehen wurde wie zuvor die siebziger Jahre, in Wirklichkeit die Dekade sein wird, in der die Zukunft sich wieder eine Zukunft gab. So war es auch in den siebziger Jahren, das aus dem Füllhorn der Inventionen der sechziger Jahre die Transformation leistete. Deren Ergebnisse wurde erst in den achtziger Jahren deutlich. Hier sei nur an den Triumphzug des PCs gedacht. Mehr noch: die Unternehmen, die in den siebziger Jahren geboren wurden, also die Transformation von damals einleiteten, sind jetzt diejenigen, die den Übergang in die nächste Ära leisten wollen und auch leisten werden. Aber unter Hinweis auf eine frühere Bemerkung an dieser Stelle fragt man sich: Wo sind da die deutschen oder die europäischen IT-Unternehmen? Sind das wieder einmal nur plappernde Mäuler, die nachbeten, was andere ihnen vorclouden? Oder werden sie, wenn sie denn aufwachen und meinen, dass sie vielleicht auch einmal etwas dazu tun könnten, ihr PR-Geheul nur in einen Ruf nach Subventionen einmünden lassen? Mein Gott, sind wir wirklich so schwach, so ohne Phantasie? Da waren wir zu Beginn des Jahrhhunderts zum Beispiel den Amerikanern im Mobilgeschäft um Jahrzehnte voraus. Und jetzt? Wir driften in die totale Bedeutungslosigkeit. Und wer meint, dass das ERP-Business, von dem unser Renommierstück SAP drei Jahrzehnte lang profitierte, das Softwaregeschäft der Zukunft sei, der hat wahrscheinlich seine Analysen mit Tools aus dem Hause IBM gemacht...
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