Diesmal scheint das Outsourcing-Geschäft nicht von der Krise zu profitieren, jedenfalls ist dies momentan die Situation am US-Markt. Im dritten Quartal seien nur 128 Großverträge mit einem Wert von insgesamt 14,4 Milliarden Dollar abgeschlossen worden, berichtet jetzt TPI, eine Tochter der Infornation Services Group Inc., die Daten über Aufträge höher als 25 Millionen Dollar sammelt. Das sei 20 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres und 22 Prozent niedriger als gegenüber dem zweiten Quartal.
Die Wirtschaftskrise sei der Grund für die Zurückhaltung. Viele Firmen hielten hier ihre Entscheidungen zurück, weil sie nicht wissen, welche Veränderungen in 2009 auf sie zukommen. Dies meint jedenfalls Robert Kennedy, Wirtschaftsprofessor an der Universität von Michigan gegenüber dem Wall Street Journal. Viele kleinere Unternehmen würden auch deshalb nicht mehr so schnell auf den Outsourcing-Zug aufspringen, weil ein wichtiges Argument wegfällt: Personalmangel. Bislang war es für sie einfacher und schneller, wenn sie ihre IT an Dritte abgaben, als nach neuen Leuten zu suchen, um mit ihnen Projekte anzugehen. Doch nun würden viele Betriebe ihre IT-Belegschaft abbauen, was andere in die gute Lage bringt, am Markt wieder Leute zu finden.
Outsourcing, um damit Projekte zu realisieren, war bislang ein Hauptmotiv im Markt. Dies ist künftig nicht mehr so. Jetzt ginge es den Unternehmen darum, das Management der IT-Infrastruktur auszulagern - ein weniger lukrativer Job für die Anbieter, heißt es.
Langfristig ist indes das Outsourcing-Geschäft ein Wachstumsmarkt. Nach einer Befragung der Hackett Group bei 200 US-Unternehmen wird der Anteil der Techjobs, die durch Outsourcing besetzt werden sollen, von 15 Prozent in 2008 auf 25 Prozent in 2010 steigen.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 31.12.2008, Ben Worthen: "Outsourcers brace for hit"
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