Donnerstag, 9. Mai 2019

Apple 1999


"Der Mann, der 1976 Apple gründete, dann 1985 aus dem Unternehmen gedrängt wurde, gilt jetzt als Retter des bereits totgesagten Computerkonzerns. Apple ist seit über einem Jahr wieder in den schwarzen Zahlen - der Aktienkurs hat sich verdreifacht - auf rund 45 Dollar."

Die Zeit, 14. Januar 1999

Journalyse-Quelle: Archiv Raimund Vollmer

Dienstag, 7. Mai 2019

1996: Erinnerungen an eine kleine Zeitschrift

 Irgendwann war Schluss mit Gigasteps - einer kleinen Publikation, die versuchte, die Zwischentöne in der IT-Branche einzublenden. Als mir das ein oder andere Exemplar jetzt beim Aufräumen wieder in die Hände fiel, dachte ich, das sollte man doch irgendwie noch einmal veröffentlichen - und wenn es nur als Kuriosum gilt. Vielleicht sind die Gedanken von damals nicht ganz falsch gewesen. Ich weiß nur, dass ich gerne die Gigasteps geschrieben habe - auch wenn es verdammt viel Arbeit war, den Stoff zusammenzutragen. Heute: Vielleicht gut zum Stöbern.















Arme Roboter


1990: "Seit ungefähr 30 Jahren arbeiten wir für den Menschen und haben in dieser Zeit keinerlei Ansprüche angemeldet. Mit zunehmend komplexeren Programmen fragt sich aber auch der einfache Roboter am Fließband: 'Wo bleibt eigentlich meine Lebensqualitität?'"

Rainer Brandenburg in einer Glosse der Süddeutschen Zeitung über einen Roboter[1]


[1] Süddeutsche Zeitung, 11. Mai 1990, Rainer Brandenburg: "Diese Kurzschlüsse gehen uns auf den Chip"

Montag, 6. Mai 2019

Kleine Rechenaufgabe...


»Gebt mir alle Daten eines Augenblicks und alle Gesetzmäßigkeit, und ich rechne euch alle Vergangenheit und Zukunft der Welt aus.«

Pierre Simon Marquis de Laplace (1749-1827), französischer Mathematiker, Physiker und Astronom

Freitag, 3. Mai 2019

Es gibt spannendere Themen...

... als IBM, heißt es in einem Kommentar zum gestrigen Wiederbelebungsversuch der Journalyse. Und recht hat er, dieser Kommentator (auch wenn SAP irgendwie kein Ersatz ist).
Ein Hinweis kam herein, ich solle mir mal das Mai-Programm der IBM anschauen. Unter der Überschrift "Think at IBM" (was ja fast schon ein Widerspruch in sich selbst ist) läuft dort im voll ornierten, voll bornierten Pubertätsmodus die "Pop-up Experience im Bikini Berlin". Die IBM Deutschland müsse dort die fünf oder zehn Millionen Euro verbraten, die ihr normalerweise für die CeBIT-Teilnahme zur Verfügung stünde. Die CeBIT gibt's ja nicht mehr. Sie hat - im Unterschied zu IBM - ihre eigene Bedeutungslosigkeit erkannt.
Und wenn du (Duzen wird klammheimlich das neue Sie bei IBM) dir das Programm anschaust, dann weißt du, wofür die drei Großbuchstaben IBM stehen: für Infantiler Bock-Mist. Dass Du, IBM, die Kommaregeln nicht mehr kennst, können wir Dir gerade noch verzeihen, aber dass Du, IBM, uns verkaufen willst, dass bei Dir, IBM, irgendetwas in ungezwungener Atmosphäre stattfinden kann, ist schon ein starkes Stück: "Trefft uns beim IBM Karriere-Lunch und lerne in ungezwungener Atmosphäre Einstiegs- und Karrierewege bei uns kennen. Es erwarten euch interessante Einblicke von Kollegen*innen in die verschiedenen Unternehmensbereiche bei denen du wertvolle Kontakte knüpfen kannst." Toll. Hier wird die Jugend angesprochen, die sich bis ins hohe Alter duzen wird. Das ist ein Beispiel für Dugitale Transformation.
Du liest weiter, und dann wird wieder nach guter alter Väter Sitte gesiezt, aber es klingt trotzdem wie ein Du. Dazu taucht es einfach allzu oft auf, plötzlich sogar im Großschreibemodus  "Beschäftigt Dich auch seit geraumer Zeit die digitale Transformation? Fragst Du Dich, welche Informationstechnologie (IT)-Trends sich durchsetzen werden? Möchtest Du Dich zu IT-Strategien und aktuellen Projekten im Hybrid-/Multi- Cloud-, Artificial Intelligence (AI)- oder X As A Service (XaaS)-Umfeld austauschen; mit all ihren Chancen und Herausforderungen, ohne dabei die erforderlichen Investitionsmodelle zur Realisierung aus den Augen zu verlieren?" Ja, kann man da nur antworten: Genau dies treibt mich Tag und Nacht um. Außerdem bin ich Opfer dieser Frage: "You may have missed the latest release of Cognos Analytics - the AI-Driven Business Analytics solutions of IBM?" Ja, ich vermisse dieses Release sehr. 
Please, release me... 
Ansonsten empfehlen Frowny und ich ein Besuch auf der Bikini-Party im Netz. DasProgramm ist kabarettreif. HIER DER LINK.

Raimund Vollmer



Donnerstag, 2. Mai 2019

Wollen wir wieder journalysieren?







Es ist still geworden hier auf der Journalyse-Seite. Das hat seinen Grund. Wir sind demotiviert. Es ist doch alles gesagt - und was noch nicht gesagt ist, interessiert keinen. Es könnte ja die eigene heile Welt stören. Zum verzweifelten Glück gibt es ja die Seite www.despair.com. Sie schrieb auf dem Höhepunkt der New Economy-Krise Geschichte, als sie uns Frowny wegnahm...  Raimund Vollmer

ERINNERUNG AN DIE ZUKUNFT
 
Dallas. Dienstag, 2. Mai 2000. Smiley ist traurig. Aber er darf nicht verzweifelt sein. Das ist verboten. Denn die Rechte an seinem zweiten Gesicht, an Frowny, besitzt jetzt unter der Registriernummer 234767 ein Mann namens E.L. Kersten, Chef der  Firma Despair aus Dallas. Nun will der Amerikaner sieben Millionen Internet-Benutzer verklagen, weil sie keine Lizenz zum Runzeln haben.
So fielen an diesem Tag weltweit die Mundwinkel nach unten.  Aber nicht lange. Wer clever war, loggte sich ins Netz ein und besuchte die Adresse www.despair.com. Dort wurden nämlich die Nutzungsrechte angeboten. Zum Preis von 0,00 Dollar.[1]
FYA. Es war nur ein PR-Gag, mit dem der texanische Anbieter von Scherzartikeln auf sich und seine Website aufmerksam machen wollte. So feiert Smiley in diesem Jahr mitsamt seinen Dutzend anderen Tastaturgesichtern seinen 40. Geburtstag. Denn es war der amerikanische Graphiker Harvey Ball, der im Dezember 1963 das lachende Mondgesicht erfand. 1979 hatte dann Kevin MacKenzie, Hüter der ersten Mailing-Liste im Netz, der sogenannten MsgGroup, die Smiley-Family ins Arpanet gemorpht, dem Vorläufer des Internets.[2] Seitdem beherrschen die Emoticons, angereichert um Dutzende von griffigen  Kurzzeichen, jeden Chat. Sie durchdringen die Newsgroups und heizen die mobile SMS-Welt emotional auf. All dies geschah unter dem Kürzel FYA (For Your Amusement).[3]
Eine nette Anekdote. Mehr nicht? Doch. IOW (In Other Words) erzählt sie uns nämlich sehr viel mehr. Sie weist unterschwellig auf den großen Kampf hin, der vermutlich uns noch sehr, sehr lange bestimmen wird. Es ist der Kampf der Rechte gegen die Ideen. Und die Geschichte von Smiley & Co. ließ lange Zeit die Lösung ahnen. Nur wer seine Rechte dem Gemeinwohl widmet, wird auch gewinnen.
Das war die eigentliche zündende Idee hinter der New Economy. Es war ihr Gesetz, aber nun verschwindet es nach und nach im Land der Rechte, die immer die anderen haben...


[1] Computerworld, January 14, 2002: »A Trademarked Emoticon«      
[2] Fortune, October 9, 2000: »Chronic«
[3] Computerworld, January 14, 2002: »A Trademarked Emoticon«

Montag, 29. Oktober 2018

Big Blue kauft Red Hat und erntet Hohn und Spott

Eine Menge Geld für einen roten Hut: 33 Milliarden Dollar zahlt IBM für die Erweiterung ihrer Cloud -Services um den Anbieter Red Hat aus dem Linux-Lager. Wenn man dazu die Lesermeinung im Wall Street Journal liest, ist man entsetzt darüber, wie tief dieses einstmals so stolze Unternehmen gefallen ist. Hier mal ein paar Auszüge.

Death Spiral... Just watch

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This company kills everything it acquires and it paid way too much, the Sears of computing.. It's legacy business will die a slow death, stalled by legacy companies that also will die because they can't won't change themselves. Just look how many places still run Cobol.

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This is bad news for Red Hat. Everything IBM touches turns blue and dies. I laugh everytime I see a commercial for Watson. How can a company advertise their prowess at prediction then miss their numbers so consistently? Hilarious. Sad but hilarious.
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With all its intellectual prowess, IBM had to go outside to find a business that could help it grow.  That says it all.  Rommetty was the beginning of the end.  Unless they can find another McKinsey guy to straighten out the business and focus on results instead of social engineering, they're finished.  Shame.  I worked there in the 70s and it was a truly great company.
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IBM is trying to pump up their stagnant revenue after years of failures and poor performance with maybe the worst tech CEO ever.  As the whole thing crumbles perhaps someone like HP or a Chinese company will buy the scraps
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IBM has $125 billion in assets on its books, but its net equity is only $17.5 billion.  The killer is that $40 billion of those assets are goodwill and intangibles.  Even before the Red Hat transaction, there's no "There" there.  Now they are going to borrow some more money to buy Red Hat at 11 times gross revenues?  Ironic they should choose Halloween week to announce this, because they strike me as a zombie company.  Their balance sheet is an empty shell, and this transaction makes them look like a dead man walking.  It's like Singer Sewing Machines going into the Computer business.  I'll bet the best of Red Hat will scramble for the exits the first chance they get.
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The only big branded growing big cloud services company willing to sell to IBM.   IBM gets one big deal like this, and  the next one is a merger.
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Maybe ask Watson if this is a good idea! Talk about grabbing at straws!
3 years ago Red Hat could have been purchased for next to nothing
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IBM und Mainframes - eine Diskussion
I think people are missing the larger picture.  Red Hat is an enterprise trusted Linux, and it runs on zSeries, iSeries, and x86 platforms.

On zSeries mainframes it can run alongside z/OS.  This gives IBM control over a high performance Linux platform with a level of reliability and transaction processing capability that x86 platforms can only dream about.

Since it covers multiple architectures, IBM can use it as a standard development platform.  The Red Hat consultants will be coming with the deal, of course, which instantly makes IBM the premiere source of Red Hat consulting.

The name of the game here is integration, not software revenue.  I don't think the CentOS or Fedora projects will be impacted.  IBM isn't Oracle, after all...

Answer 1:
zSeries are not doing well. They are mostly sold to legacy customers, and the overall mainframe market size is negligible.

The overall IBM's reputation has also taken a deep dive during the last 15 years or so. IBM's recent history is littered with gigantic unreliable pieces of s... oftware. Basically you only buy IBM if you're working for the government and don't care about costs.

On the other hand, RedHat is a trusted company with extremely good reputation. Companies gladly buy RedHat subscriptions because they know that if they have an issue with some software package, RedHat can often put them into contact with the original developers of that package.

Answer 2

A common misconception.  The overall mainframe market (HW/SW) continues to grow (not great, but 3% CAGR is better than shrinking).  In fact, over the last four quarters IBM's zSeries hardware revenue was 60% higher yoy (the z14 packs quick a kick).  Those legacy customers happen to be every large bank, insurance company, airline, shipping company, etc.  (I know those folks.  They are clients...)

Of course, putting new emphasis on z/Linux helps to give Big Iron a boost, since it provides levels of service that can't be matched by any other on premise Linux solution (or, based on some recent outages, on cloud solutions either).

This isn't to say that mainframe are going to grow and take over the world.  But putting Red Hat under Big Blue will extend how long they will be around.

(Favorite line from a client - "We are going to get rid of our mainframes five years ago...")

Answer 3
Mainframes are dying. The mainframe hardware market is estimated at 3 billion a year - nothing to sneeze at but also an insignificant fraction of the total ~64 billion USD x86-based server market size.

Mainframes are very "sticky" - it's hard to get out of them, as they are so specialized. That's why very few new customers even try them these days. Vendor lock-in is not a nice thing.

As for RH sticking longer under IBM, this is not a given. IBM has a history of killing projects through sheer bureaucracy.
Answer 4
Sounds like both Alex and john have some good stats here :).  Sorry john but I’m  with Alex on this one.   Software vendors aren’t coding for rhel on zseries. Now go find administrators for mainframe... I believe it’s difficult.   I think z and as400 had a great run and were stable as heck.  Pseries too!  But Linux on x86 is gonna win out in the end.  It’s cheaper and easier to find supporting staff.  Every cio in the world is reading their magazine and saying x86/VMware/Linux/kubernetes is the future.     They all follow each other.