Auf dem Wege zur Wissensarbeit
1914: Frederick
W. Taylor entwickelt das Modell der Arbeitsteilung. Daraus entsteht in
den Unternehmen der Taylorismus,
der nicht nur die Produktion, sondern auch die Büroarbeit erfasst.
1923: Alfred
Sloan entwickelt als Chef von General
Motors eine auf Kommando und Kontrolle basierende Management-Philosophie,
die darauf basiert, dass Informationen von unten nach oben fließen. Alle
Großunternehmen übernehmen diese Theorie und entfalten starre Hierarchien, in
denen das Mittelmanagement mehr und mehr die Verantwortung für die
gleichförmigen und geordneten Arbeitsweisen im Betrieb übernimmt.
1952: In seinem spektakulären Buch »Automation« behauptet John Diebold: »Wir würden uns selbst
täuschen, wenn wir glauben, dass das Material, mit dem im Büro umgegangen wird,
das Papier und die Lochkarten seien. Tatsächlich aber heißt der Grundstoff
Information.«[1]
1960: Nach Meinung von Peter F. Drucker war es IBM, die als erstes Unternehmen die
»flexible Massenproduktion« anwandte. Damit wandert das Wissen um die
Arbeitsprozesse wieder zurück in die Fabrik. Es ist ein erster Ansatz den Taylorismus zu überwinden.[2]
1964: IBM kreiert den Begriff Textverarbeitung (word processing), aus dem sich eine
eigene Subbranche bildet.[3]
1968: Einer der zentralen Themen bei den weltweiten
Studentenunruhen ist die Arbeitsweise in den Großunternehmen. Der Vorwurf der
Neuen Linken: die neuen Technologie würden nur dazu eingesetzt, die
bestehenden Strukturen in den Großunternehmen zu zementieren, nicht um sie zu
verändern.
1970: Xerox
gründet in Kalifornien das Palo Alto
Research Center. Es gilt als die Keimzelle des Workgroup Computing. Die neuen Technologien sollen als Mittel
der Veränderung in den Unternehmen eingesetzt werden.
1970: General
Motors startet eine Inititative mit dem Ziel, »den Mitarbeitern mehr
Verantwortung zu übertragen«.[4]
1971: Xerox
verkündet das »Büro der Zukunft«, das spätestens 1981 Wirklichkeit werden
soll. Zu diesem Zweck war das Forschungsinstitut Parc in Palo Alto gegründet worden, das 9000 Mannjahre in die
Erkundung des Office of the Future
investiert.
1973: Mit der Ölkrise beginnt einer Restaurierung der
Arbeitsverhältnisse in den Großunternehmen. Das tayloristische System wird
wiederbelebt. Der Computer wird endgültig als ein Mittel der Rationalisierung
vereinnahmt. Sein
Veränderungspotential erlahmt.
[1] Computerworld,
3.11.86, Auszug aus »Automation« (1952), John Diebold: »Remembering
`Automation'
[2] Wall
Street Journal, 14.2.92, Peter F. Drucker: »Another management graze falters«
[3] Fortune,
3.5.82, Bro Uttal: »What's detainuing the Office of the Future«
[4]
Die Zeit, 7.1.77, Max Ways
(Übersetzung Michael Jungbluth): »Mehr
Macht für den kleinen Mann«, danach zitiert
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