... möchte man meinen, wenn man die Ergebnisse einer Umfrage bei 353 IT-Verantwortlichen zum Maßstab nimmt. Die Fachpublikation Computerworld hatte danach gefragt, welche Qualifikationen 2013 besonders gefragt seien. Und da hatten Anwendungsentwickler einen besonderen Satz nach oben gemacht. Während 2010 "nur" 44 Prozent der Bosse erklärt hatten, dass sie in den nächsten zwölf Monaten Anwendungsprogrammierer anheuern würden, waren es jetzt 61 Prozent. Übrigens 2009 - im Jahr nach der Lehman-Pleite - hatten nur 20 Prozent der Chefs einen entsprechenden Wunsch adressiert. Leider beziehen sich diese Zahlen nur auf die Vereinigten Staaten von Amerika.
Für Deutschland - so erzählt uns der nie um eine Zahl verlegene "High-Tech-Verband Bitkom - würde der Softwaresektor im kommenden Jahr "die stärksten Zuwächse" ausweisen. "Hier erwarten wir ein unverändert sattes Plus um gut 4 Prozent auf 17 Milliarden Euro. Das Geschäft mit IT-Dienstleistungen wächst um 2 Prozent auf 35 Milliarden Euro", berichtet uns Bitkom-Präsident Dieter Kempf. Aber er sieht nur die Welt der Anbieter. Wie sieht es bei den Anwendern selbst aus? Wäre auch interessant zu erfahren, was diese intern - also mit der eigenen Mannschaft - und extern ausgeben und wofür, was zum Beispiel an Infrastrukturmaßnahmen draufgeht und was an Anwendungen. Wie sieht die Welt der Apps aus?
Kempf meinte jüngst, dass in der ITK-Branche (Informations-Technologie und Kommunikation) 876.000 Menschen beschäftigt seien - ein Anstieg um 3,6 Prozent oder ein Plus von 28.000 gegenüber 2011. "Das Arbeitsplatzwachstum kommt fast ausschließlich von Softwarehäusern und IT-Dienstleistern. Hier ist die Beschäftigtenzahl um rund fünf Prozent oder 30.000 auf 618.000 gestiegen. Auch 2012 ist für den ITK-Arbeitsmarkt ein sehr gutes Jahr. Wir rechnen mit einem
weiteren Anstieg um 1,2 Prozent auf dann 886.000 Beschäftigte. Anders gesagt: Die
ITK-Unternehmen werden in diesem Jahr weitere 10.000 Arbeitsplätze schaffen." Aber bei aller Freundschaft - das sind doch wohl immer nur die Arbeitsplätze bei den Anbietern, nicht bei den Anwendern, oder sind diese auch in diesen Zahlen drin?
Und auf Empfehlung eines Lesers nenen wir auch diesen Link: Kienbaum
3 Kommentare:
Aber IBM hat seit 2008 die Belegschaft in Deutschland von 24.000 auf 18.000 reduziert, rechnet das MM vor. Darin seien noch einmal 2.000 Teilzeitkräfte eingerechnet.
Vom Stellenabbau bei Telekom, HP, Nokia, Siemens & Co wollen wir nicht reden.
Also warum sollte man IT-Fachkraft werden wollen, wenn man nicht an die Innovationskraft des Mittelstandes und die Software Marke Eigenbau glaubt?
Mein lieber Analüst! Wie immer stellen Sie die richtigen Fragen. Sie hätten vielleicht doch besser Journalüst werden sollen. Aber im Ernst: Die Pioniere stehen nicht an der Spitze der IT-Unternehmen in Deutschland, Nachahmung ist unsere Strategie. Die Frage ist nur: Können wir es uns auch weiterhin leisten, nur eine Seitenstehernation zu sein? Bisher sind wir damit ganz gut gefahren. Was er sehr, sehr schwer macht, ein anderes Denken zu verlangen. Wie schrieb schon die Zeitschrift "BIT" in den siebziger Jahren: "In der Masse stirbt's sich leichter."
Kienbaum stützt die Journalyse: Leiter der IT-Anwendungsentwicklung sind Spitzenverdiener in der IT
http://www.kienbaum.de/desktopdefault.aspx/tabid-501/649_read-13427/
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