Teil I: Der Börsenkrach von 1873
Nehmen wir einmal an, dass Crashs immer den Kipppunkt innerhalb eines fundamentalen Wandels in der Weltwirtschaft darstellen. Der Crash von 1873 läutete den endgültigen Umbruch von der Agrarwirtschaft zur Produktionswirtschaft ein. Die Agrarwirtschaft hatte der Industriualisierung ungemeine Produktivitätssteigerungen zu verdanken. Die Hungersnöte, die noch zu Anfang des Jahrhunderts zwanzig Millionen Europäer in die USA hatten auswandern lassen, gehörten bald der Vergangenheit an. Nach dem Sieg über Frankreich schwamm Deutschland in Geld, die Gründerzeit erlebte ihre Höhepunkte - eine Spekulationsblase blähte sich auf. Das viele Geld wusste nicht, wohin mit sich. Der Crash war unvermeidlich.
Jetzt wurde Geld knapp. Die Industrieunternehmen wurden dazu gezwungen, sich selbst zu rationalisieren. Das Fließband wurde erfunden - und noch wichtiger: das Prinzip der Austauschbarkeit von Teilen. Henry Ford und Frederic Taylor stellten das System über das Individuum.
Teil II: Der Börsenkrach von 1929
Erneut bahnte sich ein Wechsel an. Die Produktionsunternehmen arbeiteten derart rationell, dass es zu Überproduktionen kam. Jeder wollte, jeder konnte, jeder sollte reich sein. Das war die Devise in den Golden Twenties. Aber woher kam der Reichtum, was brachte die Zukunft? Die Antwort darauf war immer mehr Fabriken, immer größere Unternehmen, Trusts und Kartelle.
Der Wandel von ehedem eigentümergeführten zu managergeführten Unternehmen war überall sichtbar. Daimler-Benz entstand. Ohne Beteiligung der beiden Namensstifter. Die Anonymisierung der Firmen schritt voran und mit ihr entstand eine neue Dienstleistungsklasse. Der Bankbeamte. Der Controller. Der Buchhalter. Dem System konnten sie nur dienen, wenn sie selbst über Systeme herrschten. Es begann das große Zeitalter der Tabelliermaschinen.
Der Börsenkrach von 1929 markiert den Wendepunkt von einer Wirtschaft, die ihre Rationalität nicht mehr nur aus der Produktion bekam, sondern auch aus der Automatisierung von
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