Dienstag, 11. Oktober 2011

Blackberry: Ausfall trifft auch Europa...

neben Südamerika, Afrika, Indien und den Mittleren Osten. Verzögerungen bei der Übertragung von Messages und Browsing mussten heute am zweiten Tag in Folge die RIM-Kunden hinnehmen. Ursache ist nicht bekannt. Gestern hatte es zwölf Stunden Ausfälle gegeben.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 11.10.2011:Update: BlackBerry outages hit Europe, Middle East and South America

Cray will für 97 Millionen Dollar den 20-Petafloper bauen...

... und setzt dabei auf den Einsatz von 18.000 GPU (Grafikprozessoren), die Nvidia liefern wird. Auftraggeber ist das Oak Ridge Laboratory des US Energy Departments. Der Rechner, der zudem auf AMD-Chips pasiert, soll 2013 fertiggestellt werden. IBM will 2012 mit einem ähnlich mächtigern Supercomputer aufwarten. Auftraggeber ist hier das weltberühmte Lawrence Livermore National Laboratory. Der momentan schnellste Supercomputer kommt aus Japan und leistet auf der Basis von 68.000 Sparc-Chips 2,8 Petaflops.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 11.10.2011: Cray building $97 million supercomputer for U.S.

Anonymous: Attacke auf Wall-Street-Website ist Fälschung...

... meint ein Teil der Hacker-Gruppe, ein anderer Teil sieht darin Angstmacherei der Medien, ein dritter Teil meint, man solle einfach weitermachen mit der Aktion. Auf jeden Fall packte gestern nachmittag eine DDoS-Attacke die Homepage der New York Stock Exchange und legte jegliche Form der Kommunikation mit der Website für eine halbe Stunde lahm. Geplant oder nicht geplant, gefälscht oder nicht gefälscht, hochgespielt oder auch auch nicht - auf jeden Fall wurde diese Attacke im Zusammenhang der "Operation Invade Wall Street" gesehen. Allerdings wurde sie nur halbherzig unterstützt, was der Spekulation Nahrung gab, dass US-Behörden sie inszeniert hätten, um die Antiwallstreet-Kampagne in Misskredit zu bringen.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 11.10.2011: Anonymous may have slowed down NYSE site

Best Buy: Ende des Outsourcings

Computerworld berichtet heute, dass für Best Buy die IT inzwischen derart wichtig wieder geworden ist, dass sie erfolgskritische Teile wieder zurückholen will. Vor sieben Jahren hatte der Händler, der inzwischen 13 Prozent seiner Umsätze online erzielt, seine IT-Aktivitäten an Accenture ausgelagert. Von der IT-Mannschaft, die aus 820 Personen bestand, behielt das Unternehmen (Platz 47 der US-Liste Fortune 500) nur noch 40 selbst. Inzwischen hat das Unternehmen wieder einen Stamm von 200 Mitarbeitern aufgebaut, der auf 320 Leute aufgestockt werden soll.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 11.10.2011: Best Buy rebuilding IT capability it outsourced, starts hiring

IBM ist mehr wert als Microsoft ...

... und zweitwertvollste Technologiefirma der Welt. Nach Apple.
Diesen neuen Status erreichte Big Blue am 30. September 2011, als ihr Börsenwert 214 Milliarden Dollar erreichte - und Microsoft bei 213 Milliarden verharrte. Seit dem Abschied von Bill Gates als CEO vor elf Jahren ging es mit Microsoft permanent bergab, während IBM auch nach dem Wechsel zu Sam Palmisano unentwegt zulegte. Der Grund sei, dass Big Blue es geschafft habe, sich von der Desktop-Welt zu verabschieden.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 1.10.2011:
IBM Tops Microsoft in Market Value

iPhone 4S: Eine Million Ersttagsorder für das Apple-Mobil...

... berichtet das Blog "Good Morning Silicon Valley". Damit seien alle bisherigen Rekorde gebrochen.

Gefacebooked: Die erste App auf dem iPad-Pfad...

... stellte gestern das Social Network vor. Diese Anwendung optimiere den Einsatz von Facebook auf dem iPad, heißt es. Damit könnten die User nicht nur Bilder anschauen, sondern auch miteinander chatten oder im Vollbildschirm-Modus spielen. Der Grund, warum Facebook so lange brauchte, um endlich eine App für den iPad hervorzubringen, ist nach Meinung von Analysten ein "Mysterium" (Zeus Kerraval von der Yankee Group).
Journalyse-Quelle: Computerworld, 10.10.2011: Facebook finally unveils Apple iPad app

Montag, 10. Oktober 2011

New Yorker Börse: Feuer in einem Data Center...

... hat am Sonntag die Leitung zu 58 Handelshäusern unterbrochen. Doch der Schaden im Rechenzentrum von Mahwah, New Jersey, werde nicht den heutigen Handel gefährden.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 10.10.2011: Fire disrupts NYSE data center

Titelheld in Time: Steve Jobs...

... wird in Time-Magazine sehr einfühlsam gewürdigt. Hier der Link.

Pressemitteilung: USU Valuemation 4.2

Mit wesentlichen Erweiterungen wartet die USU AG beim Release 4.2 ihrer Software-Suite Valuemation auf. Noch mehr ITIL-Prozesse sind in dem auf Business Service Management ausgerichteten Paket drin - und eine Anbindung an baramundi für die Software-Verteilung. MEHR HIER.

Scott McNealy hätte den HP-Job auch übernommen...

... berichtet Computerworld aus einem Gespräch mit dem Gründer von Sun Microsystems - und er hätte auch jede Menge fähige Leute aus seiner glorreichen Zeit bei dem kalifornischen Computerhersteller mitgebracht. Aber nun muss Meg Whitman ran. Es war wohl so, dass man im Verwaltungsrat von HP darüber nachgedacht hatte, Scott McNealy als Nachfolger von Leo Apotheker zu ernennen.
Journalye-Quelle: Computerworld, 7.10.2011:McNealy: I would have run HP if they'd asked me

Sonntag, 9. Oktober 2011

Der Staatstrojaner und das Gewaltmonopol

Kommentar: Die Gewaltentrennung ist das Urprinzip des demokratischen Rechtsstaats - wichtiger noch als das Recht zu wählen. Nur deshalb ist der Bürger bereit, auf sein eigenes Gewaltmonopol zu verzichten und es auf den Staat zu vereinigen. Das ist der Urvertrag: Der Staat bekommt das Gewaltmonopol unter der Bedingung, dass er es anschließend trennt (wirklich trennt und nicht etwa nur teilt) in Legislative, Exekutive und Jurisdirektion. Ein Staat, der diese strikte Trennung verletzt, verliert seine Legitimation und seine Legalität.
Dies muss in aller Deutlichkeit gesagt werden, weil wir seit vielen Jahren eine schleichende Entwertung des Prinzips der Gewaltentrennung erleben. Nicht nur in einem Parlament, das es immer wieder duldet, dass Fraktionszwang auf die Abgeordneten ausgeübt wird, um zum Beispiel Regierungswillen zu sanktionieren. Nicht nur in der Vorbereitung von Gesetzestexten, die zuvor von Beamten (Exekutive) formuliert wurden - schlimmer noch: Inzwischen werden Rechtsanwaltkanzleien mit dem Entwurf von Gesetzestexten beauftragt. Nicht nur, dass die Finanzbehörden auf Weisung des Bundesfinanzministeriums Urteile der obersten Gerichtsbarkeiten ignorieren. Nicht nur, dass die Parlamente ihre eigenen Gesetze mißachten. Nicht nur. Nicht nur... Denn die Zahl der Verstöße gegen die Prinzipien der Gewaltentrennung ließe sich beliebig forsetzen. Bis auf Landes-, Kreis- und Kommunalebene.
Was aber heute Aufmacher auf Seite 1 der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung ist und im Feuilleton ausführlich dargestelt wird, hat eine ganz neue Qualität, die wirklich die Grundfesten unserer Demokratie zerstört. Unter willentlicher Mißachtung eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts vom 27. Februar 2008 haben Ermittlungsbehörden des deutschen Staates unter Ausnutzung perfidester Täuschungsmanöver einen sogenannten "Staatstrojaner" eingesetzt, mit dem nicht nur Computer von Privatleuten gehackt und ausgehorcht werden können, sondern auch auf einfache Art und Weise manipuliert werden können - bis dahin, dass sogar falsche Beweismittel einem Verdächtigen elektronisch unterschoben werden können.
Aus der Privatwirtschaft kennen wir Fälle, in denen eines Tages die Kriminalpolizei im Büro zum Beispiel eines Journalisten erscheint mit einem Durchsuchungsbefehl in der Hand, der auch das Durchforsten von dessen Computer umfasst. Der Vorwurf: der Pressemann habe Kinderpornos im Netz heruntergeladen. Man wird tatsächlich fündig. Der Journalist ist fassungslos. Tags drauf wird ihm gekündigt. Der verdächtige Journalist, ein Angestellter, ist 57 Jahre alt. Er wehrt sich mit allen Mitteln - und bekommt schließlich recht. Offensichtlich hat ihn sein Arbeitgeber angezeigt und wohl auch die Beweismittel untergeschoben - mit dem Ziel, sich eines Risikos zu entledigen. Denn der Kollege war nun in einem Alter, in dem er zu einem Gesundheitsrisiko für den Verlag zu werden schien. Dafür außerdem zu teuer. Und so weiter.
Dass der Ruf dieses Kollegen geschäftlich und privat komplett ruiniert war, interessierte den Arbeitgeber nicht.
Was aber sollte der Mann tun, wenn der Staat selbst ihm solche Beweismittel unterschiebt - nur weil er vielleicht eine Meinung vertritt, die den Behörden nicht gefällt oder fragwürdiges Verhalten staatlicher Stellen aufdeckt? Man möchte gar nicht weiterdenken. Denn da tun sich uns unvorstellbare Abgründe auf, die alles mit sich reißen - vor allem den Rechtsstaat und den Glauben an ihn.
Dieser Übermacht der Exekutive, die keinerlei Rücksicht mehr auf die Gewaltentrennung nimmt, Gesetze und Urteile wissentlich und willentlich missachtet, kann niemand mehr mit rechtlichen Mitteln Einhalt gebieten. Es wäre das Ende der Demokratie.
Aufgedeckt hat den "Staatstrojaner" der Chaos Computer Club, eine NGO, unterstützt von den Medien. Ist das die Zukunft der Gewaltentrennung?
Siehe auch "Frankreich: Sarkozy will den Staatstrojaner"