Samstag, 18. Januar 2020

1956: Die Platte, die aus dem Widerstand kam

Erfolg trotz Verbot 
RAMAC: das erste Plattenssystem der Welt
Wie IBM im Silicon Valley den Plattenspeicher erfand 
In seinem Buch Das technologische Patt beschrieb 1975 der Innovationsforscher Gerhard Mensch ein Beispiel dafür, wie sich IBM Techniker über Verbote ihres Topmanagement hinwegsetzten und eine Entwicklung forcierten, die dem Unternehmen klare Wettbewerbsvorteile zuwies: der Bau des Plattensystems RAMAC, das 1956 auf den Markt kam. Es war übrigens in San José erfunden worden, in Kalifornien, im Silicon Valley. »Eine der wichtigsten, wenn nicht überhaupt die potenteste IBM Innovation kam gegen den ausdrücklichen Willen der Top Manager zustande: `Die Platten Speicher Einheit, das Herzstück heutiger Computer, ist nicht ein logisches Produkt der Entscheidungen des IBM Managements. Der Plan dafür wurde in einem der Laboratorien im Stiefelschaft entwickelt gegen die ernsten Ermahnungen seitens der Firmenleitung, dieses Projekt einzustellen,

weil es knappe Finanzmittel verschwende. Eine Handvoll Männer ignorierte diese Entscheidung. Sie brachen die Regeln. Sie riskierten ihre Stellung, um an einer Sache weiterarbeiten zu können, in die sie Vertrauen setzten'.« So zitiert Mensch eine Aussage vor einem Untersuchungsausschuß über wirtschaftliche Konzentration.

4 Kommentare:

Analüst hat gesagt…

Wo sind denn diese "Laboratorien im Stiefelschaft" zu finden. Oder hat das Tippi-Toppi-Top-Management sie inzwischen stillgelegt?

Besserwisser hat gesagt…

Das waren noch Zeiten, in denen IBM wirklich innovativ war: Plattenspeicher, Magnetband, S/360...
Aber dann hat das Management sich doch durchgesetzt!
Und heute sitzt man es nur noch aus, lässt sich die Butter vom Brot nehmen und kauft Innovationen teuer zu, die man früher selbst entwickelt hätte – Stichworte fallen hier wie zum Beispiel SoftLayer (remember?) oder Red Hat

Raimund Vollmer hat gesagt…

Oder "OfficeVision" statt Lotus...

Analüst hat gesagt…

Immerhin gibt es Dr. Watson...
Und der hat nix mit Cognos zu tun!