Freitag, 26. Februar 2010

Microsoft: Hacker vom Netz abgehackt - mit richterlicher Erlaubnis

Ein US-Gericht hat Microsoft erlaubt, in einem geheimen Verfahren Hunderte von bestimmten, illegale Hacker- und Spam-Nester vom Netz abzusperren. Am Montag hatte Microsoft diese außergewöhnliche Genehmigung im Kampf gegen Botnets erhalten. Die Redmonder brauchten bei ihrer Gegenattacke keinerlei Rücksicht auf irgendwelche Administratoren zu nehmen, sondern konnten unbemerkt die Vollsperrungen durchführen.
Mehr als 83 Prozent aller unerwünschten Emails kamen 2009 von Botnets, wobei diese oftmals Abertausende von PCs unter ihre Kontrolle nehmen und als Versandstation für Emails missbrauchen. So die Aussage von Symantec, dem Sicherheitsspezialisten.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 25.2.2010: Microsoft Battles Cyber Criminals

Softwarefehler bescherte Facebook-Usern ein Email-Regen...

... meldet das Wall Street Journal. Dabei wurden in einer nicht näher bezifferten Menge Emails mit teils sehr privaten Inhalten an falsche Adressen verteilt. Die Software-Ingenieure bei Fachebook sollen den Fehler wenige Minuten nach Installation einer neuen Software am Mittwoch gemerkt haben, aber da waren bereits die ersten Emails auf ihren Irrweg geschickt worden. Betroffene Email-Konten sind zeitweilig gesperrt.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 26.2.2010: Facebook Glitch Sends Email to Wrong Recipients

Hedge Fonds fahren Attacke auf den Euro...

... heißt es heute im Wall Street Journal. wonach bei einem Treffen einer kleinen Gruppe von "All-Star-Hedge-Fonds-Manager" die Ansicht vertreten wurde, dass Dollar und Euro bald ein paritätisches Verhältnis zueinander finden werden. Also: Ein Dollar gleich ein Euro. Für die Geldleute ist dies eine Riesenchance, um bei ihren Wetten - wenn sie denn in die richtige Richtung gehen - eine Menge Geld zu verdienen.

Donnerstag, 25. Februar 2010

Verletzung der Privatsphäre: Drei Google-Manager verurteilt

Jede Minute 24 Stunden Video das sei die Upload-Leistung die Googles Clip-Monster YouTube rund um die Uhr leisten müsse. Kein Wunder, dass man bei dieser Menge die Übersicht darüber verliert, was ins Netz gestellt wird. Als jedoch jetzt drei Google-Manager in Italien zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden, ging es um ein Video auf der inzwischen eingestellten Website Google Video. Hier wurde ein Behinderter in offenbar die Privatsphäre stark verletzender Weise in eimem Clip gezeigt, für dessen Veröffentlichung der Richter die drei Manager (zwei in USA, einer in Paris lebend) verantwortlich machte. Die drei Beschuldigten wollen gegen das Urteil in die Berufung gehen, Google will zudem die Sache mit der EU verhandeln. Denn: Dieses Urteil ist bislang einzigartig in Europa und könnte Maßstäbe setzen.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 24.2.2010: Italy Says Google Trio Violated Boy's Privacy

Mittwoch, 24. Februar 2010

Patentverletzung: Xerox verklagt Google & Yahoo

Beide Firmen hätten mit Dienstleistungen, die Web-Suchanfragen mit Werbung kombiniert, Patente von Xerox verletzt. Die Beklagten weisen die Vorwürfe vehement von sich. Das Wall Street Journal bemerkt, dass in der IT-Branche inzwischen der Weg über die Gerichte wegen Verletzungen von Patenten oder wegen Kartellfragen zum "way of life" gehören.
Kommentar: Ihre Journalyse kann täglich über irgendwelche Prozesse, Klageschriften und juristische Spitzfindigkeiten berichten. Ein ähnliches Umfeld herrschte auch zwischen 1974 und 1984. Dann allerdings brach sich der technologische Fortschritt seine Bahn und verdrängte den Primat der Juristerei. Eine der Firmen, die es versäumt hatte, ihre enormen Leistungen bei der Entwicklung neuer Computer zu vermarkten, ist Xerox. Apple und Microsoft haben Xerox ebenso viel verdanken wie IBM ihrem Dreisechzig-Dreigestirn Amdahl, Brooks und Blaauw. IBM gelang es, diese drei Genies zu verlieren, von deren Errungenschaften sie bis heute profitiert. Xerox hat es nicht geschafft, die Großtaten ihrer Forscher im Palo Alto Research Center zu materialisieren. So sehr Großunternehmen mitunter notwendig sind, um große Dinge zu wagen, so sehr stehen sie aber auch großen Geistern im Wege. Am Ende bezahlen sie fette Honorare an Juristen, die dann das Geld herausholen sollen, dass man durch eigenes Versagen versäumt hat zu erwirtschaften. Am Markt. Im Wettbewerb.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 24.2.2010: Xerox Alleges Yahoo, Google Infringed Patents

Antitrust: EU versus Google...

... so lautet wohl das nächste Kapitel in der Kartell-Geschichte Europas. Die Europäische Union hat jedenfalls Voruntersuchungen gegen den Suchmaschinenprimus eingeleitet. Vorgeworfen wird, dass Google in ihren Ranglisten Internetseiten von Wettbewerbern unfair behandelt, also niedriger einstuft als angemessen. Hinter den Vorwürfen stehen die deutsche Mircosoft-Tochter Ciao, die der britische OnlinePreisvergleich Foundem-co.uk sowie die auf dem Gebiet der elektronischen Rechtshilfe spesialisierten EJusitice.fr aus Frankreich.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 23.2.2010: EU Opens Google Antitrust Inquiry

Dienstag, 23. Februar 2010

Intel: Zwei Milliarden Risiko-Kapital - aber nur für US-Firmen...

... wird in den Vereinigten Staaten gemunkelt. Einer Meldung des Wall Street Journals zufolge will sich der Chipweltmeister an einem zwei Milliarden Dollar schweren Fonds beteiligen, über den Risiko-Kapital an Firmen ausschließlich US-amerikanischer Herkunft verteilt werden. Bereits im vergangenen Jahr hat Intel angekündigt, mit rund sieben Milliarden Dollar bis 2011 ihre Fabriken zu modernisieren - aber dieses Programm gilt nur für die USA.
Kommentar: Wer sich gegenüber der US-Regierung so wohlverhält, denkt dabei bestimmt auch an die milliardenschwere Kartellstrafe, die die EU-Kommission einkassiert. Wie wir alle wissen, ist das Geld bei der Superbehörde sehr viel besser aufgehoben als in möglich Startups auf dem Alten Kontinent.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 23.2.2010: Intel Plans $2 Billion Investment Fund

Microsoft & Amazon: Auf Patent-Kurs mit Open Source...

... heißt es zwischen den beiden US-Firmen, die beim Einsatz von Open-Source-Software auf dem Ebook Kindle die Patente untereinander austauschen wollen. Amazon zahlt zudem eine nicht näher bezifferte Summe dafür, dass es Open Source Software einsetzen kann. Insider sehen in dem Deal nichts anderes, als den geglückten Versuch von Microsoft ihre Patentrechte, die angeblich im Linux-Umfeld verletzt werden, bei Amazon durchzusetzen. Die Frage ist nun, wie Microsoft mit anderen Anbietern in der Linux-Szene verfährt. Hat der Vertrag hier eine beispielhafte Bedeutung?
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 23.2.2010: Microsoft in Patent Deal With Amazon

Google an der Gurgel: Wir geht's weiter mit China? Ungefiltert...

... möchte die Suchmaschine durch Chinas Cyberspace sausen und brausen. Deswegen will der Amerikaner nun Gespräche mit den Chinesen führen, die im Januar Google an die Gurgel gingen und Email-Konten hackten. Während das Wall Street Journal heute rätselt, wie es wohl weitergeht im Streit zwischen den beiden Mächten, sagen die Leser zu 59,3 Prozent Nein. (Aber bisher waren es auch erst 16 Stimmen. (Umfrage)
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 21.2.2010: Google-China Talks to Resume

Montag, 22. Februar 2010

Apple wirft Erwachsenen-Apps aus dem Store...

... und will damit nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch sich selbst schützen - vor möglichen Rechtsverfahren im ebenso puritanischen wie rechtswütigen Amerika.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 19.2.2010: Apple Removes Some Adult Apps

Google-Attacke in China: Stecken Schulen dahinter...

... fragt sich das Wall Street Journal, und es weist zuglweich darauf hin, dass es ohne die Mithilfe der chinesischen Regierung kaum möglich sein wird, die Ursprünge der Hacks zu identitfizieren, die Google dazu brachte, den Rückzug aus dem Reich der Mitte anzudrohen.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 20.2.2010:Google Probe Studies Role of China Schools

Hilft High-Tech-Finance den Staaten beim Schuldenmachen?

Das ist letztlich die Frage, die man sich stellen muss, wenn man die Berichte über das geheime Schuldenmachen bestimmter Staaten liest. Da heißt es heute im Wall Street Journal: "Die Regierung des Euroraums haben keine Verpflichtung, den genauen Sachverhalt jener Derivate-Verträge offenzulegen, auf die sie sich einlassen, was es möglichen Investoren unmöglich macht, die potenziellen Risiken tatsächlich wahrzunehmen." So sind die Schulden gleich doppelt versteckt: In der Komplexität der Deals und in dem Verbergen der Risiken...

Journalyse-Quelle: The Wall Street Journal, 22.2.2010: Debt Deals Haunt Europe

The Economist:: »Die Kartelljäger der EU...

... behaupten regelmäßig, dass sie darauf zielen, den Wettbewerb zu schützen nicht die Wettbewerber. Aber große Technologie-Unternehmen bemerkten, dass die Antitrust-Prozesse längst eine andere Waffe im Kampf um Märkte geworden sind.«
The Economist, 20.2.2010: "Unchained watchdog"