1986: Wenn uns Software über den Kopf wächst

Aus einem Vortrag von Professor Karl Ganzhorn

Er gehörte zu jenen IBMern, zu denen wir Journalisten gerne aufschauten - ein Mann von Adel. Als er 1986 sein 65. Lebensjahr erreichte, widmete ihm sein Arbeitgeber eine Festschrift. Ich fand sie jetzt in meinem Archiv wieder - und dachte: Schade, dass die heutige IT-Generation so wenig Achtung hat vor der feinen Sprache und den noch feineren Gedanken jener Menschen, denen sie ihre Existenz zu verdanken hat. Vielleicht aber haben auch wir, die wir dies miterleben durften, völlig versagt - an Anschaulichkeit fügen wir so wenig hinzu, meinen durch bloße Abstraktion in leere Begriffe hinein, die Themen beherrschen zu können. In Wirklichkeit haben sich die Themen längst verselbständigt. Raimund Vollmer

Erinnerungen an einen Kollegen: Franz Fischbach

1978: IBM - The next five (fifty? years

Jetzt stöbere ich gerade in einem bestimmt 600seitigen Schreibmaschinenwerk mit dem Titel: "Infotech - State of the art report IBM" und dem Motto "IBM - The next five years". Ein grandioses Werk, in dem die intellektuelle Macht der IT-Branche (noch nicht versaut von lauter Geldmachen) sich mit einem Unternehmen auseinandersetzt, das nicht nur Geschichte und Gegenwart prägte, sondern alle Chancen hatte, auch die nächsten fünfzig Jahre zu bestimmen. Auf jeder Seite bekommt man Parallelen zu heute zu sehen - zum Beispiel über die Macht einer Unternehmenskultur oder, oder, oder... Diese zwei Seiten sind mal willkürlich herausgegriffen. Ich werde das Stöbern mal durch Durchlesen  ersetzen. Vielleicht tauche ich dann irgendwann mal wieder auf - aus der Zukunft, wie sie schon gestern hätte sein können, oder...
Interessant die Passage übrigens über den Virtuellen Speicher. Den Rotstift habe ich nicht aktuell angesetzt, sondern der hat da schon lange seine Markierung erledigt...

Erinnerungen an DEC

Auf der DEC-World, einer Hausmesse des damals zweitgrößten Computerherstellers der Welt. Gespeichert habe ich es unter "1988", bezeichnet nach 1986 - manchmal kann der Ausflug in die Geschichte ein Irrflug werden. Auf jeden Fall war es in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre.
Journalyse-Quelle: Mein Archiv

Den Marketingleuten ins Stammbuch geschrieben

"Wenn man Inspiration provozieren,

automatisch aufs Papier bringen

oder gar analysieren will,

dann wäre das nur Marketing.

Inspiration ist aber das Gegenteil von Marketing."

Karl Lagerfeld, 2007

Karl L. erklärt mir damit, warum die Versuche des Marketings, kreativ zu sein, immer im Marketing enden, also scheitern.

1985: "Großmuter Blue, was hast Du für große Zähne..."

Zu diesem Zeitpunkt plante IBM für das Jahr 1995 einen Umsatz von 200 Milliarden Dollar. Daraus wurde bis heute nix. Eine zahnlose Großmutter ist sie heute, die noch nicht einmal mehr in einen Apfel beißen kann. Wann nahm dieser Abstieg nur seinen Anfang?...

Auch schon bald 60 Jahre alt: die KugelkopfschreIBMaschine