Freitag, 23. Juli 2010

Tausende Infektionen täglich: Virus späht Produktionsautomaten von Siemens aus...

... heißt es im Wall Street Journal. Über USB.Anschlüsse schleicht sich Stuxnet, so der Name des Virus, in die Computersysteme ein, mit denen von Siemens hergestellte Industrieanlagen ausspioniert werden. Täglich würden Tausende von neuen Infektionen registriert. Es sei der erste Großangriff auf sogenannte Supervisory Control and Data Acquisition (SCADA), berichtet das Blatt.
Journalyse-Quelle: WSJ, 22.7.2010: Virus Attacks Siemens Plant-Control Systems

Donnerstag, 22. Juli 2010

IBM-Mainframes: zEnterprise 196 heißt der neue Supervisor...

... er besteht aus maximal 96 Prozessoren und kann von seiner Konsole aus nicht nur Power-Systeme, sondern auch bis zu 114 Blades mit jeweils acht Cores managen. Damit stößt IBM in völlig neue Diemensionen der Virtualisierung vor. 60 Prozent mehr Leistung bei gleichbleibendem Energiebedarf gegenüber dem Vorgängermodell z10 ist ein weiteres Merkmal des neuen Mainframes, der ab September verfügbar sein wird. (Siehe auch HIER)
Journalyse-Quelle: Computerworld, 22.7.2010: IBM's new mainframe, the zEnterprise 196, is a leviathan

Siehe auch PRESSEMITTEILUNG DER IBM

IBM: Ärger mit Outsourcing im Staate Texas...

... meldet die Fachpublikation Computerworld. Gemäß dem 2006 geschlossenen Vertrag zwischen dem US-Staat Texas und der IBM Corp. sollte der für eine Laufzeit von sieben Jahre terminierte Vertrag über 863 Millionen Dollar der Öffentlichen Hand Einsparungen im Wert von 179 Millionen Dollar bringen. Zudem sollte die Zahl der Datebzentren von 31 auf zwei konsolidiert werden. Doch im vierten Jahr, also zur Halbzeit, hat sich erst wenig davon erfüllt, mokiert das Texas Department of Information Resources (DIR) in einem ausführlichen Beschwerdebrief an IBM. Diese lehnt die hier aufgeführten Kritikpunkte als unberechtigt ab. Dabei kann das DIR wohl durchaus nachweisen, dass erst zehn Prozent der Server-Konsolidierung abgeschlossen sei und immer noch zuviele Legacy-Systeme auf den Rechnern herumgeistern. Das DIR äußert sich nicht in diesem Schreiben zu einer vorzeitigen Beendigung des Vertrages.
IBM kann derweil zu ihrer Verteidigung anführen, dass die Verbrauchskosten, nach denen abgerechnet wird, aufgrund der vermehrten Ansprüche der Behörden gestiegen seien. So haben sich die Aufwendungen für die Arbeitslosenunterstützung aufgrund der Rezession von einer Milliarde Dollar in 2008 auf vier Milliarden Dollar im vergangenen Jahr explosionsartig erhöht. Dies führte auch zu verstärkter IT-Nutzung.
Kommentar: Aus der Zeit des New Deals in den dreißiger Jahren weiß IBM sehr genau, dass Wirtschaftskrisen immer einen erhöhten IT-Bedarf der Öffentlichen Hand erzeugen. Damals wurde die Regierung ihr bester Kunde - allerdings auf der Basis neuer Sozialprogramme, die ohne IT-Einsatz nicht realisiert werden konnten. Heute sind das alles bestehende Anwendungen, die nur schwierig zu ersetzen sind. Aber genau das will IBM mit ihrer Initiative Smarter Planet. Dann muss sie sich allerdings auch daran messen lassen..
Journalyse-Quelle: Computerworld, 21.7.2010: Texas, IBM spar over IT contract

Forrester: IT-Ausgaben (ohne Telco) steigen weltweit um 7,8 Prozent auf 1,58 Billionen Dollar...

... in 2010, wobei in West- und Zentral-Europa wegen des schwachen Euros und der Finanzkrise in manchen Ländern die Ausgaben um 0,7 Prozent sinken werden. Ansonsten herrscht eitel Sonnenschein. Diese Angaben, die jetzt von Forrrester Research zusammengestellt wurden, enthalten keine Umsätze aus der Telekom-Szene.
Neue Technologien seien der Grund für die Wachstumsraten, wobei das Aufkommen von neuen Konsumenten-Produkten den Hauptanteil haben. Die Ebooks & Konsorten hinterlassen ihre Spuren in den Büchern der Anbieter...
Journalyse-Quelle: Computerworld, 21.7.2010: 2010 IT spending still looks strong, Forrester says

Apple will Klein- und Mittelbetriebe gewinnen...

... und baut dafür nicht nur überall in den USA jede Menge Ladengeschäfte auf, sondern heuert Experten und Vertriebsleute an, die die Kunden rundum versorgen sollen. Von der Systemtechnik bis hin zur Finanzierung. In Nordamerika allein geben - laut Gartner - Klein- und Mittelbetriebe rund 310 Milliarden Dollar für IT aus. Wachstumsrate 2011: sechs Prozent.
Dieses Geschäft mit dem Mittelstand könnte Apples Wachstum mächtig anregen.
Zieht Apple 2011 an IBM vorbei?
Schon jetzt wird angenommen, dass 2010 Apple einen Umsatzanstieg von 46 Prozent auf 62,6 Milliarden Dollar erfahren werde. Wenn sie das auch in 2011 durchhält, würde Apple an IBM vorbeiziehen - und das auf der Basis natürlichen Wachstums - ohne große Zukäufe.
Kommentar: Die jüngsten Quartalszahlen, in denen sich Wachstumsmärkte widerspiegeln, die es vor wenigen Jahren noch gar nicht gab, zeigen, dass Apple sich auf jenem Tripp befindet, den IBM in den sechziger Jahren und Microsoft in den neunziger Jahren durchlebten. Am Ende ist es die Arroganz der Leute, die am wenigsten zum Erfolg ihrer Firma beigetragen haben, die dem Erfolgskurs ein Ende setzte. Gerade im Mittelstand ist Arroganz das größte Verkaufshemmnis. Dazu gehört auch, dass man die Mittelständler verdrängt, die bislang als Händler den Vertrieb bei den Kleinkunden besorgten.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 21.7.2010: Apple Seeks Growth Beyond Consumers

IBM: Ab September gibt es neue Mainframes...

... und sie werden - wie bereits auf der GSE-Tagung im Mai in München zu hören war - Unix- und Intel X-Server in bislang nicht gekannter, ebenso virtuoser wie virtueller Weise unter ihre Fittiche nehmen können. Allerdings müssen die Server-Knechte vorerst wohl noch den Familiennamen IBM tragen, bis die Konkurrenz nachgezogen hat. Rund 1,5 Milliarden Dollar habe es in den vergangenen drei Jahren gekostet, die Seele der Maschine zu entwickeln und in Produktion zu nehmen. IBM ist seit 1952 im Mainframe-Business, das sie heute praktisch allein beherrscht. Sie macht indes mit der Z-Maschine nur drei Prozent ihres Umsatzes.
Profit-Center Mainframe
Nach Einschätzung der Marktforschung Sanford C. Bernstein trägt aber das Geschäft mit der Black Box weit aus mehr zum Erfolg der IBM bei, wenn man Storage, Software & Services hinzu rechnet. Dann würde
  • der Umsatzanteil auf 20 Prozent und
  • der Gewinnanteil auf 40 Prozent
steigen. Die Analysten von Morgan Stanley glauben, dass sich im zweiten Halbjahr 2010 IBMs Umsatz mit Mainframe auf 1,9 Milliarden Dollar verdoppeln werden. Angesichts der erwarteten Ankündigung haben sich die Kunden im ersten Halbjahr 2010 sehr zurückgehalten. Im kommenden Jahr würde Big Blue mit Big Iron insgesamt drei Milliarden Dollar umsetzen.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 22.7.2010: IBM Calculates New Mainframes Into Its Future Sales Growth

Mittwoch, 21. Juli 2010

Gehört Facebook gar nicht Zuckerberg?

Ein New Yorker namens Paul Ceglia hat das Privatunternehmen Facebook und dessen Gründer Mark Zuckerberg vor einem New Yorker Gericht verklagt mit der Behauptung, er sei im Besitz eines Vertrages, der ihm letztlich 84 Prozent der Anteile an dem auf einen Unternehmenswert von 24 Milliarden Dollar geschätzten Social Networks gehöre. Die Story, die jetzt vor Gericht verhandelt wurde, geht zurück in die Anfänge von Zuckerbergs beruflichen Engagement, als dieser als Codierknecht für Ceglia arbeitete. Fachebook hat bislang nicht behauptet, dass das Dokument eine Fälschung sei.
Journalyse-Quelle: Washington Post, 20.7.2010: Facebook Lawyer 'Unsure' Zuckerberg Signed Contract

Warum IBM 2011 das falsche Jubiläum begeht

Kommentar: IBM ist und bleibt ein eher langweiliges Unternehmen. Sie lebt nach wie vor von einer Strategie, die nicht etwa - wie allseits behauptet - Lou Gerstner 1993 mit seiner Ernennung zum CEO eingeschlagen hat, sondern bereits 1985, also vor 25 Jahren, dessen Vorgänger John Akers eingeleitet hat. Er scheiterte an dem "Biest IBM", das die Rückkehr zum Service nur widerwillig akzeptierte. Erst die von Gerstner grandios inszenierte Untergangs-Kulisse, vor der der neue Chef als Retter richtig zur Wirkung kam, schürte soviel Existenzangst, dass IBM bereit war, Dienstleistung als Zukunftsgeschäft zu akzeptieren. In den siebziger und frühen achtziger Jahren hatte IBM, die Service eigentlich immer als ihre Kernkompetenz angesehen hatte, sich angesichts der japanischen Herausforderung auf Produktgeschäft und Produktion verlegt. Ein Fehler, wie Akers erkannte, der die Kurskorrektur gegen massiven Widerstand aus den eigenen Reihen einleitete und am Ende so genervt war, dass er IBM zerschlagen wollte. Wenn man die läppischen vier Milliarden betrachtet, die Big Iron heute im Quartal mit Hardware umsetzt, dann fragt man sich, was hätte wohl eine ausgegliederte Hardware-Tochter damit gemacht. Ähnliches gilt für das Software-Business, dessen Umsätze sich ja mehr und mehr aus Zukäufen generieren. Nächstes Jahr wird IBM ihr 100jähriges Bestehen feiern. Sie legt dabei die Verschmelzung zur Computing Tabulating Recording (CTR) als Gründungsdatum fest. Eine Kopfgeburt ohne eigenständiges Konzept war das damals. Erst drei Jahre später, 1914, als Thomas J. Watson die Bühne betrat, wurde aus dem Sammelsurium jener Monolith, dessen geballte Marketin-Power die Konkurrenz bald erzizttern ließ. Ein Unternehmer stand an der Spitze. Und 1989 feierte Big Blue auch die Ankunft dieses Entrepreneurs als das Gründungsereignis. Dass Palmisano nun 2011 wählt, lässt auf zweierlei schließen: Er möchte gerne während seiner Amtszeit ein Jubiläum feiern. Denn 2014 würde er nicht mehr an der Spitze stehen. Und ihm sind die Aktionäre (denn diese waren es, die 1911 den Zusammenschluß bewirkten) wichtiger als der Eintritt von genialen Unternehmer wie Watson, die Wagemut honorierten.
Unter den Nachfolgern, die jetzt im Gespräch sind, ist übrigens keiner, der durch unternehmerisches Engagement aufgefallen ist. Das sind klassische Corporate Men (bzw. Woman). Das schwächelnde Servicegeschäft, die Weigerung von Kunden, bestehende Dienstleistungverträge zu verlängern, sollte dem Management doch Warnsignal genug sein.
IBM braucht wieder Unternehmer an die Spitze - auch auf die Gefahr hin, dass dies den satten Analysten weniger gefällt. Denn ein Strategiewechsel ins 21. Jahrhundert hinein ist dringend erforderlich. Er verlangt zugleich auch eine neue Mentalität.

IBMs Q2: Der Verlierer des Tages...

... war gestern innerhalb des Dow Jones der einstige Weltmeister aller Klassen, nachdem das Unternehmen am Morgen seine Quartalsergebnisse verkündet hatte. Das Service-Geschäft schwächelt, weniger im Neukundengeschäft, vielmehr im Halten bestehender Kunden. "Der Auftragseingang schrumpfte gegenüber dem Vorjahr um zwölf Prozent auf 12,3 Milliarden Dollar, mehrere Analysten hatten mit 14 Milliarden Dollar gerechnet", berichtet heute die FAZ. Mit einem Minus von zeitweilig fast fünf Prozent ging die Aktie über den Tisch. Der Kurs liegt bei 124 Dollar.
Zwar stieg im zweiten Quartal der Dienstleistungsumsatz um zwei Prozent auf 13,7 Milliarden Dollar, das Softwaregeschäft verbesserte sich ebenfalls um zwei Prozent auf 5,3 Milliarden Dollar, Hardware legte gar um drei Prozent zu und ist nun mit vier Milliarden Dollar dabei, aber insgesamt blieben die zwei Prozent Wachstum auf 23,7 Milliarden Dollar um eine halbe Milliarde hinter den Erwartungen zurück.Währungsschwankungen seien die Ursache.
Dafür meldet Big Blue, dass es ihr gelungen sei, über die 30 letzten Quartale hinweg jeweils den Gewinn als Ergebnis je Aktie auf nunmehr 2,61 Dollar zu steigern. Das seien drei Cents mehr als erwartet.

IBM: Das Rennen um den Top-Job ist eröffnet...

... so wird heute in der Presse die Kür der vier Spitzenkräfte, denen neue, erweiterte Aufgaben zugewiesen wurden, kommentiert. "Ein baldiger Wechsel an der Spitze wird indes nicht erwartet", meint die FAZ. Das Wall Street Journal sieht vor allem Michael E. Daniels, 56 Jahre alt, als möglichen Nachfolger von Sam Palmisano, dem 59jährigen CEO von IBM. Daniels kommt aus dem Vertrieb und wurde jetzt Chef der Global Services Group, die in den letzten Quartalen Ermüdungserscheinungen auswies. Mit im Rennen ist erstmals eine Frau: Virginia M. Rometty, 52, die - nach Meinung des Blattes - es erfolgreich verstand, die noch 2002 unter Palmisano-Vorgänger erworbene IT-Beratung PricewaterhouseCoopers zu integrieren. Dritter im Wettstreit um den Topjob ist Mark Loughridge, 56, der als Finanzchef nun auch noch die interne IT aufs Auge gedrückt bekam. Die Nummer 4, die ebenfalls alle Chancen hat, die Nummer 1 zu werden, ist der Software-Chef Steven A. Mills, dem nun auch das Hardware-Geschäft überantwortet wurde. Allerdings scheint er mit seinen 59 Jahren zu alt zu sein für die Spitzenaufgabe.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 21.7.2010: Sizing Up IBM Race,
FAZ, 21.7.2010: IBM muss einen Dämpfer hinnehmen

Dienstag, 20. Juli 2010

IT-Budgets: Betriebskosten sollen von 70 auf 50 Prozent fallen...

... heißt es nach einer Analyse von Forrestor Research, die 2600 Unternehmen der unterschiedlichsten Größenordnung befragte. Der Anteil, der für Innovationen aufgebracht wird, soll bei 30 Prozent bleiben. Das freiwerdende Budget soll für Erweiterungen ausgegeben werden.
Um diese Ziele zu erreichen, werde Cloud Computing immer wichtiger.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 20.7,2010: IT budgets pointing to the cloud, expansion

Montag, 19. Juli 2010

Facebook: Diese Woche werden's 500 Millionen User...

... vermutet die Washington Post. Sie nimmt dies als Anlass für ein Kurzporträt des nicht ganz unumstrittenen Social Networks.
Journalyse-Quelle: Washington Post, 19.7.2010: Facebook to hit 500 million users, but meteoric rise has come with growing pains

Colorado: 800.000 Unternehmens-Identitäten geklaut...

... und in 35 Fällen wurden bereits damit falsche Kreditlinien bei Home Depot, Apple, Dell und anderen eingerichtet. Schaden bislang: 750.000 Dollar. Inzwischen wurden fünf Personen im Zusammenhang mit diesen Delikten in Kalifornien verhaftet. Möglich wurden diese Betrügereien, weil die Daten der staatlich registrierten Firmen sehr leicht zugänglich sind.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 16.7.2010: Colorado warns of major corporate ID theft scam

Apple: Jobs Entschuldigung für Antennagate...

... stellt die treuen iPhone-Kunden nicht zufrieden. Zu arrogant war offensichtlich das Verhalten der wertvollsten Hightech-Firma der Welt, die nur stückweise mit der Wahrheit über die Sende- und Empfangsprobleme der Antenne herauskam, unter denen das iPhone 4 herauskam. Nun will Apple allen Kunden dieses inzwischen drei Millionen Mal verkauften "best product" (Werbeaussag) eine Hülle schenken - und denen, die bereits solch ein Schutzgummi gekauft haben, das Geld zurück erstatten. Trotz allem: In den mehr als 600 Kommentaren, die allein die Leser des Wall Street Journals abgaben, kam Apple alles andere als gut weg. Dem Unternehmen wird vor allem übelgenommen, dass es bereits vor der Premiere des Geräts am 24. Juni 2010 von den Problemen wusste, aber nichts mitteilte.
Die Geschichte kam ins Rollen, nachdem die Publikation "ConsumerReports" am 12. Juli 2010 verkündet hatte, dass sie das iPhone wegen seiner Empfangsprobleme in sendeschwachen Gebieten nicht empfehlen würde.
Journalyse-Quelle: WSJ, 16.7.2010: Apple Knew of iPhone Issue /WSJ, 18.7.2010: A Defiant Steve Jobs Confronts 'Antennagate'