Freitag, 24. Mai 2024

Zum Tage

 Der Augenblick ist die Wiege der Zukunft.

Franz Grillparzer (1791-1872). Ösetrreichischer Schriftsteller

 

9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Faust:
Werd' ich beruhigt je mich auf ein Faulbett legen,
So sei es gleich um mich getan!
Kannst du mich schmeichelnd je belügen,
Daß ich mir selbst gefallen mag,
Kannst du mich mit Genuß betrügen,
Das sei für mich der letzte Tag!
Die Wette biet' ich!

Mephisto:
Topp!

Faust:
Und Schlag auf Schlag!
Werd' ich zum Augenblicke sagen:
Verweile doch! du bist so schön!
Dann magst du mich in Fesseln schlagen,
Dann will ich gern zugrunde gehn!
Johann Wolfgang von Goethe

Raimund Vollmer hat gesagt…

Ach, du lieber Goethe. Das passt wie die Faust aufs Auge...

Anonym hat gesagt…

Der Augenblick ist die Wiege der Zukunft.:
....das meinten viele bei der ballorientierten Raumdeckung auch mal.

Anonym hat gesagt…

...und bei der ungewollten Schwangerschaft war das mit der Wiege natürlich nicht vorgesehen.

Anonym hat gesagt…

"....und sie sagte: "Wir bleiben zusammen! " Firmian stammelte: "O Gott! o du Engel - im Leben und Tode bleibst du bei mir. "
"Ewig, Firmian!" sagte leise Natalie und die Leiden unseres Freundes waren vorüber.
Jean Paul. Ehestand, Tod und Hochzeit des Armenadvokaten F. St. Siebenkäs im Reichsmarktflecken Kuhschnappel

Anonym hat gesagt…

Ich sehe jeden Tag mehr, saß ich und die übrigen 1000000099 Menschen nichts sind als Gefüllsel von Widersprüchen, von unheilbaren Nullitäten und von Vorsätzen, deren jeder seinen Gegenmuskel (musc. antagonista) hat - anderen Leuten widersprechen wir nicht halb so oft als uns selber.
Jean Paul. I Bändgen 6, 524 f.

Anonym hat gesagt…

The proper study of mankind is man
Alexander Pope

Anonym hat gesagt…

"Wissenschaftliche Wahrheit ist immer paradox vom Standpunkt der alltäglichen Erfahrung, die nur den täuschenden Schein der Dinge wahrnimmt. "
Karl Marx
Karl Marx und Friedrich Engels; Werke Bd. 16, Berlin 1962 S. 129

Analüst hat gesagt…

Auf der Galerie von Franz Kafka
Wenn irgendeine hinfällige, lungensüchtige Kunstreiterin in der Manege auf schwankendem Pferd vor einem unermüdlichen Publikum vom peitschenschwingenden erbarmungslosen Chef monatelang ohne Unterbrechung im Kreise rundum getrieben würde, auf dem Pferde schwirrend, Küsse werfend, in der Taille sich wiegend, und wenn dieses Spiel unter dem nichtaussetzenden Brausen des Orchesters und der Ventilatoren in die immerfort weiter sich öffnende graue Zukunft sich fortsetzte, begleitet vom vergehenden und neu anschwellenden Beifallsklatschen der Hände, die eigentlich Dampfhämmer sind — vielleicht eilte dann ein junger Galeriebesucher die lange Treppe durch alle Ränge hinab, stürzte in die Manege, rief das: Halt! durch die Fanfaren des immer sich anpassenden Orchesters.
Da es aber nicht so ist; eine schöne Dame, weiß und rot, hereinfliegt, zwischen den Vorhängen, welche die stolzen Livrierten vor ihr öffnen; der Direktor, hingebungsvoll ihre Augen suchend, in Tierhaltung ihr entgegenatmet; vorsorglich sie auf den Apfelschimmel hebt, als wäre sie seine über alles geliebte Enkelin, die sich auf gefährliche Fahrt begibt; sich nicht entschließen kann, das Peitschenzeichen zu geben; schließlich in Selbstüberwindung es knallend gibt; neben dem Pferde mit offenem Munde einherläuft; die Sprünge der Reiterin scharfen Blickes verfolgt; ihre Kunstfertigkeit kaum begreifen kann; mit englischen Ausrufen zu warnen versucht; die reifenhaltenden Reitknechte wütend zu peinlichster Achtsamkeit ermahnt; vor dem großen Salto mortale das Orchester mit aufgehobenen Händen beschwört, es möge schweigen; schließlich die Kleine vom zitternden Pferde hebt, auf beide Backen küßt und keine Huldigung des Publikums für genügend erachtet; während sie selbst, von ihm gestützt, hoch auf den Fußspitzen, vom Staub umweht, mit ausgebreiteten Armen, zurückgelehntem Köpfchen ihr Glück mit dem ganzen Zirkus teilen will — da dies so ist, legt der Galeriebesucher das Gesicht auf die Brüstung und, im Schlußmarsch wie in einem schweren Traum versinkend, weint er, ohne es zu wissen.