Freude soll nimmer schweigen. Freude soll offen sich zeigen. Freude soll lachen, glänzen und singen. Freude soll danken ein Leben lang. Freude soll dir die Seele durchschauern. Freude soll weiterschwingen. Freude soll dauern Ein Leben lang. Joachim Ringelnatz
Wie im JAZZ ist Bagosophie eine Anhäufung von freien Improvisationen über das drängende Bedürfnis, sich beispielsweise darüber auseinanderzusetzen, woran Werte kränkeln. Ich wage die Behauptung: Bagosophie ist JAZZ, allerdings mit einer anderen Beschaffenheit! Es ist ein andersartiges Spielen auf dem gleichen Spielplatz – dieser Welt! Nicolai Sarafov, Vordenker der Bagosophie
Gar Manche, die beständig sannen, Wie sie das Glück wohl könnten bannen, Fiel' es herab auf sie im Regen, Sie hielten ihm den Schirm entgegen. Unbekannt Quelle: Fliegende Blätter, humoristische deutsche Wochenschrift, 1845-1944
Wie wohl ist dem, der dann und wann Sich etwas Schönes dichten kann.
Der Mensch, durchtrieben und gescheit, Bemerkte schon zu alter Zeit, Daß ihm hienieden allerlei Verdrießlich und zuwider sei. Die Freude flieht auf allen Wegen; Der Ärger kommt uns gern entgegen. Gar mancher schleicht betrübt umher; Sein Knopfloch ist so öd und leer. Für manchen hat ein Mädchen Reiz, Nur bleibt die Liebe seinerseits. Doch gibt’s noch mehr Verdrießlichkeiten. Zum Beispiel läßt sich nicht bestreiten: Die Sorge, wie man Nahrung findet, Ist häufig nicht so unbegründet. Kommt einer dann und fragt: „Wie geht’s?“ Steht man gewöhnlich oder stets Gewissermaßen peinlich da, Indem man spricht: „Nun, so lala!“ Und nur der Heuchler lacht vergnüglich Und gibt zur Antwort: „Ei, vorzüglich!“ Im Durchschnitt ist man kummervoll Und weiß nicht, was man machen soll. -
Nicht so der Dichter. Kaum mißfällt Ihm diese altgebackne Welt, So knetet er aus weicher Kleie Für sich privatim eine neue Und zieht als freier Musensohn In die Poetendimension. […] Doch guter Menschen Hauptbestreben Ist, andern auch was abzugeben. Dem Dichter, dem sein Fabrikat Soviel Genuß bereitet hat, Er sehnt sich sehr, er kann nicht ruhn, Auch andern damit wohlzutun; Und muß er sich auch recht bemühn, Er sucht sich wen und findet ihn; Und sträubt sich der vor solchen Freuden, Er kann sein Glück mal nicht vermeiden. Am Mittelknopfe seiner Weste Hält ihn der Dichter dringen feste, Führt ihn beiseit zum guten Zwecke In eine lauschig stille Ecke, Und schon erfolgt der Griff, der rasche, Links in die warme Busentasche, Und rauschend öffnen sich die Spalten Des Manuskripts, die viel enthalten. Die Lippe sprüht, das Auge leuchtet, Des Lauschers Bart wird angefeuchtet, Denn nah und warm, wie sanftes Flöten, Ertönt die Stimme des Poeten. - „Vortrefflich!“ ruft des Dichters Freund, Dasselbe, was der Dichter meint; Und, was er sicher weiß zu glauben, Darf sich doch jeder wohl erlauben. Wie schön, wenn dann, was er erdacht, Empfunden und zurecht gemacht, Wenn seines Geistes Kunstprodukt, im Morgenblättchen abgedruckt, Vom treuen Kolporteur geleitet, Sich durch die ganze Stadt verbreitet: Das Wasser kocht. - In jedem Hause, Hervor aus stiller Schlummerklause, Eilt neu gestärkt und neu gereinigt, Froh grüßend, weil aufs neu geeinigt, Hausvater, Mutter, Jüngling, Mädchen Zum Frühkaffee mit frischen Brötchen. Sie alle bitten nach der Reihe Das Morgenblatt sich aus das neue, und jeder stutzt und jeder spricht: „Was für ein reizendes Gedicht!“ Durch die Lorgnetten, durch die Brillen, Durch weit geöffnete Pupillen, erst in den Kopf, dann in das Herz, Dann kreuz und quer und niederwärts Fließt’s und durchweicht das ganze Wesen Von denen allen, die es lesen. Nun lebt in Leib und Seel der Leute, […]
Ein schönes Los! Indessen doch Das allerschönste blüht ihm noch. Denn Laura, seine süße Qual, Sein Himmelstraum, sein Ideal, Die glühend ihm entgegenfliegt, Besiegt in seinen Armen liegt, Sie flüstert schmachtend inniglich: „Göttlicher Mensch, ich schätze dich! Und daß du so mein Herz gewannst, Macht bloß, weil du so dichten kannst!“
Oh, wie beglückt ist doch ein Mann, Wenn er Gedichte machen kann!
Er sprach ganz unverholen von einer Unschuld - die er gestohlen. Die Unschuld ziemlich flüchtig war. Die Dame hielt er übers Jahr. Als sie wollte Kränze winden, war er schnell mal am Verschwinden.
Oft treibt das Schicksal Pirouetten und ist wie hier nur kurz an Ketten. Und wenn es wirkt mal längerfristig, ist unsere Lust schon weg und flüchtig.
........... Die Sterne standen nicht für ihn. Sein Schicksal sah 'nen Sinn darin, ihn einfach zu vergessen, während allerorts und unterdessen das Glück warf sich an jede Brust. Das war dem Menschlein sehr bewußt. ...........
Stimmt nicht - auch Tote ändern sich noch: Sie vermodern zum Beispiel. Falls sie sich das ersparen wollen, lassen sich die Toten verbrennen. Der schöne Körper wird zur grauen Asche. 😢
Ehe Männer haben das Problem, dass ihre Frau nicht mehr ist, wie sie mal war, Frauen dagegen, dass ihr Mann immer noch so ist. Arnold Retzer, Psychologe.
"Selbst das Unangenehme und Beschwerliche des häuslichen Standes hat, wenn wir zu gewissen Jahren gelangen, weniger Fürchterliches für uns als das Vakuum eines ehelosen Alters. Hiervon hat der junge, lebhafte, jovialische Mensch keinen Begriff." Moses Mendelssohn (1729 - 1786), deutsch/jüdischer Philosoph der Aufklärung, dem Lessing in "Nathan der Weise" ein Denkmal setzte
28 Kommentare:
400-mal lachen Kinder am Tag, Erwachsene im Durchschnitt nur etwa 15-mal.
Wissenschaft
Dabei ist Lachen die beste Medizin.
Volksmund
Freude
Freude soll nimmer schweigen.
Freude soll offen sich zeigen.
Freude soll lachen, glänzen und singen.
Freude soll danken ein Leben lang.
Freude soll dir die Seele durchschauern.
Freude soll weiterschwingen.
Freude soll dauern
Ein Leben lang.
Joachim Ringelnatz
Das Leben lehrt, das Lachen korrigiert.
Aus "Endspurt der Schnecken" des litauischen Dichters Vytautas Karalius (1931 - 2019)
Deshalb haben wir den Bagonalismus, der uns hilft, heiter zu bleiben.
Wie im JAZZ ist Bagosophie eine Anhäufung von freien Improvisationen über das drängende Bedürfnis, sich beispielsweise darüber auseinanderzusetzen, woran Werte kränkeln. Ich wage die Behauptung: Bagosophie ist JAZZ, allerdings mit einer anderen Beschaffenheit! Es ist ein andersartiges Spielen auf dem gleichen Spielplatz – dieser Welt!
Nicolai Sarafov, Vordenker der Bagosophie
Die kränkelnden Werte höre ich immer beim Jazz, insbesondere bei deren Anhäufung.
Ich dachte, heute gehts um beständiges Glück.
Gar Manche, die beständig sannen,
Wie sie das Glück wohl könnten bannen,
Fiel' es herab auf sie im Regen,
Sie hielten ihm den Schirm entgegen.
Unbekannt
Quelle: Fliegende Blätter, humoristische deutsche Wochenschrift, 1845-1944
Lang, aber oho von Wilhelm Busch:
Wie wohl ist dem, der dann und wann
Sich etwas Schönes dichten kann.
Der Mensch, durchtrieben und gescheit,
Bemerkte schon zu alter Zeit,
Daß ihm hienieden allerlei
Verdrießlich und zuwider sei.
Die Freude flieht auf allen Wegen;
Der Ärger kommt uns gern entgegen.
Gar mancher schleicht betrübt umher;
Sein Knopfloch ist so öd und leer.
Für manchen hat ein Mädchen Reiz,
Nur bleibt die Liebe seinerseits.
Doch gibt’s noch mehr Verdrießlichkeiten.
Zum Beispiel läßt sich nicht bestreiten:
Die Sorge, wie man Nahrung findet,
Ist häufig nicht so unbegründet.
Kommt einer dann und fragt: „Wie geht’s?“
Steht man gewöhnlich oder stets
Gewissermaßen peinlich da,
Indem man spricht: „Nun, so lala!“
Und nur der Heuchler lacht vergnüglich
Und gibt zur Antwort: „Ei, vorzüglich!“
Im Durchschnitt ist man kummervoll
Und weiß nicht, was man machen soll. -
Nicht so der Dichter. Kaum mißfällt
Ihm diese altgebackne Welt,
So knetet er aus weicher Kleie
Für sich privatim eine neue
Und zieht als freier Musensohn
In die Poetendimension.
[…]
Doch guter Menschen Hauptbestreben
Ist, andern auch was abzugeben.
Dem Dichter, dem sein Fabrikat
Soviel Genuß bereitet hat,
Er sehnt sich sehr, er kann nicht ruhn,
Auch andern damit wohlzutun;
Und muß er sich auch recht bemühn,
Er sucht sich wen und findet ihn;
Und sträubt sich der vor solchen Freuden,
Er kann sein Glück mal nicht vermeiden.
Am Mittelknopfe seiner Weste
Hält ihn der Dichter dringen feste,
Führt ihn beiseit zum guten Zwecke
In eine lauschig stille Ecke,
Und schon erfolgt der Griff, der rasche,
Links in die warme Busentasche,
Und rauschend öffnen sich die Spalten
Des Manuskripts, die viel enthalten.
Die Lippe sprüht, das Auge leuchtet,
Des Lauschers Bart wird angefeuchtet,
Denn nah und warm, wie sanftes Flöten,
Ertönt die Stimme des Poeten. -
„Vortrefflich!“ ruft des Dichters Freund,
Dasselbe, was der Dichter meint;
Und, was er sicher weiß zu glauben,
Darf sich doch jeder wohl erlauben.
Wie schön, wenn dann, was er erdacht,
Empfunden und zurecht gemacht,
Wenn seines Geistes Kunstprodukt,
im Morgenblättchen abgedruckt,
Vom treuen Kolporteur geleitet,
Sich durch die ganze Stadt verbreitet:
Das Wasser kocht. - In jedem Hause,
Hervor aus stiller Schlummerklause,
Eilt neu gestärkt und neu gereinigt,
Froh grüßend, weil aufs neu geeinigt,
Hausvater, Mutter, Jüngling, Mädchen
Zum Frühkaffee mit frischen Brötchen.
Sie alle bitten nach der Reihe
Das Morgenblatt sich aus das neue,
und jeder stutzt und jeder spricht:
„Was für ein reizendes Gedicht!“
Durch die Lorgnetten, durch die Brillen,
Durch weit geöffnete Pupillen,
erst in den Kopf, dann in das Herz,
Dann kreuz und quer und niederwärts
Fließt’s und durchweicht das ganze Wesen
Von denen allen, die es lesen.
Nun lebt in Leib und Seel der Leute,
[…]
Ein schönes Los! Indessen doch
Das allerschönste blüht ihm noch.
Denn Laura, seine süße Qual,
Sein Himmelstraum, sein Ideal,
Die glühend ihm entgegenfliegt,
Besiegt in seinen Armen liegt,
Sie flüstert schmachtend inniglich:
„Göttlicher Mensch, ich schätze dich!
Und daß du so mein Herz gewannst,
Macht bloß, weil du so dichten kannst!“
Oh, wie beglückt ist doch ein Mann,
Wenn er Gedichte machen kann!
Er sprach ganz unverholen
von einer Unschuld - die er gestohlen.
Die Unschuld ziemlich flüchtig war.
Die Dame hielt er übers Jahr.
Als sie wollte Kränze winden,
war er schnell mal am Verschwinden.
Oft treibt das Schicksal Pirouetten
und ist wie hier nur kurz an Ketten.
Und wenn es wirkt mal längerfristig,
ist unsere Lust schon weg und flüchtig.
........... Die Sterne standen nicht für ihn.
Sein Schicksal sah 'nen Sinn darin,
ihn einfach zu vergessen,
während allerorts und unterdessen
das Glück warf sich an jede Brust.
Das war dem Menschlein sehr bewußt. ...........
Die Anerkennung der Umwelt muß von selbst kommen.
Uns ziemt es, nur an unsere eigene Heilung zu denken.
Epikur 341 - 306 v.Chr.
Philosophie der Freude
Konfuzius kann mich mal
Ich will bleiben wie ich bin😇
Bleib bitte so wie du nicht bist,
sei bitte so wie immer.
Denn wärst du wie du wirklich bist,
dann wärst du noch viel schlimmer.
Wie du warst! Wie du bist! Das weiß niemand, das ahnt keiner. Oktavian im Rosenkavalier
Ich will nicht so bleiben wie ich bin, denn ich will noch sehr alt werden 😉
Wer so bleibt wie er ist, der ist doch schon tot!
Stimmt nicht - auch Tote ändern sich noch: Sie vermodern zum Beispiel. Falls sie sich das ersparen wollen, lassen sich die Toten verbrennen. Der schöne Körper wird zur grauen Asche. 😢
Die Asche bleibt auch nicht so, wenn die Leute meinen, dass man den ehemaligen Eigentümer in der Pfeife rauchen kann.
Ehe
Männer haben das Problem, dass ihre Frau nicht mehr ist, wie sie mal war,
Frauen dagegen, dass ihr Mann immer noch so ist.
Arnold Retzer, Psychologe.
Die Ehe vernichtet die Gelehrsamkeit, und der Vollzug der Ehe vernichtet alles.
Aus dem Sanskrit
"Selbst das Unangenehme und Beschwerliche des häuslichen Standes hat, wenn wir zu gewissen Jahren gelangen, weniger Fürchterliches für uns als das Vakuum eines ehelosen Alters. Hiervon hat der junge, lebhafte, jovialische Mensch keinen Begriff."
Moses Mendelssohn (1729 - 1786), deutsch/jüdischer Philosoph der Aufklärung, dem Lessing in "Nathan der Weise" ein Denkmal setzte
Mit ständigen Veränderungen hat es ja auch der Hans ins Glück geschafft 😉
Aber nicht zur Ehe
Wer weiß das schon. Aber auf jeden Fall zurück zu Mutti
Das Glück des verheirateten Mannes besteht in den vielen Frauen, die er nicht geheiratet hat.
Oscar Wilde (1854 - 1900)
Die Freude ist überall. Es gilt nur, sie zu entdecken.
Konfuzius
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