Mittwoch, 10. Juli 2024

Gedankenexperimente aus tausend und einer Seite (Teil 59) - (Der Staat sind wir)

Künstler Klaus Staeck
1859: »Wenn die ganze Menschheit eine übereinstimmende Meinung verträte und nur eine Person wäre vom Gegenteil überzeugt, so hätte die Menschheit nicht das Recht, den einen zum Schweigen zu bringen.«

John Stuart Mill (1806–1873), britischer Philosoph in seinem Essay ‚On Liberty'

 

Schund und Schwund

Von Raimund Vollmer

 

Der deutsche Künstler Jochen Gerz (*1940) schien diese Tendenz zu mehr Schein als Sein schon lange zu erahnen, als er 1996 meinte, dass wir „seit ein paar Jahren der Professionalisierung von Ratlosigkeit“ ausgesetzt seien. „Wenn wir fortfahren, dem Charme der eigenen Ratlosigkeit zu erliegen, wird uns die Gesellschaft, die Industrie, die Politik, Herr Kohl, langsam Stück für Stück den Teppich der eigenen Zuständigkeit unter den Füßen wegziehen“.[1] Wir machen uns selbst bedeutungslos. Wir verschwinden in eine von uns selbst geschaffene Umgebung. Wir werden Teil jener Objekte, die uns umlagern und deren Zahl sich, „parallel zur Entwicklung der industriellen und technischen Zivilisation, ständig vergrößert. Wir sind von Myriaden verschiedenster erfundener Objekte umgeben, von denen wir selbst nicht viel wissen. Sie sind uns präsent wie eine Milchstraße“, schreibt Gerz. „Ich habe das Gefühl, als würden die Objekte, die so zahlreich geworden sind, tendenziell anfangen wieder zu verschwinden.“ Die Objekte seien weder sicht- noch spürbar, aber das würde nicht bedeuten, „dass sie aufhören zu funktionieren.“ Amazon beweist es uns tagtäglich. Die Objekte sind wie das Corona-Virus. Wir sahen es nicht. Wir spürten es nicht. Aber es funktionierte. Das einzige, was wir täglich sahen, war die Zahl der Inzidenzfälle, bi wir auch diese nicht mehr wahrnahmen. Sie verschwinden in ihrereigenen Zahl.

Und so experimentierte der Autor dieser Zeilen im Januar 2021 mit folgender Frage: Laufen wir nicht genau auf eine Wirtschaft zu, die ebenso unsichtbar ist wie eine Gesellschaft, deren physische Existenz wir nur noch spüren, wenn es an unserer Haustür klingelt – und dann ist es nur der Paketdienst.

Wir führten ein untotes Leben. Die Techniken der Telekommunikation verschafften uns eine mediale Nähe ohne physische Nähe. Das Virus verdonnerte uns dazu, uns in uns selbst zu verkriechen. Um uns herum gab es so gut wie niemanden mehr. Wir lebten allein auf der Milchstraße, der Isolierstation im Weltall. Da war nichts mehr in unserer Nähe, das ein „personales Bewusstsein“ (Emrich) besaß. Nur noch die Kälte des Geldraums. Natürlich weckte dies den Wunsch nach Rebellion. Nach Gegenwehr. Wir wollten unsere Ohnmacht besiegen. Alles wirkte dumpf und sinnlos. In einem unbewussten Reflex bäumten wir uns auf – oder resignierten auf voller Breite. „Ich schirme mich von so viel wie möglich ab, auch von dieser Flut von Emails und dem Informationsmüll im Internet“, meinte 2003 der berühmte polnische Sciencefiction–Autor Stanislaw Lem (1921–2006). Das war lange Zeit vor Corona. Lem isolierte sich vollkommen: „Ich brauche meine Ruhe, warum soll ich mich diesem Wahnsinn aussetzen?“[1]

Und diesem Wahnsinn entkamen wir nur durch Wahnsinn.

Im Spätherbst 2020 wurde deutlich, dass der Aufwand, um zum einen die Ausbreitung des Virus einzudämmen und zum anderen eine Rebellion der Menschen zu verhindern, von Tag zu Tag stieg. Beide bedingten sich. Immer mehr Verordnungen, immer mehr Verwirrung, immer mehr Wahnsinn. Prompt steigerte sich die Politik in die Sphäre der Großinszenierung, in ein unkontrollierbares Wettrüsten, in einen ebenso mörderischen wie krankhaften und kollektiven Wettkampf um den Impfstoff.

Was gefordert war, war eigentlich das, was der Literaturkritiker Emrich eben dieses „personale Bewusstsein“ genannt hatte. Aber es gab nur ein ziemlich schales, professionelles Bewusstsein. Und das war das der  Ratlosigkeit. Ein Gegengewicht hätte von den Künsten kommen können, die uns einen Spiegel vorsetzten, „in dem die Menschheit ihren Abstand von der Freiheit zu erkennen vermag, ihrer eigenen Entmenschung bewusst wird“, meinte Emrich lange vor der Pandemie. Doch der Blick in den Spiegel zeigt uns in völliger Unfreiheit: mit Maske, Mundschutzmaske, Bildschirmmaske. Wir waren nur noch virtuell reell. Verlorene Kinder der Milchstraße, umgeben vom Nichts. Mit Freiheit hatte das nichts zu tun. Mit den Künsten erst recht nichts. Die waren versorgt. Mehr schlecht als recht. In einem ebenso arroganten wie zynischen Gestus. Die Künste verdursteten in medial zelebrierter Mildtätigkeit. Almosen auf Berechtigungsschein, der von sturen Betriebswirten ausgestellt wurde.

Während die Politik der Pandemie davon sprach, wie sie den Kulturschaffenden, denen jegliche Erwerbschance genommen worden war, helfen konnte, verdrängte sie vollends die Erkenntnis in den Hintergrund, dass nicht die Kunst die Hilfe benötigt, sondern wir die Hilfe der Kunst. „Auf 28 Milliarden Euro bezifferte die Bundesregierung den zu erwartenden Verlust in der Kulturbranche in Deutschland – Ende März 2020“, erinnerten ein knappes Jahr und zwei Lockdowns später, Ende Januar 2021, der Filmkomponist Matthias Hornschuh (*1968) und die Schriftstellerin Nina George (*1973) in der ‚FAZ‘ an die erwarteten wirtschaftlichen Verluste. Die beiden Autoren sind institutionell eingebunden, der eine sprach als Aufsichtsrat beim Musikverwerter GEMA, die andere als Präsidentin des European Writers‘ Council.[2] Wie hoch tatsächlich die Ausfälle wurden, ist offensichtlich nicht genau zu beziffern. Die Rechenknechte hatten wohl noch nicht einmal mehr Lust,  wenigstens eine Schätzung abzugeben – und da Softwareentwicklung da miteinegerchnet worden war, sind die Zahlen ohnenhin nicht aussagefähig. (Wenn es sie gibt, bitte melden)

Immerhin sind in Deutschland 1,8 Millionen Menschen in der sogenannten „Kultur- und Kreativwirtschaft“ (was für ein Wort!!!) beschäftigt – doppelt so viel wie in der Autiomobilindustrie. Diese erwirtschaftete zuletzt mehr als 560  Milliarden Euro Umsatz, die Kreativen und Kulturschaffenden müssen sich mit 175 Milliarden begnügen. Wobei die Zukunft trotz überstandener Pandemie ungewisser denn je ist. Dabei werden hier die Jobs geschaffen, die sich die Automobilindustrie „outsourcen“ lässt.

Hornschuh und George rechneten 2021 dem Staat all die rechtlichen Versäumnisse vor, die er begangen hatte, um die Ansprüche von Künstlern durchsetzbar zu machen. Auch wenn sich der Begriff nicht mehr im Internet recherchieren lässt, so verwundert es einen dennoch nicht, wenn die Autoren das Bundeswirtschaftsministerium zitieren, dass die Kulturschaffenden als „Lebenskünstler“ bezeichnete, ja belächelt hat. Eine echte Herabsetzung von Menschen, die das Kostbarste geben, was wir haben: ihre Kreativität und Persönlichkeit.

Schon die Charakterisierung „Soloselbständige“, den das Ministerium im Rahmen seiner coronalen Hilfsmaßnahmen auf seiner Website anführte, hat etwas Despektierliches, Herabsetzendes, weiter das Individuum Zersetzendes an sich. Entweder man ist selbstständig oder nichtselbständig – wie die Angestellten und Beamten. Das sind die Kategorien. Oder gibt es den Solonichtselbständigen?

Nein, die Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes, seien es nun Angestellte oder Beamte, sind bestens organisiert und wissen ihre Ansprüche sehr wohl durchzusetzen – im Unterschied zu den Kulturschaffenden, den „Soloselbständigen“, die einem Prozess der „Selbstaushungerung“ ausgesetzt sind, um einen Begriff des österreichischen Dramaturgen Hermann Beil (*1941) zu verwenden. Er schrieb zu Beginn des Jahrtausends: „Max Frisch stellte einmal die spielerische Frage, welche Folgen es wohl habe, wenn plötzlich, nach den Theaterferien, das Stadttheater nicht mehr aufmachen würde, sondern geschlossen und nur noch von Tauben umflattertes totes Haus bliebe?“[3] Eine absurde Vorstellung damals, ist heute Realität, auch wenn es nur für kurze Zeit sein wird. Die Kultur befindet sich auf dem Punkt der Grundversorgung. Und auch nach der Aufhebung des Lockdowns wird man feststellen, dass die Kultur keine wirkliche Lobby hat – schon gar nicht dann, wenn sie etwas wirklich Neues schafft und nicht nur widergibt.

Im Kampf um die Gelder wird sie immer das Nachsehen haben. Das Geld wird allenfalls in Renommierbauten investiert. „Jeder Punkt hinter dem Komma, den die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes in den laufenden Tarifverhandlungen für sich herausschlagen, entfernt die Subventionsabhängigen weiter von jeder Hoffnung auf Rettung“, schrieb im Jahr 2000 der Journalist Bertold Seewald (*1957) in der ‚Welt‘. [4]

Die ganze Erbärmlichkeit, mit der jenseits der medialen Prominenz diejenigen behandelt werden, deren Produkte nicht dem Handel und der im Wettbewerb entstehenden Preisfindung ausgesetzt sind, wird wohl nur wohl dann sichtbar, wenn die Wenigen, die unter Aufbringung größter Opfer doch noch den Durschbruch schaffen und deren bestandenes Elend dann medial ausgeschlachtet wird. Die Systeme kommerzialisieren noch die Not derer, die dieser oft nur durch Anpassung entrinnen können. Wir nehmen derweil unsere eigene geistige Verwahrlosung gar nicht mehr wahr. Das ist nicht erst seit Corona so. Kunst, die ihren Preis dadurch steigert, dass sie preistreibend weitergereicht wird, verändert mit jeder Veräußerung ihren Charakter. Sie ist nur noch Ware. Kunst ist nicht mehr Kunst.

Die großen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts hatten in ihren Figuren nicht den „Zerfall der Person“ beschrieben, schrieb einmal der Literaturkritiker und Kafka-Kenner Wilhelm Emrich (1909-1998), sondern den der „allgemeinen, kollektiven Phänomene“. Nichts wäre gerade jetzt wichtiger, als genau dies in künstlerischer Verarbeitung zu sehen. Stattdessen stehen die sogenannten „Querdenker“ auf der Straße, ihrer Bühne, und präsentieren uns ihren Protest aus  „einerseits wahnhafte(m), andererseits infantile(m) Gebaren“, wie es die Sozialphilosophin Rahel Jaeggi im Januar 2021 in der Sonntagsausgabe der ‚FAZ‘ formulierte.[5] Die Querdenker sind keine Querdenker. Sie sind falsche Querdenker.

Die eigentliche Kunst hat nichts mehr zu melden. Abgeschafft! Keine Theater, keine Darbietungen, wenn überhaupt nur als elektronisches Rinnsal. Kunst aber ist „ein Wunder oder, um es prosaischer zu sagen, ein wunderbarer Ausnahmefall“, hat einmal der Düsseldorfer Kunsthistoriker Werner Schmalenbach (1920–2010) gesagt.[6] Und dieses Wunder fehlt. Ohne Ausnahme. Alles ist seicht, angepasst,  bloße Mache, bloße Masse, reine Masche. Alles ist Mainstream. Und dieser Mainstream existiert vor allem für sich selbst. Er ist die Milchstraße, an der wir hausen und verkümmern. In Schund und Masse. Aber wir merken es in dieser intellektuellen Gleichförmigkeit noch nicht einmal mehr.

Gleichzeitig  sieht sich der Mensch isoliert. Was entsteht ist „die Fragmentierung der Gesellschaft“, meint Rahel Jaeggi. „Die Fragmentierung ist eine Ursache von Entsolidarisierung. Und die Ursachen dafür gehen natürlich weit hinter die Pandemie zurück“. Aber nicht nur die Gesellschaft wird fragmentiert, sondern auch der Mensch selbst. Sein Zuhause ist immer weniger sein Zuhause, je mehr er zuhause ist. Sein Zuhause ist sein Luftschutzkeller, sein Bunker, sein Kerker. Er verkümmert. Damit fällt etwas ganz Entscheidendes weg. Emrich: „Personales Bewusstsein heißt nichts anderes, als dass der Mensch angstlos souverän den Mächten begegnet, die in ihm und außerhalb von ihm die menschliche Wirklichkeit bestimmen."[7] Es herrscht Angst. Vor allem. Meint der Psychologe Kühnen: „Wird unser Weltbild infrage gestellt, reagieren die gleichen Hirnareale wie bei einer massiven physischen Bedrohung.“ Wir wollen fliehen, aber es gibt außerhalb von uns nichts mehr, in was wir fliehen können. So ziehen wir uns in uns selbst zurück. Im Grunde genommen erlebten wir in dieser Pandemie gerade beides: eine physische und eine psychische Bedrohung. Und diese Bedrohung präsentierte sich auch noch in einem weltweiten Maßstab.

Es gab keine Möglichkeit der Flucht.

Kein Wunder, dass dann Verschwörungstheorien entstehen – aus dem Verdacht einer überwältigenden Komplexität und Fremdbestimmung heraus. Es sind irrationale Vorstellungen, die sich in nichts spiegeln oder messen lassen, die ungeklärt in uns toben und sich verselbständigen. „Personales Bewusstsein ist eine äußerste Leistung des Menschen“, sagt Emrich. Und dann zitiert er den Schriftsteller Franz Kafka (1883–1924), der mit seinen Werken ganz besonders für dieses „personale Bewusstsein“ stand: „Jeder Mensch ist das unzerstörbare Gesetz, und gleichzeitig ist es allen gemeinsam, daher die beispiellos untrennbare Verbindung aller Menschen.“ Auf die kommt es an. Auf uns. Nicht auf Bestimmungen.

Die große Journalistin Gräfin Dönhoff hat Recht mit ihrer lapidaren Aussage. „Entscheidend ist das Verhalten jedes einzelnen.“[8] In der Gemeinschaft, in der „Verbindung aller Menschen“, die gerade durch die Kultur auf mannigfaltige, überwältigende Weise hergestellt wird. Diese Verbindung wurde nicht erst durch Corona durchbrochen, sie wurde allerdings durch diese Trennung endgültig spürbar. Und es ist die große Frage, ob wir daraus irgendeine Konsequenz ziehen werden. Vielleicht ist es noch zu früh für eine Antwort.

Wir sind uns nicht mehr gemeinsames Gesetz. Die Konkordanz zwischen Politik und Bevölkerung, für kurze Zeit so eng wie schon lange nicht mehr, schwindet. Wenn sich dann wie im Schadens- und Betrugsfall „Wirecard“ herausstellt, dass es zuvor zu kuschelig zuging zwischen den aktiven Parteien, den Systemen, wächst das Misstrauen, dann steigert es den Argwohn und fördert den alles Vertrauen vernichtenden Verdacht, dass vielleicht zu viel Harmonie zwischen Staat, Großwirtschaft, Großwissenschaft und leider auch den Großmedien bei der Bewältigung der Pandemie herrschte. Der Mainstream lebte aus sich selbst heraus, hatte mit unserem Leben, mit unseren Empfindungen so gut wie nichts mehr zu tun – außer der Forderung nach Totalanpassung. Nun erodiert die stillschweigende Zustimmung der passiven zur aktiven Öffentlichkeit. Es wird ungemütlich, auch wenn es nicht zu einer Rebellion kommen mag – sondern nur zu einer reaktionären Stimmung am rechten und linken Rand.

Der Soziologe Zygmunt Bauman (1925–2017) meinte 1993, dass die „Schwierigkeit mit dem Totalitarismus“ darin bestünde, „dass man nicht genau wisse, zu welchem Zeitpunkt man beginnen müsse aufzuschreien.“ [9]  Wer aber soll aufschreien – die passive oder die aktive Öffentlichkeit? Letztere tut es inzwischen, aber sie kühlt nur ihr Mütchen, sie geht nicht in die Verantwortung. Politik und Medien fallen zugleich unerbittlich über die „Querdenker“ her, anstatt zuerst einmal die Fehler bei sich selbst suchen, gleichsam ihr eigenes „personales Bewusstsein“ zu überprüfen. Sie haben wohl selbst keins.

Kurzum: Die Basics stimmen nicht mehr.

Dies gilt umso mehr, je stärker die Initiativen gar nicht vom Parlament, sondern von der Exekutive ausgehen. In der Selbstreflexion ist jede Bürokratie, jede Großorganisation schwach, denn sie neigt dazu, ihre Meinung nur schon deshalb für Wahrheit zu halten, weil sie in ihren eigenen Kreisen von vielen – opportunistisch - geteilt wird. Man macht sich selbst etwas vor.

Die Selbstbezüglichkeit ist das Maß aller Dinge. Und damit rückt der Staat an den Rand des Wahnsinns, in die „Professionalisierung der Ratlosigkeit“ (Gerz), die uns täglich die Medien – ohne es selbst und auch sich selbst darin zu erkennen – vorführen.

Vor unseren Augen vollzieht sich zugleich eine völlige Umkehrung. Gestern noch musste und wollte der Staat alle äußeren Grenzen aufheben, nun kann er wieder guten Gewissens protektionistisch sein wie lange nicht mehr. Jedes Mittel ist ihm recht. Wir sind fassungslos, sollten es zumuindest sein, sind er wahrscheinlich auch, haben es nur noch nicht erkannt oder wollen es nicht akzeptieren.

Wir sahen in der Pandemie eine sehr, sehr seltsame Welt, die das gernaue Gegenteil von dem war, was wir seit Gründung der Bundesrepublik aufgebaut haben – auch im Widerspruch zur gleichaltrigen DDR. Zeitweilig waren durch Corona die Grenzen geschlossen, was jederzeit wieder geschehen kann. Die Flüge ins Ausland – zurechtgestutzt. Und der Wirtschaft, die die Öffnung dereinst weltweit durchgesetzt hatte, kann der Staat jetzt sogar per Verordnung die Werkstore schließen – und uns, den Bürgern, den Mund.

Der Staat, der durch die Globalisierung lange Zeit seine äußeren Grenzen schwinden sah und sie im Namen der Pandemie plötzlich wieder schließen konnte, wendet sich nun in fast schon imperialem Stil an uns, in uns, zu uns. Es hebt die Grenzen nach innen auf. In einem schleichenden Prozess. Ja, der Staat schleicht sich an uns heran, zersetzt uns. Am Ende dieses Prozesses werden die Systeme nur noch Zombies sein. Ohne Bewusstsein. KO durch KI, deren Einführung durch den geistigen Tötungsprozess der Pandemie bestens vorbereitet wurde.

Ist das Zufall? Wenn ja, dann hat es zumindest Methode.

31 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Aber nicht honorarfrei, um es mit den Worten eines geschätzten Kollegen zu sagen 🤓

Anonym hat gesagt…

Es geht doch nie darum, den e i n e n zum Schweigen zu bringen.
Es ist so, dass Tausende oder gar Millionen zum Schweigen gebracht werden sollen.
Und das ist keinesfalls etwas Neues.

Anonym hat gesagt…

Ein gut Gebißund einen guten Magen -
Dies wünsch ich Dir!
Und hast du erst den Blog vertragen,
Verträgst du dich gewiß mit mir!
Nach Nietzsche

Analüst hat gesagt…

Rudi Ratlos geigt den Tango
Auf eine Art, die uns betört
Er ist ein solcher Wahnsinnsmacker
Dass selbst ein falscher Ton uns nicht stört

Udo Lindenberg

Anonym hat gesagt…

Sich innerlich gelangweilt fühlen läßt die Hände ratlos werden.
Aus Japan

Anonym hat gesagt…

Lieber aus ganzem Holz eine Feindschaft,
Als eine geleimte Freundschaft.
Friedrich Nietzsche

Anonym hat gesagt…

"Unsere Welt heute: Rastlos, Ratlos, Orientierungslos, Geistlos.
Und dann noch das Los mit der Liebe: Glücklos."
Manfred Poisel (*1944), deutscher Werbetexter in "Küsschen vom Mann im Mond. Der Mensch & Die Liebe", Frieling & Partner, 2001

Anonym hat gesagt…

Fake News
Was hat den Menschen so verstört?
Nicht die Dinge, nicht die Meinungen über die Dinge - sondern die Meinungen über die Dinge, die es gar nicht gibt.
Friedrich Nietzsche

Anonym hat gesagt…

Meine Liebe ist ein Glückslos.
Beim Werben, beim Texten und erst recht beim Werbetexten kommt es oftmals auf den Buchstaben an.

Besserwisser hat gesagt…

Poisel meinte bestimmt: Glückslos! 😍

Besserwisser hat gesagt…

Herr Nietzsche, es können auch die Meinungen über Dinge sein, die man sich nicht vorstellen kann – so wie Eintagsfliegen keine Jahreszeit kennen

Anonym hat gesagt…

Ziellos wäre werbetextlich schöner gewesen - statt orientierungslos.

Anonym hat gesagt…

Nach seinen Malefixen davor sicher nicht.

Anonym hat gesagt…

Eine Meinung über Dinge, die man sich gar nicht vorstellen kann?
Weiß über solche Schimären Marc Aurel was?

Anonym hat gesagt…

Natürlich kennen Eintagsfliegen die Jahreszeiten. Die haben ganz sicher auch einen Professor Lesch, der ihnen die Welt erklärt.

Anonym hat gesagt…

Aus dem Skizzenbuch einer Eintagsfliege
"Wie klein ist doch der Teil des Unendlichen und der weitoffenen Ewigkeit, der einem eben zugemessen ist; sekundenschnell verschwindet er im Zeitlosen. Klein ist doch sein Anteil an der Gesamtheit des Stoffes, wie klein sein Anteil an der All-Seele! Auf wie kleiner Scholle der Gesamtebene kriechst du dahin. Mach dir das alles innerlich klar und denk nichts Großes mehr aus als dies; zu handeln, wie dich deine eigene Natur leitet, und zu leiden, wie es die allgemeine Natur mit sich bringt."
Marc Aurel
Imperator Caesar Marcus Aurelius Antonius Augustus
der letzte Stoiker der Alten Welt
26.4.121 in Rom. - 17.3.180 bei Wien

Anonym hat gesagt…

Der orientierungslose Kann ja durchaus ein Ziel haben. Nur kann es leider nicht ansteuern… 😉

Anonym hat gesagt…

Sie glauben ihm aber nicht und halten seine Erklärung für Fake News

Anonym hat gesagt…

Ich weiß nicht, ob Marco was über Bott gesagt hat

Anonym hat gesagt…

Ich weiß nicht, ob Marc Aurel etwas über Gott gesagt hat. Sollte das heißen, bevor meine Spracherkennung es verhunzt hat

Analüst hat gesagt…

"Gemeinschaftlicher Wahnsinn hört auf Wahnsinn zu sein und wird Magie. Wahnsinn nach Regeln und mit vollem Bewußtsein."
Novalis (1772 - 1801), deutscher Lyriker

Anonym hat gesagt…

Gedankenexperimente gehen schief, wenn die Versuchsanordnung nicht stimmt.
Unbekannt

Anonym hat gesagt…

Da haben Sie recht.
Also wenn der Kanzler, der Fraktionsvorsitzende und der Generalsekretär der SPD zusammen sitzen.

Anonym hat gesagt…

Wenn nur Gedankenexperimente schief gehen, ist das ja nicht so schlimm.
Der Mensch kann neu denken.

Besserwisser hat gesagt…

Aber macht man sich nicht bereits einer beleidigenden Einschränkung schuldig, indem man Schach ein Spiel nennt? Ist es nicht auch eine Wissenschaft, eine Kunst, schwebend zwischen diesen Kategorien wie der Sarg Mohammeds zwischen Himmel und Erde, eine einmalige Bindung aller Gegensatzpaare; uralt und doch ewig neu, mechanisch in der Anlage und doch nur wirksam durch Phantasie, begrenzt in geometrisch starrem Raum und dabei unbegrenzt in seinen Kombinationen, ständig sich entwickelnd und doch steril, ein Denken, das zu nichts führt, eine Mathematik, die nichts errechnet, eine Kunst ohne Werke, eine Architektur ohne Substanz und nichtsdestominder erwiesenermaßen dauerhafter in seinem Sein und Dasein als alle Bücher und Werke, das einzige Spiel, das allen Völkern und allen Zeiten zugehört und von dem niemand weiß, welcher Gott es auf die Erde gebracht, um die Langeweile zu töten, die Sinne zu schärfen, die Seele zu spannen. Wo ist bei ihm Anfang und wo das Ende?
Stefan Zweig (1881 - 1942) in Schachnovelle, 1942

Anonym hat gesagt…

„Jedes Experiment ist wertvoll, und was man auch gegen die Ehe sagen kann, sie ist sicher ein Experiment.“
Oscar Wilde

Anonym hat gesagt…

Niedrigkeit und schlechte Sitten,
Lug und Trug und Schand und Schund
sind auf Erden wohlgelitten,
ist nur Geld damit im Bund!
Sprichwort

Anonym hat gesagt…

Das gleiche können Sie von der Ehe sagen - und auch ein Spiel.

Anonym hat gesagt…

Na und? Da weiß man was man hat.
War immer so, war immer so....

Anonym hat gesagt…

Weil wir alle kleine Sünderin sind, hat Gott uns ja auch aus dem Paradies rausgeschmissen

Anonym hat gesagt…

Sünderlein – jetzt fängt die Spracherkennung auch schon an zu gendern🥴