1980: »Ich sehe überhaupt nicht ein, warum ich mich mit den Auswirkungen meiner Forschungsergebnisse auseinandersetzen muss. Die Nobelpreise bekommen sowieso nicht die Computer-Wissenschaftler, die gehen an die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler.«
Marvin Minsky (1927-2016, Vater der Künstlichen Intelligenz, in einem Gespräch
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Kritiker Minskys bezweifeln die Seriosität vieler seiner Prognosen. So sagte er voraus, es werde bald möglich sein, „Emotionen in eine Maschine hinein zu programmieren“. 1970 erklärte er, dass es in drei bis acht Jahren Maschinen mit der durchschnittlichen Intelligenz eines Menschen geben werde, die Shakespeare lesen und Autos warten würden.
Minsky bedauerte zuletzt die aktuelle Entwicklung der KI-Forschung, da hier verstärkt statistische Lernverfahren verwendet würden, anstatt auf eine umfassende Modellierung kognitiver Agenten hin zu arbeiten.
Preise hat er übrigens genug bekommen...
Minsky hat keinen Preis verdient - im Gegenteil posthum ein hartes Urteil. Denn: Das MIT war über ihn mit dem Epstein-Skandal verwoben: In der Zeugenaussage eines der Epstein-Opfer taucht nämlich der Name des langjährigen Professors am MIT auf: Marvin Minsky.
Der im Jahr 2016 im Alter von 88 Jahren verstorbene Pionier der KI soll 2001 als 73-Jähriger Sex mit einer 17-jährigen gehabt haben, die von Epstein dazu gedrängt wurde. Diese Zustände veranlassten nun Studierende am MIT dazu, zu einer Protestveranstaltung aufzurufen. Die dabei geäußerte Kritik an Minsky rief einen anderen prominenten Akteur der Softwarewelt auf den Plan – und zwar zu dessen Verteidigung.
Richard Stallman behauptete, dass Vorwürfe gegen Minsky den Begriff "sexueller Übergriff" inflationär entleeren würden. Zudem sei es "moralisch absurd" Vergewaltigung so zu definieren, dass sie von "so kleinen Details" abhängen würden, wie ob das Opfer schon 18 oder 17 Jahre alt gewesen sei. Und schliesslich schreibt Stallmann eindeutig: "Wir können uns viele Szenarien vorstellen, aber das plausibelste ist, dass sie (das Opfer) sich ihm (Minsky) gegenüber sehr willig zeigte." Das führte sehr schnell dazu, dass der Open-Source-Guru sein Amt am MIT niederlegte und als Präsident der Free Software Foundation (FSF) sowie aus deren Vorstand zurücktrat.
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