"In Deutschland fehlt mir doch die Atemluft der Freiheit." Dahrendorf im Interview mit Gerhard Spörl auf die Frage: was fehlt Ihnen Englisches in Deutschland? DER SPIEGEL 23/2001
Und als ich gegen den Marktplatz kam, Beim Torweg unter dem Rathaus, Da strömten die Menschen kreuz und quer, Zweibeinig ein jeder und gradaus.
Sie waren gar wohl in Kleider gehüllt, So Kinder wie Männer und Weiber, Sie zogen mit schwerem, eiligem Schritt, Aufrecht balancierend die Leiber.
Fremd zogen sie aneinander vorbei Mit großen begegnenden Blicken Und geschlossenem Mund, ein jeder für sich, Ein jeder mit seinen Geschicken.
Ein jeder mit einem sehnenden Drang Nach fernen Häusern und Türen, Ein jeder fortgezogen wie blind An unsichtbaren Schnüren.
Ein jeder beladen mit Erdenweh, Ob auch sein Mund mal lache – Ein jeder hinwandelnd in dunklem Traum Und verstrickt in den Wahn, daß er wache. Ludwig Scharf (1864 - 1938), deutscher Lyriker, sein Gedichtband »Lieder eines Menschen« gilt als eines der wichtigsten lyrischen Werke des Naturalismus
Er seufzt, er fleht, sie sträubet sich, Er ringt, und ach! - Gedankenstrich! Die Unschuld geht zu Ende. Demokritos, der lachende Philosoph *1767 in Langenburg +1832 in Kupferzell
Heinrich von Kleist beschreibt die Phänomenologie der Vollmerschen Journalyse: "Bringt man den unelektrischen Körper in den Schlagraum des elektrischen, so fällt, es sei nun von diesem zu jenem, oder von jenem zu diesem, der Funken: das Gleichgewicht ist hergestellt, und beide Körper sind einander, an Elektrizität, völlig gleich. " Aus: Allerneuester Erziehungsplan Vermischte Aufsätze aus den "Berliner Abendblätter"
Gesetze und Verordnungen werden zur Ehre unserer Zeit und dem Publikum gemacht, gedruckt und angeschlagen, und die Minister sind nicht immer schuldig, wenn auf die Frage: "Aber wer hält sie?" Der witzige Jude antwortet: "Der Nagel!" Das Gesetz der Sittlichkeit besteht aus lauter Verneinungen und Entsagungen, die Unsittlichkeit aus lauter Verheißungen, und die alten Holzschnitte unserer Katechismen, welche die zehn Gebote vorstellen, stellen eitel Szenen vor, wie diese Gebote übertreten werden, und auch nicht eine, wo man sich ihnen fügt. Demokritos A.J. Weber 1832
"Zwar gebe ich viel auf das Urteil bedeutender Männer, aber eine gewisse Entscheidungsfreiheit behalte ich mir vor. Jene Größen haben doch auch uns noch unentdeckte Forschungsgebiete übrig gelassen. Wären sie nicht auch auf überflüssige Fragestellungen verfallen, hätten sie notwendige Entdeckungen vielleicht auch selbst machen können. So haben sie viel Zeit mit Wortspielereien und Redeübungen vertan, stellten Fangfragen zu nutzloser Verstandesübung. Erst wird Verwirrung geschaffen, werden zweideutige Begriffe eingeführt, um anschließend eine Lösung anzubieten. Und dafür nehmen wir uns Zeit! Aber wie man leben, wie man sterben soll - wissen wir das denn schon? Lucius Anäus Seneca Moralische Briefe an Lucilus um 65 n.Chr.
12 Kommentare:
Hä?
Das Spiel findet im Theater statt - oder auf dem Fußballplatz
"In Deutschland fehlt mir doch die Atemluft der Freiheit."
Dahrendorf im Interview mit Gerhard Spörl auf die Frage: was fehlt Ihnen Englisches in Deutschland? DER SPIEGEL 23/2001
Begegnis
Und als ich gegen den Marktplatz kam,
Beim Torweg unter dem Rathaus,
Da strömten die Menschen kreuz und quer,
Zweibeinig ein jeder und gradaus.
Sie waren gar wohl in Kleider gehüllt,
So Kinder wie Männer und Weiber,
Sie zogen mit schwerem, eiligem Schritt,
Aufrecht balancierend die Leiber.
Fremd zogen sie aneinander vorbei
Mit großen begegnenden Blicken
Und geschlossenem Mund, ein jeder für sich,
Ein jeder mit seinen Geschicken.
Ein jeder mit einem sehnenden Drang
Nach fernen Häusern und Türen,
Ein jeder fortgezogen wie blind
An unsichtbaren Schnüren.
Ein jeder beladen mit Erdenweh,
Ob auch sein Mund mal lache –
Ein jeder hinwandelnd in dunklem Traum
Und verstrickt in den Wahn, daß er wache.
Ludwig Scharf (1864 - 1938), deutscher Lyriker, sein Gedichtband »Lieder eines Menschen« gilt als eines der wichtigsten lyrischen Werke des Naturalismus
Wo schlägt ein Herz das bleibend fühlt?
.....
Clemens von Brentano
Es gibt zweierlei Ergriffenheit :
die eine greift ans Herz, die andere an die Gurgel.
Stanislaw Jercy Lec
Er seufzt, er fleht, sie sträubet sich,
Er ringt, und ach! -
Gedankenstrich!
Die Unschuld geht zu Ende.
Demokritos, der lachende Philosoph
*1767 in Langenburg
+1832 in Kupferzell
Karl Julius Weber- Demokritos- hat seine Wunschgrabschrift nicht bekommen:
Hier ruhen meine Gebeine,
Ich wollt' es wären deine!
Heinrich von Kleist beschreibt die Phänomenologie der Vollmerschen Journalyse:
"Bringt man den unelektrischen Körper in den Schlagraum des elektrischen, so fällt, es sei nun von diesem zu jenem, oder von jenem zu diesem, der Funken: das Gleichgewicht ist hergestellt, und beide Körper sind einander, an Elektrizität, völlig gleich. "
Aus: Allerneuester Erziehungsplan
Vermischte Aufsätze aus den "Berliner Abendblätter"
Gesetze und Verordnungen werden zur Ehre unserer Zeit und dem Publikum gemacht, gedruckt und angeschlagen, und die Minister sind nicht immer schuldig, wenn auf die Frage: "Aber wer hält sie?" Der witzige Jude antwortet: "Der Nagel!"
Das Gesetz der Sittlichkeit besteht aus lauter Verneinungen und Entsagungen, die Unsittlichkeit aus lauter Verheißungen, und die alten Holzschnitte unserer Katechismen, welche die zehn Gebote vorstellen, stellen eitel Szenen vor, wie diese Gebote übertreten werden, und auch nicht eine, wo man sich ihnen fügt.
Demokritos
A.J. Weber 1832
Dahrendorf war auch schon mal prägnanter😵💫
"Zwar gebe ich viel auf das Urteil bedeutender Männer, aber eine gewisse Entscheidungsfreiheit behalte ich mir vor. Jene Größen haben doch auch uns noch unentdeckte Forschungsgebiete übrig gelassen. Wären sie nicht auch auf überflüssige Fragestellungen verfallen, hätten sie notwendige Entdeckungen vielleicht auch selbst machen können. So haben sie viel Zeit mit Wortspielereien und Redeübungen vertan, stellten Fangfragen zu nutzloser Verstandesübung. Erst wird Verwirrung geschaffen, werden zweideutige Begriffe eingeführt, um anschließend eine Lösung anzubieten. Und dafür nehmen wir uns Zeit!
Aber wie man leben, wie man sterben soll - wissen wir das denn schon?
Lucius Anäus Seneca
Moralische Briefe an Lucilus um 65 n.Chr.
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