1994: »Niemand möge glauben, dass die Grundvoraussetzungen der Demokratie – Gewaltenteilung, Pluralismus, Herrschaft des Rechts – für ihr Funktionieren genügen. Zwar sind diese Strukturen unerlässlich, aber sie reichen nicht aus. Es kommt auf das gesamtgesellschaftliche Klima an, auf die Gesinnung der Bürger und ihren staatsbürgerlichen Anstand. Institutionen und Gesetze allein tun es nicht. Entscheidend ist das Verhalten jedes einzelnen.«
Marion Gräfin Dönhoff (1909–2002), Mitherausgeberin der Wochenzeitung Die Zeit
Anlässlich 75 Jahre Grundgesetz und Gründung der Bundesrepublik
Das organisierte Machtvakuum
Als 2014 der CDU-Politiker Norbert Blüm (1935–2020) über die Bedeutung des Europa-Parlaments sinnierte, meinte er: „Das Parlament spielt nur die Rolle eines räsonierenden Disputationsclubs, der viel zu sagen, aber wenig zu entscheiden hat.“ Das tut weh. Entsprechend war dann auch damals die Wahlbeteiligung: 42,61 Prozent. Ein Tiefststand. Fünf Jahre später, 2019, lag die Wahlbeteiligung bei 50,66 Prozent. Ein satter Anstieg. Und noch einmal fünf Jahre später, 2024, sind es immerhin 51,08 Prozent. Wer hätte das erwartet? Vielleicht ist „das Volk“ aufgewacht, obwohl die Wahlbeteiligung noch weit entfernt ist von jenen 61,99 Prozent, mit denen das Parlament 1979 startete. In Deutschland allerdings hat sie mit einer Wahlbeteiligung von 64,8 Prozent an jene Ergebnisse von 1979 aufgeschlossen. Da trennen beide Resultate weniger als ein Prozent.
Wir haben verstanden. Aber auch das Parlament? Es denkt vor allem an sich selbst.
In der Pandemie und zu diesem Thema erließ das Europa-Parlament vor allem „Vollzugsbeschlüsse“, schrieb 2020 die Berliner ‚Stiftung Wissenschaft und Politik‘. Und der wichtigste Vollzug fand gar nicht im Parlament statt, sondern im Verborgenen. Denn die Parteien nutzten den Europa-Wahlkampf vor allem dafür ihre Kassen zu füllen. „Vergleicht man die Ausgaben für die Wahlplakate, Internetauftritte und Kundgebungen mit den Einnahmen, ist das Parteiengeschäft mit der Europawahl außerordentlich profitabel“, schrieb 2014 die ‚Sonntags-FAZ‘. Und sie zitiert Reiner Holznagel, Präsident des Bundes der Steuerzahler: „Die Parteienfinanzierung in Deutschland kostet die Steuerzahler mehr als 151 Millionen Euro im Jahr.“Die Beschaffung von Mitteln avancierte zu einem eigenen Zweck, der vielleicht sogar schon alles andere überlagert. Was zählt, ist nur noch die Selbstbehauptung. Jede Stimme zählt – in der Parteikasse.
Wie armselig!
Mit Blick auf sein Heimatland, Frankreich, meinte 2017 der Soziologe Didier Eribon (*1953): „Parlamentsdebatten gelten als ein lästiges Hemmnis der politischen Handlungsfähigkeit.“ Böse. So registrierte er, dass unter Präsident Immanuel Macron „die ‚notwendigen‘ Reformen des Arbeitsrechts (...) erlassen und nicht mehr von der Nationalversammlung beschlossen werden“ sollten. Der Grund: „Damit alles schneller gehen kann, soll es keine Parlamentsdebatte mehr geben.“
More bang for the buck. Je kürzer die Debatten, desto höher die Diäten. Man besticht sich selbst.
Damit verschieben sich zugleich die Gewichte zwischen Regierung, Parlament und Parteien, die auch in einer Präsidialdemokratie mächtig sind, zu Ungunsten der parlamentarischen Auseinandersetzung. Welche Rolle spielen sie, wenn zum Beispiel im Europa-Parlament die meisten Gesetze bereits nach der ersten Lesung verabschiedet werden, weil alles andere zuvor nichtöffentlich verhandelt wurde – zwischen den Parteien und den allgegenwärtigen Bürokratien?
„Als wir 1990 unsere staatliche Einheit wiedererlangten, überprüfte eine Kommission unser Grundgesetz. Alles kam unter die Lupe, nur eines nicht, nämlich, ob sich die konstitutionelle und gesetzliche Regelung des Parteienwesens bewährt hat. Kein Wunder, denn die Kommission war von den Parteienspitzen dominiert. Das war ein Fehler“, bemerkte 2000 Weizsäcker.
Truthähne stimmen nun einmal prinzipiell nicht für Weihnachten.
Kann man verstehen. Aber gemästet werden wollen sie trotzdem.
Vor bald 50 Jahren hieß es in der FAZ: „Die Parteien wirken nicht nur mit an der Willensbildung der Wähler. Sie haben das Alleinrecht auf die Gewählten, das Parlamentariermonopol“, schrieb 1975 deren Bonner Korrespondent Alfred Rapp (1903-1991). Er gehörte zum Kreis jener Journalisten, die Bundeskanzler Konrad Adenauer als Gesprächspartner schätzte. „Die Parteien haben das Regierungs- und Parlamentsmonopol, das Monopol auf die Ministerbänke und die Abgeordnetensitze.“ Diese Monopole verteidigen sie mit allem, was sie haben – nicht nur wegen des Zugewinns an Macht, sondern auch um sich und ihre Getreuen zu versorgen. Rapp: „Der Zugriff der Parteien auf Positionen, Pfründen, Pensionen wächst.“
Der Politologe Dolf Sternberger meinte 1984: „Die politischen Parteien haben heute bei uns und nahezu überall ein Monopol oder Oligopol auf die Benennung von Parlamentskandidaten inne.“ Sie wählen aus, wen wir wählen dürfen.
Okay.
Daran hat sich in den letzten 50 Jahren nichts geändert. Das neue Wahlrecht verstärkt dieses Monopol sogar noch. Direkt von uns gewählte Kandidaten sind noch lange nicht direkt gewählt. Irgendwie befremdend.
Der Preis ist eine zunehmende Entfremdung vom Wähler, die gar mehr oder minder bewusst in Kauf genommen wird. Vielleicht entspricht diese Distanz aber auch dem Charakter des deutschen Wählers, für den Politik ein schmutziges Geschäft ist, mit dem er sich direkt gar nicht befassen will. Rudolf Augstein (1923-2002), der 1947 mit dem ‚Spiegel‘ das einzige deutsche „Nachrichtenmagazin‘ schuf (heute zur „Zeitschrift“ heruntergestuft, meinte 1966 in einem Vortrag an der ETH Zürich: „Die Deutschen, früher vom Schatten des Heiligen Römischen Reiches gespenstisch überwölbt, sind eine ungegliederte, nicht handlungsfähige Masse.“ Er meinte dies vor dem Hintergrund der Frankfurter Paulskirche, der „Versammlung von 1848“, die „keinen Kontrahenten hat, den sie vom Thron fegen könnte. Die Nation kann sich nicht definieren. Sie hat zu viele Fürsten, sie verteilt sich auf grundverschiedene Regionen, sie hängt mit Teilstücken in den Nachbarländern aller vier Windrichtungen.“
Irgendwie hat man den Eindruck, als sei dies auch das Muster gewesen, nach dem hundert Jahre nach der Paulskirche die Bundesrepublik aufgebaut wurde – als ein „organisiertes Machtvakuum“. Augstein benutzte diesen Begriff, mit dem das Bismarck-Reich charakterisiert wurde. Und man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich dieses, von den Parteien monopolisierte und organisierte Machtvakuum über all die Jahrzehnte hinweg erhalten hat. Augstein 1966: „Es stimmt auch, dass die parlamentarische Demokratie bei uns im Moment nicht befriedigend funktioniert.“
Dieses Gefühl haben wir auch noch heute, wie Umfragen immer wieder andeuten. Bislang haben wir ganz gut damit gelebt. Meinen wir insgeheim und schlafen weiter. So verzichten wir auf manch aufregenden Moment.
Die anfangs euphorisch hoch gehandelte Wiedervereinigung zum Beispiel wurde schließlich technisch nüchtern abgewickelt, sie verpasste ihre große emotionale Chance, die ihr geboten wurde, „hätte sie ihre Kulmination in einer gemeinsamen Verfassungsgebung, der darin liegenden konstituierenden politischen Kraft gefunden, verbunden mit dem politisch induzierten Aufbruch zu Opferbereitschaft und Lastenteilung“, bedauerte bereits 1995 der Staatsrechtler Ernst-Wolfgang Böckenförde diese verschenkte Gelegenheit. Auch wenn damit rechtlich die alte Bundesrepublik weiterbestand, war sie dennoch „keineswegs eine Fortsetzung. Dieses Kapitel ist abgeschlossen“, befand schon 1991 geradezu hellseherisch der polnische Schriftsteller Andrzej Szczypiorski (1924-2000): „Die individualistische, liberale, parlamentarische Konzeption des Weststaates“, wie sie vor allem „unter der Ägide Adenauers“ bestanden hatte, wurde nach der Vereinigung zu einem „Staat mit deutlichem Übergewicht des lutherischen Elements über das katholische“.
Nun gut.
Was immer das zu bedeuten hatte, es ist alles sehr viel strenger und humorloser geworden. Kritik, das köstliche Vergnügen der Regierten, ist unerwünscht. Die Bürger selber wollen sie nicht mehr hören und nennen Kritik „Meckern“. Wir alle sind nur noch Einwohner oder in dessen weiterem Abdrift in die Bedeutungslosigkeit. Der Bürger wird zum Einwohnenden, was dann nicht mehr weit entfernt ist vom Einsitzenden.
Vielleicht aber ist das schon lange unsere eigene Sehnsucht. Der Philosoph Helmut Kuhn bemerkte 1971 in der ‚Süddeutschen Zeitung‘ über den Bürger: „Allseitig vom Staat bedrängt, möchte er am liebsten nichts wissen vom Staat.“
Nun gut.
„Was wir uns gewöhnt haben, eine ‚Demokratie‘ zu nennen, das ist in Wahrheit und Wirklichkeit ein Staat, ein gewisser verbreiteter Typus von Staat, nämlich ein Verfassungsstaat“, schrieb 1984 der Politikwissenschaftler und Journalist Dolf Sternberger (1907-1989), der als Vater des Verfassungspatriotismus gilt und dessen Philosoph Jürgen Habermas wurde. Nach dieser Definition, wenn alles Staat ist, dann ist nichts Demokratie, das kann ein so gescheiter Mann doch nicht gemeint haben. Hat er auch nicht. Denn eine „Demokratie ist in Wahrheit und Wirklichkeit ein Staat, der in einer Gemischten Verfassung lebt“, endet seine vor vierzig Jahren formulierte These. Und genau das sei unser Grundgesetz: eine gemischte Verfassung, es sei „die Verknüpfung von Oligarchie und Demokratie, von Elite und Menge ist es, die in Wahrheit unser Verfassungsleben auszeichnet“, meint er.
Nun gut.
In Wahrheit schon. Aber auch in Wirklichkeit? Augstein meinte 1966: „Das gesellschaftliche Leitbild unseres Staates ist nicht der selbstverantwortliche Bürger, den unser Grundgesetz ursprünglich anvisiert hatte, sondern der Unternehmer, wie verdienstvoll auch immer die Unternehmer sein mögen.“ [11]
Ob die Wirtschaft mit ihren Institutionen und ihren Unternehmer die Instanz bildet, die unser Leitbild darstellen soll, ist mehr als fraglich. 1975 schrieb der prominente Journalist Hans Heigert (1925-2007): „Was die Demokratie in die Krise treibt, ist die Ohnmacht gegenüber den Großverbänden. Dort sind Abermillionen organisiert, wer wollte sich mit ihnen anlegen! Der demokratische Staat streicht mitunter schon vor seinen Bediensteten die Segel. Die ‚wohlerworbenen Rechte‘ regieren – und werden bald zum Skandal.“
Sie sind es längst – aber deswegen regt sich keiner mehr auf. Sie werden noch nicht einmal mehr als Skandal empfunden, sondern nur deren Verletzung. Und es sind die Parteien, die uns in dieser Beziehung mit schlechtem Beispiel vorangehen.
(Nachtrag: Ich hatte dieses Kapitel wohl übersehen bei der Einarbeitung für diesen Blog. R.V.)
25 Kommentare:
Übrigens habe ich da mal eine Frage: Was ist eigentlich los, wenn ich bei der nächsten Bundestagswahl nur meine Erststimme abgebe? Und was geschieht, wenn das viele, viele täten?
Die Gültigkeit der Erststimme bleibt von einer eventuellen Ungültigkeit der Zweitstimme unberührt (§ 39 Abs. 1 BWahlG). Im Gegensatz zur Zweitstimme bestimmt man mit der Erststimme nicht direkt die Stärke einer Fraktion, sondern tauscht nur einen Kandidaten von der Liste gegen den derzeitigen Wahlkreiskandidaten.
Wenn das Wörtchen wenn nicht wär
Volksmund
Mit dem Übergewicht der Zweitstimme (die eigentlich Erststimme heißen müsste), passiert das, was die Sozialisten schon von Anfang an haben wollten und wofür auch Mühsam gekämpft hat: die Partei übt die völlige Kontrolle über ihre Kandidaten aus. Die Aufstellung der Kandidaten ist nur im ersten Schritt einigermaßen demokratisch, die Aufstellung der Landesliste danach ein einziges Gemauschel der Parteispitzen, das nur einigermaßen unter Kontrolle gehalten wurde, durch das strenge Proporzprinzip (ev./kath./Bezirke etc.), das weniger streng ist als früher.
Die Sozialisten wollten von Anfang an auch festlegen, ob und wie ein Abgeordneter abzustimmen hat.
Nach den vergangenen Wahlrechtsänderungen kommen wir mehr und mehr zum Politbüro, das eine Partei dirigiert.
So wollen es die Funktionäre auch haben.
Das ist wie Zuhause auch. Man hat eine Erststimme, aber mit der Zweitstimme bestimmt die Frau wo's langgeht.
Genauer gesagt, die vielen Erststimmen zählen nicht!
Wählen meint im Folgenden: Abstimmen im Reichstag:
"Ob wählen oder nicht wählen, ist bei allgemeinem Stimmrecht nur eine Frage der Nützlichkeit, nicht eine Prinzipienfrage. Wir haben ein Recht zu wählen - der Umstand dass das Recht oktroyirt worden, beraubt uns nicht unseres natürlichen Rechts - und wenn wir einen Vortheil dabei sehen, so wählen wir. Von diesem Gesichtspunkt aus fassten wir in Sachsen bei Berufung des 'Reichstags' die Sache auf."
Wilhelm Liebknecht 1869
(nach einer Broschüre von 1874)
Ich zitiere mal wieder J. Most:
"Denkt man vollends daran, was da in Amerika alles gewählt wird, so steht einem ohnehin schon der Verstand still, falls man sich daneben vorstellen muss, dass sonst aufgeklärte Arbeiter sich dazu hergeben sollen, zur Einsetzung der betreffenden Personagen ihre Zustimmung zu geben.
Richter, Staatsanwälte, Henker, Polizisten etc., die unter allen Umständen nur den Zweck haben, die Menschen zu schurigeln, soll ein revolutionärer Arbeiter sich auf's Genick setzen? Er könnte sich ebenso gut selbst ohrfeigen.
Hier noch ein anderes Bild! Bereits vor vier Jahren karakterisirten wir den deutschen Parlamentarismus, wie folgt:
Von 42 Millionen Deutschen besitzen ungefähr 8 Millionen das sogenannte "allgemeine Stimmrecht"; hiervon machen etwa 3 Millionen durchschnittlich keinen Gebrauch. Zwei Millionen Stimmen (rund gerechnet) entfallen auf die sitzenbleibenden Kandidaten; mithin gelangen in der Regel die Bevollmächtigten von ca. 3 Millionen Einwohnern in den Reichstag. Die übrigen 39 Millionen sind von vornherein ohne Vertretung.
Der Rechstag ist beschlussfähig, wenn die Hälfte seiner Mitglieder, also die Repräsentanz von anderthalb Millionen Deutschen, anwesend ist, und selten sind mehr "Volksvertreter" anwesend.
Bei der Abstimmung über ein Gesetz entscheidet wiederum die einfache Majorität, also - gut gerechnet - die Vertreterschaft von 800 000 Stimmen."
Nur 800 000 haben indirekt ein wenig dareingeredet zu 41 200 000 Einwohnern.
Johann Most. 1846 - 1906 "Der Stimmkasten"
Umherreisender Hausierer, Hutfabrikant, Sozialdemokrat, Reichstagsabgeordneter,
Zuchthausaufenthalte wegen Hochverrat, Störung der öffentlichen Ordnung. Exil in England, USA. Anarchistischer Publizist und Agitator. Zahlreiche Veröffentlichungen, verschiedene "Handbüchlein" " betreffend Gebrauches und Herstellung von Nitro-Glyzerin, Dynamit...usw". in denen er sich seine Feinde vorknöpfte: Privatkapital, Religion und Kirche, Parlamentarismus
---
Man könnte das so regeln:
Ein Wahlkreiskandidat (Erststimme) ist dann gewählt, wenn er den Anteil an Stimmen erhält, den seine Partei als Zweitstimmen hat.
Hat also die Partei 20 Prozent an Zweitstimmen, so muss der Erststimmensieger im Wahlkreis mindestens auch 20 Prozent haben, dann ist er direkt gewählt.
Das Proporzprinzip hat den Nachteil, dass nicht die Besten vorne stehen
Im Prinzip haben wir ja auch schon eine Partei: die CDU – SPD – FDP - Grüne Partei. Und dann gibt es da noch Spitter Gruppen von links und rechts, vor denen das dieses Polit Büro Angst hat
Respekt, Herr Most Für diese Prognose! Sie konnten ja Trump, Nixon und Co. noch gar nicht kennen
In den USA ließen sich seinerzeit vor allem die Gewerkschaften dafür bezahlen, wenn sie einen (reichen) Prominenten unterstützten.
Im Glück nicht stolz sein und im Leid nicht zagen,
Das Unvermeidliche in Würde tragen,
Das Rechte tun, an Schönem sich erfreuen,
Das Leben lieben und den Tod nicht scheuen,
Und fest an Gott und bess're Zukunft glauben,
Heißt leben, heißt dem Tod sein bitt'res rauben.
Karl Streckfuss (1779 - 1844)
Denkspruch. Aus 'Gedichte' 1811
Der Wandspruch für die Musterdemokraten
Ausgegeben mit der Geburtsurkunde oder bei Einbürgerung. -----
Streckfuss bestimmte seinen Söhnen in seinem Testament, dass obiger Vers auf sein Grab gesetzt werden solle. Er steht auf seinem namenlosen Grabstein auf dem alten Dreifaltigkeitskirchhof in Berlin vor dem Halleschen Tor.
Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens.
Friedrich Schiller
Jungfrau von Orleans 3,6
Etwas fürchten und hoffen und sorgen
Muss der Mensch für den kommenden Morgen.
Friedrich Schiller
Die Braut von Messina
Chor
Das Gedicht steht auch auf dem Grabstein des Familiengrabs von Theo Albrecht auf dem Essener Friedhof Bredeney
Ludwig Uhland schloss am 22. Januar 1848 im Frankfurter Parlament seine Rede gegen die Erblichkeit der Kaiserwürde und den Ausschluss Österreichs mit den Worten: "Glauben Sie, meine Herren, es wird kein Haupt über Deutschland leuchten, das nicht mit einem vollen
Tropfen demokratischen Öls.
gesalbt ist."
Pseudonym von Karl Streckfuss: Leberecht Fromm 😇
Meinungsbildung:
"Die Gründe der Regierung kenne ich nicht. Aber ich muss sie missbilligen."
Julius Kell Abgeordneter der sächsischen zweiten Kammer am 15. Februar 1849
Julius Kell gehört zu den Gründern des „Allgemeinen Deutschen
Lehrervereins“
Deutschland muss kriegstüchtig werden (Pisstorius):
"Gott erlöse uns von der europäischen Völkerfäulnis und schenke uns einen frischen, fröhlichen Krieg, der Europa durchtobt, die Bevölkerung sichtet und das skrophulose Gesindel zertritt, das jetzt den Raum zu eng macht, um noch ein ordentliches Menschenleben in der Stickluft führen zu können."
Heinrich Leo Volksblatt für Stadt und Land 1853
Aha!
Soso!
Denksprüche scheinen mehr rumzukommen als anzukommen.
Kommentar veröffentlichen